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29.03.2023

Saboteur: The Dark Cave


Ich sage es direkt vorweg: Die Zwergen-Reihe Saboteur (tolles Wortspiel, oder? hihi) war mir bislang zwar ein Begriff, gespielt habe ich es jedoch nie. Bitte erwartet daher im Folgenden keinen direkten Vergleich oder die Beantwortung der Frage, ob sich denn die Anschaffung des neuen Teils lohnt, wenn man einen oder mehrere Vorgänger bereits im Regal hat.

Zu Spielbeginn räumt man erstmal den Tisch ab, denn man braucht Platz. Denn die beigefügten Karten müssen während des Spiels in ein Raster von 7x7 Karten (bzw. bei weniger als 6 Mitspielenden sogar 9x9) abgelegt werden. Zu Spielbeginn legt man allerdings lediglich die Startkarte exakt in die Mitte und die vier Zielkarten verdeckt an die vier Ecken dieses „gedachten“ Rasters. Nun werden die Clan Karten verteilt. Hier steht eigentlich nur drauf, ob man ein Teamplayer oder eben ein Saboteur ist. Im Spiel zu zweit gibt es keinen Saboteur, hier haben wir ein reines Wettrennen, wer zuerst den Ausgang findet und erreicht. Bei 3 bis 4 Personen sind alle ein Team, aber es kann einen Verräter geben (muss es aber nicht) und bei mehr Spielenden sind es zwei Teams und es kann in beiden Teams einen Verräter geben (oder auch nicht), wobei es bei 4/8 definitiv Verräter gibt. 


Nun bekommen alle einen Standee mit ihrem Zwerg und die Karten werden vorbereitet: Es gibt Wegekarten und Actionkarten und diese sind jeweils einem von drei „Leveln“ zugeordnet. Die Karten eines Levels werden immer zusammengemischt und dann bekommen alle ein paar Handkarten. 

Und schon kann es losgehen: Das Ziel ist es, den einzigen Ausgang unter den vier Zielkarten zu finden und mit allen Zwergen, die für den eigenen Clan arbeiten, die Höhle zu verlassen. Ich dachte hier unweigerlich an Escape: Der Fluch des Tempels, auch wenn die Spiele mit Ausnahme des Settings wenig gemein haben. Wer dran ist spielt eine Karte aus oder wirft bis zu zwei Karten ab. Handelt es sich bei der gespielten Karte um eine Wegekarte, muss diese an bestehende offene Karten (also nicht direkt an den Zielpunkten) angelegt werden. Ist es eine andere Karte, wird diese entweder genutzt, um seinen Zwerg auszurüsten (damit man z.B. schneller läuft oder Monster verhauen kann), Monster auf den gegnerischen Clan oder den vermeintlichen Verräter zu hetzen (die ihm bestimmte Probleme bereiten), oder um sich selbst einen Vorteil zu verschaffen oder anderen ein Hindernis in den Weg zu legen. Nach dem Ausspielen oder Abwerfen darf man seinen Zwerg noch durch die Minen bewegen und dabei auch Abkürzungen nutzen. Zu guter Letzt zieht man wieder Handkarten auf und der nächste Mensch ist an der Reihe. 


Das Spiel endet, wenn entweder sämtliche Karten aufgebraucht wurden oder wenn alle Zwerge eines Clans die Höhle verlassen haben. Wer zuerst am Ausgang ist, darf sich nämlich die Verteilung von Verrätern und Nicht-Verrätern anschauen. Diese Person sagt dann, wann das Spiel beendet ist. Am Ende wird nun geschaut, welcher Clan das meiste Gold sammeln und aus der Höhe herausbringen konnte. Saboteure bringen das Gold selbstverständlich immer zum gegnerischen Clan. Das gerettete Gold wird dann zudem mit der Anzahl der für den gegnerischen Clan spielenden Zwerge multipliziert, so dass ungerade Spielendenzahlen sich nicht auswirken. Der reichste Clan gewinnt. 

Und nun zum Spielspaß und dem Gesamteindruck. Saboteur: The Dark Cave sieht grundsätzlich sehr stimmig aus. Die Optik ist nett und das Erkunden der Höhle macht auch durchaus Spaß. Man weiß ja schließlich nie, was sich hinter der nächsten Abzweigung verbirgt. Und auch zu zweit kann man es durchaus als Duell spielen und sich ständig Monster und Fallen in den Weg stellen. So richtig rund wird es aber natürlich erst ab mindestens 3 Spielenden (und je mehr, desto besser), wenn man hinter jedem Zwerg einen Verräter vermutet. Hier kommt es dann aber natürlich auch auf das schauspielerische Talent der Verräter an. Wenn mir ein Clanmitglied plötzlich den Weg verbaut oder ein Monster auf mich hetzt, ist die Sache ziemlich klar. Verräter müssen also sehr subtil vorgehen. Oder einfach am meisten Gold sammeln. Nur genau das lässt sich nicht immer wirklich steuern, da das Gold zufällig mit den Karten erscheint. 

Ich würde mal wagen, zu behaupten, dass Spielegruppen mit einem Hang zu derartigen Verräterspielen durchaus ihre Freude an Saboteur: The Dark Cave haben werden. Denn die Mechaniken funktionieren und alles greift wirklich gut in einander und macht Sinn. Downtime ist praktisch nicht vorhanden und es spielt sich locker flockig dahin. 


Und trotz dieser objektiven Pluspunkte, weiß ich gar nicht, woran es liegt….aber bei mir wollte der Funke nicht so wirklich überspringen. Ich verstehe, warum sich die Saboteur-Reihe solcher Beliebtheit erfreut, denn es wird genau das geboten, was versprochen wird. Es ist ein solides Spiel, aber irgendwie ist es nicht so meins. Aber man muss ja nicht alles mögen, und wie schon gesagt, Fans der Reihe sowie Gruppen, die von Verräterspielen nicht genug kriegen können, dürfen gerne einen Blick riskieren. Die knackige Spielzeit ist hier sicherlich auch ein Pluspunkt, damit man sich schnell einen Eindruck verschaffen kann.

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Saboteur: The Dark Cave von Fréderic Moyersoen
Erschienen bei Amigo Spiele
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sämtliche Bilder sind von uns selbst erstellt oder vom jeweiligen Pressematerial des Verlages (hier Amigo Spiele)
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