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10.04.2025

Veiled Fate








Kickstarter-Backer:innen von Veiled Fate hat wortwörtlich ein verschleiertes Schicksal ereilt: Ein hochpreisiges Projekt mit großem Karton und hochwertigem Spielmaterial – aber recht wenig Spiel. Was nicht heißen soll, dass das Manipulieren der Halbgötter nicht legendär viel Spaß macht.

Veiled Fate von Max Anderson, Zac Dixon und Austin Harrison ist ein Deduktionsspiel mit verdeckten Rollen für 2-8 Spieler*innen ab 14 Jahren und dauert circa 60-90 Minuten. 

[Spielmaterial: Eines Kickstarters würdig]



Dieser Karton sprengt (fast) Kallax-Normen. Die schwarz-goldene Box stellt man sich bei all den gestanzten und vergoldeten Details aber sowieso gerne aufs Regal. Was für ein absolut fantastisches Design Harry Conway hier gezaubert hat, kann gar nicht genug gelobpreist werden.

In der Box selbst ist für so eine Größe dann überschaubar viel, dafür aber wunderschön designtes Material enthalten. Das sind zum einen Minis von neun Halbgöttern, außerdem ein rundes Spielbrett zum Zusammenlegen, diverse Karten, Chips und eine richtig schicke Münze. Material-Bewertung: definitiv eine 9/10! 

[Spielkonzept: Deduktion ohne Anklagen]




Deduktionsspiele erfreuen sich großer Beliebtheit. Zwischen einer rein knobligen Dedutkion eines Turing Machine und der größtenteils komplett haltlosen Anschuldigung von den Werwölfen im Düsterwald liegen in diesem Genre natürlich nochmal ganze Galaxien.

Veiled Fate steckt irgendwo dazwischen, denn auch wenn es hier keine hohlen Fingerzeig-Momente gibt, ist das Spiel ausschließlich von den Aktionen der Mitspielenden abhängig. Am nächsten kommt da vermutlich Feed the Kraken heran.

Aber erstmal zum Setting:

In Veiled Fate übernehmen bis zu acht Spieler*innen die Rollen geheimnisvoller Halbgötter, die im Verborgenen die Geschicke der Sterblichen lenken. Ziel ist es, den eigenen Champion auf dem Weg zur Erleuchtung zu unterstützen – allerdings weiß niemand, wer zu wem gehört.

Episch, oder? 

[Spielablauf: Reduziert aufs Wesentliche]




Zu Beginn des Spiels zieht ihr dafür eine der Halbgötter-Karten und wisst so, für welchen Champion ihr diese Runde eure Daumen drückt.

Im Spielverlauf zeigt sich das Ganze dann folgendermaßen: - Seid ihr am Zug, dürft ihr die Halbgötter auf dem Spielplan bewegen. Und zwar nicht nur euren eigenen, sondern alle! So könnt ihr auch andere Spieler*innen auf die falsche Fährte locken.
Aber wohin bewegen? Auf den verschiedenen Bereichen des Feldes werden so genannte Quests ausgelegt, also Karten mit 3-5 Plätzen. Auf diese Plätze können die Halbgötter gestellt werden.
Tut ihr dies, müsst ihr immer auch eine eurer Handkarten zum „Vote“-Stapel verdeckt beisteuern.
Sind einmal alle Plätze einer Quest mit einem Halbgott besetzt, wird hier die Wertung ausgelöst. Dafür wird der Vote-Stapel um potentiell weitere Karten je nach Quest ergänzt, gemischt und aufgedeckt. Je nachdem, für welche Seite mehr Symbole vorliegen (Skorpione vs Federn), rücken die Halbgötter auf den verschiedenen Plätze auf der Punkteskala vor oder zurück – oder landen im Abgrund.

Eine Ära geht so lange weiter, bis alle Quests erledigt wurden oder alle Spielenden gepasst haben. Dazu kommen noch kleinere Add-Ons wie eine City-Karte, die pro Ära wechselt und Boni auslöst, wenn Halbgötter in die Stadt laufen, sowie die verschiedenen Aktionen, die auf den Ära-Karten stehen.

Der Halbgott, der am Ende des Spiels am weitesten vorne auf der Punkteskala liegt, hat gewonnen - und damit auch die Spieler*innen, die dessen Team angehören.

Für so ein großkartoniges Spiel ist Veiled Fate damit maximal schnell zu verstehen. Eigentlich könnt ihr nach diesem tollen Erklärvideo des Verlags direkt starten:




[Fazit: Spannend, aber nicht makellos]

Mit Veiled Fate erhaltet ihr ein atmosphärisches Spiel, erstklassiges Spielmaterial und ein eingängiges Regelwerk – also eine göttergleiche Produktion. Die Achillesverse dieses Spiels? Verpackung vs Inhalt.

Natürlich macht das Spielprinzip an sich Spaß. Gerade das Aufdecken der Votes, bei denen nach und nach die Masken durch kluges Kombinieren fallen, sind ungewöhnlich und interessant.

Und gerade die Möglichkeit eines Spielerlebnisses zu acht (übrigens spielen ab 6 Spielenden immer 2er Teams für die gleichen Halbgötter, ohne zu wissen, wer das Gegenüber ist) sind ein großer Pluspunkt.

Die Frage bleibt aber: Stellt man sich für dieses Spielgefühl des Täuschens und Grübelns unbedingt ein so gigantisches Spiel auf den Tisch? Ist für ein so abstraktes Spiel überhaupt so viel Drumherum nötig? Und: Sind Regalplatz und Geld für dieses Spielprinzip gerechtfertigt?

Am Ende ist das natürlich allen selbst überlassen. Im Deduktionskosmos stellt Veiled Fate eine sehr atmosphärische Alternative mit nicht unbedingt bahnbrechenden, aber doch schönen Mechanismen dar.

Kein Einzug in den Olymp, aber doch eine schöne Perle.

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Veiled Fate von Max Anderson, Zac Dixon und Austin Harrison
Erschienen bei IV Studio
Für 2-8 Spieler in 60-90 Minuten ab 14 Jahren
Boardgamegeek-Link

sämtliche Bilder sind von uns selbst erstellt oder vom jeweiligen Pressematerial des Verlages (hier IV Studio)

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