Es ist schon eine ganze Weile her, dass ich mit The Unknown: Der Millionenraub eins dieser zahlreichen Unschlag-Krimispiele auf dem Tisch hatte. Mein Fazit damals: echt nett, aber ein wenig zu seicht und dann doch Recht schnell gelöst.
Mit "Das Bankett" kam nun ein neuer Umschlag auf den Tisch. Und nicht nur einer. Denn es gibt einen ersten und einen zweiten Teil. Teil 2 ist dabei aber eigentlich keine Erweiterung, sondern als echter Teil zu verstehen. Zwar kann man Teil 1 spielen und Teil 2 ignorieren, man verpasst dann aber das große Ganze.
Ganz so, als wenn man Kill Bill 1 (oder Harry Potter 7.1, oder Dune 1 oder viele andere geteilte Filme) schauen würde und Teil 2 weglässt und dann ein Urteil über den Film fällt. Kann man (sehr) gut finden, aber so wirklich rund wird die Sache erst mit Abschluss des Ganzen.
Und so ist es auch beim Bankett. Ja, man kann Teil 1 ohne Teil 2 spielen. Kann man. Dann verpasst man aber was. Denn eigentlich ist es ein großes Spiel, dass vermutlich nur vom Umfang her in zwei Teile geteilt wurde. Trotzdem sollte man nicht einfach blind beide Umschläge aufreißen, sondern mit Teil 1 beginnen. Dort sind über 30 Dokumente zu finden, die gesichtet und analysiert werden wollen.
Und ganz anders als bei The Unknown ist das hier kein Kinderspiel. Eben weil es nicht einfach nur einen logisch richtigen Weg gibt, sondern weil man gerne mal auf die falsche Fährte gelockt wird und der Kopf ordentlich zum Rauchen gebracht wird. Drei Stunden sollte man dafür locker einplanen, mindestens. Am Ende muss man vier Fragen beantworten und sind diese abgehackt, kann man sich Teil 2 widmen.
Und dann wird es besonders, denn man kehrt nochmal zurück, bekommt einen Schwung neuer Unterlagen, die man mit den bekannten Unterlagen aus Teil 1 kombinieren sollte und merkt plötzlich, dass irgendwie alles einen Sinn ergibt. Hätte dieser Schwung an Unterlagen bereits im ersten Teil gesteckt, wäre man vermutlich heillos überfordert.
Wichtig ist dabei allerdings, dass man Teil 2 nahtlos nach Teil 1 spielt. So haben wir es gemacht und das war ganz gut so. Wenn ich mir vorstelle, dass wir längere Zeit hatten verstreichen lassen und die Erinnerung an Teil 1 wäre verblichen, dann wäre Teil 2 vermutlich ein wenig nervend gewesen. So hatten wir die Infos noch im Hinterkopf und konnten das Rätsel in angemessener Zeit lösen.
Unterm Strich ist Das Bankett aus meiner Sicht ein wirklich gelungenes Krimispiel für alle, die etwas mit solchen "ungeleiteten" Spielen anfangen können. Ein wirklich toller, knackiger Fall, zu dem ich gerne mehr erzählen würde, aber es aus Spoilergründen einfach nicht möchte (weshalb ich mir auch Fotos spare, denn letztlich lebt so ein Spiel schon vom Entdecken des Inhalts).
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Das Bankett Teil 1 und 2 von Magnificum
Erschienen bei Magnificum
Für 1 - 6 Spielende in 400 Minuten ab 14 Jahren
sämtliche Bilder sind von uns selbst erstellt oder vom jeweiligen Pressematerial des Verlages (hier Magnificum)
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