Es gibt immer wieder Momente, in denen ich sehr dankbar dafür bin, ein Redakteur bei den Boardgamemonkeys zu sein, denn so werde ich quasi dazu gezwungen mir Spiele anzusehen, die ich mir eventuell sonst nicht angesehen hätte. Viking Raiders vom Corax Verlag ist so ein Beispiel eines Spiels, welches ich mir persönlich nicht angesehen hätte. Das Schachteldesign trifft nicht meinen Nerv und das Thema “Wikinger” finde ich zwar interessant, aber bin damit relativ gut eingedeckt. Das Spiel ist für 2-5 Spieler ab 9 Jahren und dauert im Schnitt 30-60 Minuten. Und nun schauen wir mal, ob es gut war, dass ich es mir nun noch angesehen habe.
Bei Viking Raiders übernehmen wir jeweils die Rolle eines Wikinger-Clan-Chefs und möchten nun die größte Flotte an Booten, den größten Clan und die meisten Schätze sammeln. Das zeigt sich spielerisch in meiner sich aufbauenden Auslage im Laufe des Spiels in genau diesen drei Rubriken. Je nach gewählter Spieldauer muss ich in jeder Rubrik die Mindestanzahl an Punkten ausliegen haben, um das Spiel zu beenden und zu gewinnen.
In meinem Zug kann ich zuerst neue Karten ziehen und dann meine Ressourcenkarten ausgeben, um damit Karten aus dem Markt zu kaufen. Dort befinden sich überwiegend eben Schiffe, Gebäude und Schätze, aber auch Fähigkeiten, die ich mir aneignen kann. Egal, was ich mir hole, ich lege es mir dann in meine Auslage! Zwischen all den Ressourcenkarten aber auch Aktionskarten, die ich als weitere Option in meinem Zug zusätzlich ausspielen kann.
Die Bandbreite dieser Aktionen ist relativ breit, so kann ich Raubzüge gegen meine Mitspieler starten. Hierfür benenne ich den Bereich, wie z.B. “Schiffe” und der Mitspieler kann sich dann Verteidigungskarten in Höhe der Anzahl seiner Schiffe nehmen, mischt alles zusammen und der Angreifer zieht nun eine Karte und erwischt mit Glück ein Schiff. Es gibt auch Aktionen, die erlauben mir mehr Karten zu ziehen, Karten beim Mitspieler ohne Kampf wegzunehmen und und und… Und verrückte Ereignisse können auch auftauchen, wie die “Stürmische See” oder “Ragnarök”.
Wie erwähnt, sobald ein Spieler die geforderten Punkte in jeder Rubrik ausliegen hat, gewinnt er sofort das Spiel!
Vikings Raiders hat mich wirklich überrascht und das in aller positivsten Sinne! Ich habe nicht viel erwartet, da es optisch ein wenig 0815 daher kommt und spielerisch wird es sicherlich ebenfalls kein Innovationspreis bekommen, aber wer ein reines Kartenspiel mit jeder Menge Take That Momenten sucht in dem das Thema gut eingewoben wurde und mit leicht chaotischen Aktionen zurecht kommt, der wird ebenfalls seine Freude an Viking Raiders haben.
Für mich fühlte es sich teilweise wie eine gehobene Variante von Exploding Kittens an, wem da also z.B. das Thema eher abschreckt und bei Wikinger hellhörig wird, der sollte auf jeden Fall hier zuschlagen. Für mich auf jeden Fall ein gelungener Absacker mit viel Spaß und Chaos!
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