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10.03.2025

Unlock! Extraordinary Adventures


Die Unlock-Reihe hat sich mittlerweile über viele Jahre einen festen Platz in unserer Blase erobert und ist im Laufe der letzten 8 Jahre zu einer stattlichen Reihe angewachsen. Und obwohl ich Exit, Deckscape und viele andere Genrevertreter teilweise intensiv gespielt habe und früher mal ein echter Fan der „anderen“ kartengetriebenen Story-Spielreihe der Space Cowboys war - und es im Herzen noch bin – (ja, ich meine Time Stories), ging Unlock über all die Jahre an mir vorbei. Es mangelte nicht an Interesse, sondern eher an dem Gedanken, dass man zwingend eine App braucht, für ein Spiel, dass man ohnehin nur einmal spielen kann. Was soll das?- dachte ich mir oft. Und nun hat es Teil 11 dann doch auf meinen Tisch geschafft. Und kaum sind die drei Abenteuer gespielt, steigt die Wut in mir auf.

Wut aber nicht auf das Spiel bzw. die drei Abenteuer, sondern Wut auf mich. Wieso bitteschön bin ich nicht mit Teil 1 schon eingestiegen? Warum kann man nicht alle Teile einfach nachkaufen? Wer soll all das jetzt noch bezahlen? Wieso habe ich komische andere Escape-Spiele gespielt, wenn es sowas geiles gibt? Nun ja. Ich würde zwar nicht sagen, dass ich zum Fan der Reihe geworden bin, denn das ist nach einem Teil schwierig zu sagen. Auf jeden Fall habe ich richtig Lust, mir nun auch all die anderen Abenteuer anzuschauen, zu knobeln und – vor allem – mich durch die richtig coolen Ideen begeistern zu lassen, die sich mit Karten und einer App umsetzen lassen.

So. Genug gelobhudelt. Kommen wir mal zum wesentlichen, auch wenn ich aus Anti-Spoiler-Gründen ausnahmsweise auf Fotos verzichte: Die Box bzw. Boxen (bei Einzelabenteuern), enthalten einen Satz Karten für das Abenteuer sowie (jeweils) einen kleineren Kartensatz mit einem Tutorial für Unlock-Noobs wie mich. Der Einstieg in die Unlock-Welt ist so simpel, wie er nur sein kann: Karten auspacken, App runterladen und starten, erste Karte umdrehen, Anweisungen befolgen. Das Ziel ist klar: Innerhalb von 60 Minuten das Abenteuer bestehen. Und das läuft im Kern immer nach dem gleichen Schema: Karte genau anschauen, Zahlen suchen, Karten mit der entsprechenden Zahl im Stapel suchen und aufdecken. Manchmal findet man Gegenstände, die sich kombinieren lassen (deren Zahlen also addiert werden müssen) und manchmal findet man Maschinen, in die man (über die App) etwas erfassen oder mit denen man in irgendeiner Form interagieren muss. So hangelt man sich von Karte zu Karte und hofft, keine Strafminuten aufgrund eines falschen Abzweigs zu bekommen und innerhalb der Zeit die Endkarte zu erreichen. Weiß man mal nicht mehr weiter, liefert die App auf Wunsch Hinweise

Die konkreten Abenteuer kann ich hier natürlich nicht spoilern, aber die Themen dürften nach Blick auf die Verpackung schon klar werden: Retro-Gaming, Hollywood-Noir und Sci-Fi – in Reihenfolge der Schwierigkeitsgrade. Los ging es mit Restart, also dem Retro-Pixellook und dem gespannten Erkunden des Spielprinzips. Es war manchmal etwas hakelig und gar nicht so leicht, wie der angegebene Schwierigkeitsgrad vermuten ließ. Im Gegenteil, es war schon knackig und zeitweise ein wenig kontraintuitiv. Ok, vielleicht erfordert die Reihe dieses extreme um die Ecke denken ja? Dachten wir uns. Eine kurze Recherche im Anschluss ergab aber, dass dieses hakelige Gefühl beim Spielen nicht an uns lag. Ok. Trotzdem hat es echt Spaß gemacht, die Kombi aus Karten und App war schon cool und ließ uns erahnen, warum die Reihe seit Jahren weiter und weiter läuft. Nächster Teil also, Hollywood Confidential und ja, das war richtig gut. Schön knifflig, nicht mehr hakelig, mit richtig schönen Rätselideen. Auch wenn es mal wieder Film Noir war, das in Escapespielen ja gern genommen wird. Aber ein Highlight war es trotzdem. Und trotzdem hatten wir vor dem dritten Abenteuer und somit auch dem dritten Schwierigkeitsgrad ein wenig Respekt. Letztlich war auch dieses Abenteuer aber lösbar, wenn auch nicht ganz so „rund“ wie der Hollywood-Teil.

Was mich im Nachgang ein wenig schockte ist die allgemeine Rezeption dieser Box bei anderen Rezensenten. Viele scheinen die Extraordinary Adventures als schlechtesten Teil der Reihe zu sehen. Da schwingen natürlich immer gewisse Erwartungshaltungen mit, die ich nicht hatte. Und da mir diese Vergleichsmöglichkeit fehlt, kann ich an dieser Stelle nur sagen: Wer Escape-Spiele mag und noch kein Unlock gespielt hat, kann hier bedenkenlos zugreifen. Vielleicht ist es ja grade als Einstieg gut geeignet? Das werde ich noch sehen. Aber Spaß macht es in jedem Fall.

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Unlock! Extraordinary Adventures von Mathieu Casnin, Renaud Chaillat, Jack Gitz
Erschienen bei Asmodee
Für 1 - 6 Spielende in 30 - 60 Minuten ab 10 Jahren
sämtliche Bilder sind von uns selbst erstellt oder vom jeweiligen Pressematerial des Verlages (hier Asmodee)
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