In der Welt von Happy City hat jeder Spielende das Ziel, seine ganz persönliche Stadt aufzubauen – eine blühende Insel der Glückseligkeit voller Leben, Zufriedenheit und cleverer Planung. Doch schon nach den ersten Runden wird klar: Den perfekten Mix aus Bewohnern, Unterhaltung und Infrastruktur zu finden, ist kein Spaziergang. Während in einer Ecke der Tischrunde noch hektisch Münzen gezählt werden, wird in der anderen schon über das optimale Spezialgebäude gefachsimpelt.
Eine glückliche Stadt in gerade einmal 10 Karten
Happy City ist ein leicht zugängliches Städtebau-Spiel, bei dem wir mit gerade einmal zehn unterschiedlichen Gebäuden versuchen, sowohl die meisten Einwohner anzulocken als auch ihre Herzen höher schlagen zu lassen und so die meisten Punkte zu verdienen. Jede Runde gliedert sich in zwei Phasen: die Einkommensphase und die Bauphase. Nachdem alle Spieler gleichzeitig ihre Einkünfte eingesammelt haben, beginnt danach der Startspieler, die Auslage an Gebäuden zu sichten und seine Stadt weiter auszubauen.
Gebäude gibt es in drei Preiskategorien und dementsprechend auch Stärken: 1-3 Münzen, 4-5 und 6-9. Wenn wir am Zug sind, folgen wir einem simplen Rundenablauf. Zunächst können wir eines der ausliegenden Gebäude abwerfen. Danach decken wir Gebäude von einem oder mehreren Nachziehstapel auf, bis genau 3 offene Gebäude in der Auslage liegen. So beeinflussen wir, welche Preiskategorie uns hauptsächlich zur Verfügung steht.
Gebäude bauen und Siegpunkte verdienen
Anschließend bauen wir eines der drei ausliegenden Gebäude oder ein Wohngebäude, von denen uns immer eine begrenzte Anzahl pro Partie zur Verfügung steht. Die Gebäude bringen immer ein Symbol mit sich und verleihen uns zusätzliches Einkommen, Einwohner oder Herzen. Haben wir eine bestimmte Kombination aus Symbolen in unserer Stadt liegen, dürfen wir uns einmal im Spiel zusätzlich ein Spezialgebäude nehmen, das einen Sondereffekt mit sich bringt. Nachdem wir auf diese Weise acht Gebäude gebaut und ein Spezialgebäude erhalten haben, endet das Spiel und wir multiplizieren die Anzahl unserer Einwohner mit der Anzahl unserer Herzen, um die Siegpunkte zu ermitteln.
Zugänglicher Ablauf, interessante Effekte durch Spezialgebäude
Dem simplen Spielablauf ist bereits zu entnehmen: Happy City ist ein extrem zugängliches Kartenauswahl und –legespiel. Dabei sind zwar strategische Entscheidungen zu treffen, in Richtung welchen Spezialgebäudes wir uns entwickeln möchten, doch meistens wird es uns ziemlich einfach gemacht, immerhin stehen uns immer maximal drei Gebäude (plus die Wohngebäude) zum Bauen zur Verfügung.
Etwas Tiefgang erhält das Spiel durch die 38 Spezialgebäude, die interessante Effekte einführen, wie z.B. Preisreduktionen, Siegpunkteboni und weitere Kombinationen. Sehr unglücklich gestaltet finde ich dabei den pinken Hintergrund der Spezialgebäude aus der Einsteigervariante und die dunkelroten Karten des Grundspiels. Die Farben sind kaum voneinander zu unterscheiden und es bleibt mir ein Rätsel, warum man den Unterschied nicht eindeutiger gestaltet hat. Ansonsten sind die Karten farbenfroh und mit hübschen Illustrationen im Comic-Stil designt.
Fazit: für einen Kurztrip empfohlen
Happy City hat uns als Familienspiel gut gefallen, wird aber recht schnell trotz der wechselnden Spezialkarten etwas repetitiv. Die taktische Herangehensweise bleibt nämlich grundsätzlich die gleiche: Wir brauchen Einkommensgebäude, um Einkommen zu erwirtschaften und mit diesem Einkommen kaufen wir uns dann stärkere Gebäude, die uns einen möglichst hohen Multiplikator verschaffen. Ein bisschen Splendor-Spielgefühl steckt darin, aber deutlich vereinfacht und heruntergebrochen. Viel mehr gibt es aber nicht zu entdecken in dieser kleinen glücklichen Stadt, die ich gerne einmal besuche für eine kurze Stippvisite mit der Familie, in der ich aber nicht unbedingt leben möchte, weil so viel Glückseligkeit dann vielleicht doch etwas eintönig wird mit der Zeit.
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Happy City von Toshiki Sato und Airu Sato
Erschienen bei Game Factory
Für 2-5 Spielende in ca. 20-30 Minuten ab 8 Jahren
sämtliche Bilder sind von uns selbst erstellt oder vom jeweiligen Pressematerial des Verlages (Game Factory)