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21.01.2025

Pueblo


Der koreanische Verlag Playte hat sich auf Neuauflagen älterer Werke bekannter Autoren verlegt und bringt diese in kleinem Format und meist mit Magnetverschlussboxen und etwas aufgehübscht neu heraus. Namhafte Autoren wie Alex Randolph, Sid Sackson, Stefan Dorra und Rainer Knizia finden sich so im Portfolio des kleinen, koreanischen Verlages. Mit einer Neuauflage von Pueblo haben sich nun auch das Autoren-Duo Wolfgang Kramer und Michael Kiesling eingereiht. Pueblo ist erstmals 2002 bei Ravensburger erschienen und zwar im klassischen Format der Ravensburger Spieleboxen (31,5x31,5cm). Lange war der Titel Out Of Print und recht gesucht. Auch ich hatte ihn ewig auf meiner Wunschliste bis ich ihn irgendwann halbwegs bezahlbar erstehen konnte. Mit der 2023 bei Playte erschienen Ausgabe hatte das Warten aber nun auch für alle anderen ein Ende, welche Pueblo auf ihrer Wishlist hatten. Weiterhin hat Playte den Platzbedarf des Spieles auch extrem reduziert. Pueblo kommt bei den Koreanern in kompakter Box von 14x21cm daher. Dies gelingt indem die Spielmaterialien ein wenig verkleinert wurden und die Box selbst als Spielplan dient. Wie bei vielen ihrer Spiele bedient sich Playte hierzu einer Magnetverschlussbox, welche sich auffalten lässt. Die Innenseite der Box wird dadurch zum Spielplan des Spieles.

 


Pueblo selbst ist ein abstraktes, glücksfaktorloses, Konstruktionsspiel bei dem wir auf einem 8x8-Raster Bausteine einsetzen. Das Spiel kann mit 2-4 Personen ab 10 Jahren gespielt werden. Zu Spielbeginn erhalten alle Spielenden Bausteine. Einige in der eigenen Farbe und einen mehr in der neutralen Farbe. Die tatsächliche Anzahl der Bausteine variert je nach Anzahl der Spielenden. Am Zug haben wir einen unserer Steine auf dem Raster unter Einhaltung der Platzierungsregeln zu setzen und im Anschluss den Häuptling 1-4 Felder zu bewegen. Dieser wandert im Uhrzeigersinn auf einer Leiste um das Raster herum und schaut von seiner Endposition jeweils in das Raster hinein. Alle Elemente welche er in gerader Linie sieht, bedeuten Minuspunkte für die jeweiligen Eigentümer und zwar jeweils abhängig von der Höhe auf der sich das zu sehende Würfelelement des Steines befindet. Auf Ebene 3 würde ein sichtbares Element folglich drei Minuspunkte einbrocken. Alle Bausteine des Spieles haben dabei die selbe Form und bestehen aus 4 Würfeln. Erreicht der Häuptling ein Eckfeld, so wird etwas anderes gewertet. Dann blickt, der Erklärung des Spieles folgend, ein Adler von oben auf das Spielplanviertel herunter und es gibt einen Minuspunkt pro sichtbaren Element. 

 


Gespielt wird Pueblo bis alle Spieler*innen ihre Bausteine eingesetzt haben. Dann läuft der Häutptling noch einmal eine abschließende Runde und es werden wie gewohnt Punkte vergeben. Am Ende obsiegt wer im Laufe der Partie die wenigsten Punkte angesammelt hat. Die Regeln von Pueblo sind, wie hier wohl deutlich wird, recht einfach und schnell erklärt. Das Spiel selbst ist aber keinesfalls trivial. Durch geschicktes Platzieren kann man einiges herausholen und leicht kommt man ins Grübeln. Und für wen das nicht reicht: Es liegt auch noch Material für eine Profivariante bei. Zugreihenfolgenplättchen und Kultstätten machen das Spiel noch ein ganzes Stück anspruchsvoller.

 


Ein besonderes Element bei Pueblo ist, dass man nicht nur eigene Steine setzt, sondern eben auch neutrale Steine. Letztere will man natürlich so Platzieren, dass man damit die eigene Farbe verdeckt. Durch eine interessante Vorgabe zur Reihenfolge des Einsetzens der Bausteine ist man aber leider nicht so frei, wie man gerne wäre. Zu Spielbeginn werden die Bausteine in Blöcke von neutralen und eigenen Steinen zusammengesetzt. Man darf erst auf einen Stein eines neuen Blockes zugreifen, wenn man beide Steine des vorherigen Blockes verbaut hat. Dies führt zu spannenden Abwägungen gerade in Verbindung mit der Frage wie schnell man den Häuptling laufen lassen will.

 


Meines Ermessens ist Pueblo ein wirklich gut gealteter Klassiker, welchen ich weiterhin gerne spiele. Ich freue mich, dass es ihn nun auch in diesem handlichen Format gibt. 2024 ist weiterhin noch bei Mojito Studios eine Neuauflage im großen Format erschienen. Ich würde die vorliegende Version vorziehen. Das Material von Playte ist ansprechend und ausreichend groß. Pueblo hat ja auch keine Geschicklichkeitselemente. Insofern ist die Größe perfekt. Es lässt sich damit bequem bauen, ohne dass es zu frimmelig wird. Mit dem Magnetplan welcher um ein Boxunterteil gelegt wird, lässt sich das Spiel auch sicher und gut verstauen sowie transportieren. In meinem Augen der einzige Wehrmutstropfen: Die Punkteleiste ist ungünstig aufgebaut. Am Ende von Zeilen wechselt die Zählrichtung und die farbliche Markierung dazu hätte prägnanter sein können. Man ist beim Punkteabtragen also gut beraten sich sehr zu konzentrieren. Sonst wird das Spielergebnis schnell sehr verfälscht. Pueblo findet in der Form jedenfalls einen festen Platz in meiner Sammlung. Ich schätzer diese kleine aber feine, abstrakte und glücksfaktorlose Konstruktionsspiel sehr.


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Pueblo

Autor: Wolfgang Kramer und Michael Kiesling

Erschienen bei Playte

Für 2-4 Spieler*innen ab 10 Jahren.

Spieldauer etwa 60 Minuten



Sämtliche Bilder sind von uns selbst erstellt oder vom jeweiligen Pressematerial des Verlages (Playte)