Manche Spiele sind so offensichtlich, man glaubt, die hätte es schon längst gegeben. „Kniffel 7“ ist eins davon und wirkt entsprechend, als hätte es eher eine KI denn ein Reiner Knizia erdacht. Nun, immerhin eins ist klar: Das Spiel hält exakt das ein, was es verspricht.
Kniffel 7 ist ein Roll & Write-Spiel von Reiner Knizia für 2+ Spieler*innen ab 8 Jahren und dauert circa 20 Minuten.
[Spielmaterial: Keine Überraschungen]
Ein wenig bizarr ist es schon, dass Kniffel 7 in dieser Aufmachung bei den Neuheiten steht. Denn tatsächlich ist das Spiel von Verpackung über Design bis zu Logo zu 100% späte 90er. Eben eine Erinnerung an die Zeit, als Schmidt Spiele noch einer DER Spieleverlage war. In der Box sind die sieben Würfel, ein Bleistift und der passende Block enthalten.
Das Design erfüllt natürlich seine Funktion m Spielablauf, ist aber wirklich an der absoluten Mindestgrenze für Gestaltung. Schade, da hätte optisch doch noch etwas rausgeholt werden müssen. So wird das Ziel aber auch klar: Kniffel 7 spricht die Zielgruppe an, die eben auch in Zeiten des überquellenden Marktes noch dem Klassiker treu bleibt. Experimente gibt es da keine.
[Spielablauf: Der Name ist Programm]
Kniffel 7 ist Kniffel mit 7 Würfeln. Das war’s. Das ist die Erklärung und der gesamte Clou des Spiels. Eine kleine Besonderheit ist dabei noch, dass sechs der sieben Würfel je eine der üblichen 1-6er Seiten gegen eine 7 getauscht haben. Von allen Zahlen von 1-7 sind entsprechend gleich viele im Würfelpool enthalten.
Beim bis zu dreimaligen Würfelwurf versuchen die Spieler*innen dann die gängigen Ziele zu schaffen: Im oberen Bereich Zahlen sammeln (+ 7!), um den Bonus abzustauben (es gibt noch einen zusätzlichen Bonus, der die 7er Quote mit einberechnet.); Im unteren verschiedene Figuren zu erwürfeln – 4er und 5er Pasch (statt 3er und 4er), 2 Drillinge (statt Full House), 2 Straßen (mit 5 bzw 6 Würfeln) und den Kniffel mit allen sieben gleichen Zahlen. Wer die meisten Punkte hat, gewinnt.
[Fazit: Der kleine Kniff für Wenig-Spieler*innen]
Das Tag Team aus Knizia und Schmidt hat es sich hier offensichtlich maximal einfach gemacht – denn es sind hier wirklich kaum Design-Entscheidungen getroffen worden. Auf der kleinen Idee, den Klassiker etwas aufzuwerten, baut der gesamte Mechanismus und das gesamte Spiel.
Aber: Das funktioniert auch. Genau wie Kniffel wird auch Kniffel 7 bei den Kennerspieler*innen verhaltene Jubel auslösen, doch bei der anvisierten Spielgruppe könnte das Spiel dank der maximal einfachen Regeln und dem sehr nah beim ursprünglichen Design bleibenden Aussehen punkten. Meine Oma war als passionierte Kniffel-Spieler*innen seit über drei Jahrzehnten inklusive großen Runden mit 10 Kniffel-Spalten parallel jedenfalls begeistert von Kniffel 7. Und genau für solche Spieler*innen ist das hier das perfekte Geschenk zum nächsten Geburtstag.
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Kniffel 7 von Reiner Knizia
Erschienen bei Schmidt
Für 2-4 Spieler in 20 Minuten ab 8 Jahren
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sämtliche Bilder sind von uns selbst erstellt oder vom jeweiligen Pressematerial des Verlages (hier Schmidt)
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