22.10.2024

Clash of Sovereigns



Hin und wieder mag ich historische Brocken, im Speziellen aus dem Haus GMT. Labyrinth, Im Gleichgewicht des Schreckens oder Imperial Struggle - alles tolle Spiele mit einem Kartenmechanismus, der mir immer gut gefällt. Und so kommt “Clash of Sovereigns” ins Spiel, denn von der Prämisse klingt es sehr ähnlich, nur dass wir uns in diesem Fall mit dem recht speziellen Thema des “Österreichischen Erbfolgekriegs” beschäftigen. Soweit so gut - ein Spiel für 2-4 Spieler aus der Feder von Bob Kalinowski und Sitzfleisch sollte man auch mitbringen, denn so werden 3-12 Stunden (!!!) aufgerufen.

Nun würde ich euch gern eine super detaillierte und euphorische Rezension präsentieren, doch leider hat das Spiel etwas geschafft, was noch keinem Spiel vorher gelungen ist. Ich bin an der Anleitung und dem aufkommenden Frust dadurch gescheitert, dass ich dieses Spiel nie wirklich gespielt habe. Wozu also nun der Text? Berichtigte Frage, aber ich möchte es natürlich begründen.



Die Anleitung ist natürlich bei GMT Games immer eine gewisse Hürde und es ist nicht so, dass ich diese nicht gewohnt wäre, aber dieses Mal haben sich beim Lesen schon viele Fragezeichen gebildet. Viele Dinge waren unschlüssig, sehr kompliziert oder ohne Beispiel. Auch ein Recherche über Boardgamegeek zeigte, dass ich mit der Problematik nicht allein stehe. Auch weitere Probleme, die zum Teil Inhalte der Karten nannten, führten dazu, dass ich weiterhin keine große Lust bekam, mich viele Stunden einzuarbeiten, um es dann auch noch viele Stunden mit anderen Spielern am Tisch zu versuchen. Sorry, aber dafür ist mir meine Zeit einfach zu schade.



Wenn man nun wieder recherchiert, so gibt es mittlerweile wohl einen neuen Print-Run von GMT, bei dem die Anleitung überarbeitet wurde, aber es wohl immer noch an ein paar Dingen hakt. Ich wollte Clash of Sovereigns wirklich mögen und spielen, aber die komplette Vorarbeit, die sich mir da offenbarte, hat alles niedergerissen und so gebe ich nun auf. Es tut mir Leid für GMT Games und unsere Leser, die sich hier auf eine Rezension gefreut haben, aber so macht das alles keinen Sinn für mich.



Wer dennoch Interesse hat, sich damit zu beschäftigen, hier ein kleiner Abriss der Mechanik: Jeder Spieler übernimmt die Kontrolle einer europäischen Macht im 18. Jahrhundert, wie z.B. Preußen, Österreich oder Frankreich. In den Runden führen wir Aktionen aus, die uns durch Aktionspunkten auf den Karten gewährt werden, wie z.B. Truppen bewegen, Kämpfe mittels Kampfkarten durchführen oder die genannten (realen) Ereignisse auf den Karten auslösen. Punkte generiert man durch das Halten von Schlüsselgebieten, Kampfsiegen oder durch Erfüllen von bestimmten Bedingungen, die sich aus dem gewählten Szenario ergeben.

Klingt gut? Glaub ich auch, aber die Hürde ist immens hoch und Chapeau an jeden, der sich so weit durchgearbeitet hat. Aber nicht verzagen, es gibt bald doch noch einen GMT Titel, welchen ich rezensiere und dieser dann auch richtig.


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Clash of Sovereigns von Bob Kalinowski
Erschienen bei GMT Games
Für 2-4 Spieler in ca. 180-720 Minuten ab 12 Jahren
sämtliche Bilder sind von uns selbst erstellt oder vom jeweiligen Pressematerial des Verlages (hier GMT Games)