22.08.2024

Tüfteln

 

Mit Tüfteln legt das Autorenduo Reinhard Staupe und Jannik Walter in ihrem neuen Verlag KENDi ein Würfelspiel vor, welches sich auch in großen Gruppen spielen lässt. Die Packung benennt 15 Personen als Höchstzahl der Teilnehmenden, im Grunde könnte die Anzahl der Mitspielenden aber beliebig groß sein. Ausgestattet ist die Packung aber für 4 Personen, denn es liegen vier Stifte bei. Wer Stifte liest, der oder die wird ahnen: Es handelt sich um ein Roll and Write-Spiel. Und genauso ist es auch. Bei Tüfteln handelt es sich um ein sehr einfaches Spiel dieses Genres. Zum Spielen braucht man einen Stift und einen Spielzettel pro spielender Person sowie noch zwei sechsseitige Würfel. 

 

 

Auf dem Spielzettel findet man neun Quadrate, welche wiederum aus je vier kleineren Quadraten/Feldern bestehen. In diese Felder sind Würfelergebnisse eingetragen. Teilweise sind dabei auch schon Zahlen vorgegeben. Vorder- und Rückseite des Spielzettels sind jeweils unterschiedlich bedruckt, weil sich das Spiel in zwei Varianten spielen lassen kann. In der einfachen Variante auf der Zettelvorderseite sind die Hälfte der Felder weiß und die andere Häfte blau.

 

 

Ein Spielzug bei Tüfteln stellt sich so dar, dass eine Person für alle Mitspielenden würfelt. Das Würfelergebnis haben sodann alle auf ihren Zetteln einzutragen. Dabei hat man dann die Wahl beide Zahlen entweder komplett auf blau oder weiß einzutragen. Bei den weißen Felder kann man frei noch nicht belegte weiße Felder wählen. Entscheidet man sich auf blau einzutragen, so sind die Zahlen immer auf zwei verbundenen blauen Feldern einzutragen. Dies wird wiederholt bis alle Felder des Spielzettels gefüllt sind. In der zweiten Spielvariante gibt es Felder in fünf verschiedenen Farben. Beim Eintragen hat man sich dann für eine Farbe zu entscheiden auf der man beide Zahlen einträgt. Dies ist nochmal ein wenig herausfordernder.

 


Am Ende des Spiels bekommt man dann Punkte für sechs verschiedene Wertungskriterien wie 2er (2 gleiche Zahlen), 4er (vier gleiche Zahlen) oder Straße (vier aufeinanderfolgende Zahlen im Uhrzeigersinn) in einem der größeren Quadraten aus vier Feldern. Hat man alle sechs Kategorien geschafft, so bekommt man auch noch sieben Bonuspunkte. Wie dieser Flug über die Regeln schon erkennen lässt: Tüfteln ist wirklich ein sehr simples Spiel. Es ist in wenigen Minuten erklärt, lässt sich auf geringen Raum spielen und ist kompatibel mit wenig spielenden Menschen. Solo lässt es sich gegen eine Punktetabelle spielen. Mir persönlich geht es mit dem Spiel so, dass ich keinen hohen Wiederspielwert sehe. Klar, die Würfel fallen immer anders und man kann sich mit dem Eintragen natürlich auch ungeschickt anstellen. Meines Ermessens ist das was als Spielergebnis rauskommt bei vergleichbar starken Mitspielenden letztendlich vom Zufall abhängig. Mit dem Blick auf die Punkte gibt es meiner Einschätzung nach nur einen Lösungsweg: Alle Kategorien anpeilen um auch die Bonuspunkte anzusteuern und mit den verbleibenden zwei Vierer-Quadraten möglichst hochpunktige Kategorien anpeilen. Für mich persönlich ist das zu wenig Spielerlebnis. Es tut nicht weh und ist auch die ersten Partien eine reizvolle, kleine Herausforderung. Dann kommt aber eben nichts Neues mehr. In dem Sinne ist Tüfteln so ein wenig wie ein Kneipenspiel. Etwas was man beim Quatschen und Biertrinken nebenher daddelt. Hierfür sehe ich es gut geeignet. Ebenso könnte es auf einer Zugfahrt, auch mit Kindern ab dem Grundschulalter, seine Berechtigung haben. Als Absacker in Runden von Vielspielenden wird es sicher nicht allzu lange tragen.

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Tüfteln

Autor: Reinhard Staupe, Jannik Walter 

Erschienen bei KENDi

Für 1-15 Spieler*innen ab 8 Jahren.

Spieldauer etwa 15 Minuten



Sämtliche Bilder sind von uns selbst erstellt oder vom jeweiligen Pressematerial des Verlages (KENDi)