http-equiv = "content-language" content = "en" lang = de; lang=de; Quando - BoardgameMonkeys_Brettspielrezensionen <BoardgameMonkeys_Brettspielrezensionen></BoardgameMonkeys_Brettspielrezensionen> ~ BoardgameMonkeys_Brettspielrezensionen

20.08.2024

Quando


Auf den ersten Blick sieht Quando von Reinhard Staupe und Jannik Walter wie ein sehr klassiches Handmanagementspiel aus, bei dem es gilt die eigene Hand möglichst gut abzuspielen. Doch das bei KENDi erscheinende Spiel hat einen Kniff: Die Karten sind doppelseitig mit unterschiedlichen Zahlenwerten von 0-10 bedruckt.

 


Ganz klassisch spielt man am Zug Karten. Das können 1 bis x gleiche Karten sein oder Straßen, welche aus genau drei Karten bestehen. Man muss dabei nicht beachten was vorher ausgespielt wurde. Ziel dabei ist es natürlich so geschickt abzulegen, dass man die eigene Hand möglichst weit abspielt, bevor die Runde zu Ende geht. Am Rundenende sind die Ziffernwerte der verbleibenden Karten nämlich Minuspunkte. Weiterhin endet eine Partie Quando, wenn eine Person 50 oder mehr Minuspunkte gesammelt hat. Es gewinnt dann, wer die wenigsten Minuspunkte hat. Beim Zählen der Ziffernwerte werden die Werte zusammengezählt, welche zu dem oder der Spielenden hinzeigen. Die Rückseite der Karte darf man sich auch gar nicht ansehen. So weit so einfach. Er kommen aber noch ein paar Dinge hinzu. In der Regel muss man nach dem Ausspielen nämlich auch noch eine Karte vom Nachziehstapel nachziehen. Man kann sich dabei entscheiden ob man die Karte so auf die Hand nimmt, wie man sie auf dem Stapel sieht oder ob man lieber auf die unsichtbare Rückseite pokert. Letzteres muss man aber vorher ansagen. Das Glück zu probieren kann Sinn machen, wenn auf dem Nachziehstapel bspw. eine hohe Karte liegt, welche man nicht gut mit der eigenen Hand kombinieren kann.

Nicht nachziehen muss man in zwei Situation, welche auch beide das Rundenende einläuten:

  • Man hat nur noch Nullen auf der Hand, zeigt diese vor und beendet damit die Runde.
  • Man klopft statt zu spielen und Nachzuziehen und wettet damit darauf, dass man mit der niedrigsten Summe aus der Runde geht. Alle Anderen sind dann noch einmal am Zug. Liegt man daneben, so erhölt man 5 Strafpunkte.


Am Ende einer Runde werden wie bereits gesagt die Zahlenwerte der Karten aufaddiert und notiert. Wer dabei den niedrigsten Wert erreicht bekommt jedoch gar nichts aufgeschrieben. Ein schönes Incentive auch schonmal vorher Schluß zu machen, auch wenn man noch ein paar Karten mit niedrigen Werten auf der Hand hat. Eine weitere spannende Idee ist, dass beim Ausspielen von Drillingen noch ein Take-That-Element wirkt. Spielt man einen Drilling, so müssen alle anderen am Tisch entweder eine zu ihnen zeigende Null auf die Rückseite drehen oder eine weitere Karte nachziehen. Dementsprechend ist man bestrebt auf der eigenen Hand Drillingen zu bauen. Die Möglichkeiten dies aktiv zu bewirken sind der Spielmechanik geschuldet, jedoch ein wenig beschränkt. Man hat ja immer nur die Wahl zwischen der offenauf sichtbaren Seite des Nachziehstapels oder der unsichtbaren Rückseite. Es ist also eher eine Frage dessen wie man sich entscheidet abzuspielen. Also vielleicht lieber den Zwilling nicht sofort ausspielen und hoffen, dass daraus noch ein Drilling wird. Weh tut dabei manchmal die Mitspielenden für sich selbst passende Karten aufnehmen zu sehen, während sich die eigene Option erst durch das Nachziehen der vorher spielenden Person enthüllt. Dies nimmt leider auch ein wenig das Tempo aus dem Spiel. Man kann ja erst endgültig entscheiden was man macht, wenn man sieht was man nachziehen könnte.

Gestaltet ist das Spiel, wie man es auch von anderen Spielen mit Beteiligung der layoutenden Freundenreichs (11 nimmt, 23, The Game) kennt und schätzt. Dies ist sicher nicht spektakulär aber total funktional und für den Zweck ausreichend. In diesem Fall sind dies gut erkennbare Ziffern mit kleinen zusätzlichen Ziffern in allen Kartenecken und dazu noch alle Ziffern in unterschiedlichen Kartenfarben.

 


Quando habe ich als schnell erklärtes Kartenspiel mit einfachen Regeln kennengelernt, welches sich auch gut in Runden mit unerfahren Spielenden oder Kindern spielen lässt. Das Take-That-Element mit den Drillingen ist auch nicht so böse, dass es dadurch zu Verstimmungen am Tisch kommen könnte. Gespielt werden kann das Spiel mit 3-6 Personen, wobei der Playercount kaum einen Unterschied beim Spielerlebnis macht. Einzig die Wartezeiten bis zum eigenen Zug werden ein wenig länger. In der Regel werden für eine Partie etwa 20 Minuten benötigt. Mit mehr Mitspielenden naturgemäß ein paar Minuten mehr. Quando ist in meinen Augen ein gefälliger Absacker, welcher sich am Ende eines langen Spieleabends noch gut herunterzocken lassen kann. Hier findest es sicher seine Nische.

_______________

 

Quando

Autor: Reinhard Staupe, Jannik Walter 

Erschienen bei KENDi

Für 2-6 Spieler*innen ab 8 Jahren.

Spieldauer etwa 20 Minuten



Sämtliche Bilder sind von uns selbst erstellt oder vom jeweiligen Pressematerial des Verlages (KENDi)