12.08.2024

Ku-Ka-König


Ku-Ka-König des Spieleautors Reinhard Staupe ist ein Set-Collection-Spiel mit einem sehr ungewöhnlichen Kartenauswahlmechanismus. Die Grundidee des Spieles ist nicht sonderlich spektakulär. Wir haben ein Kartendeck von dem immer in Dreierspalten Karten ausgelegt werden. Über zwei Durchgänge entscheiden wir uns, welche Karten wir zu unserer eigenen Auslage hinzufügen. Am Ende des ersten Durchgangs sowie am Spielende wird dann gepunktet. Zum Schluss gewinnt, wer die meisten Punkte hat. Weiterhin gibt es Kartentypen, welche man nach dem ersten Durchgang wieder abgeben muss und somit nur einmal damit punktet. Bei den verschiedenen Karten, werden altbekannte Wertungsmechanismen bedient:

  • Aufsteigende Punktzahlen bei gleichen Karten
  • Mehrheiten gegenüber den Mitspielenden
  • Karten, welche miteinander wirken
  • Einmalige Siegpunkte 


Der eigentliche Kniff liegt bei Ku-Ka-König darin, dass man sich simultan für die gewünschte Spalte Karten entscheidet. Hierfür rufen alle gleichzeig und rhythmisch Ku-Ka-König und zeigen sodann mit den Fingern die gewünschte Spaltenziffer an. Jede nur einmal gewählte Reihe geht an die Person, welche sie sich gewünscht hat. Mehrfach gewählte Spalten werden um die untersten Karten reduziert und somit untattraktiver. Mitspielende ohne Zugriff wiederholen das Auswählen dann so lange bis auch sie eine Reihe mit Karten abbekommen haben. Danach wird wieder aufgefüllt und alle dürfen wieder mitmachen.

Sobald eine Person 13 oder mehr Karten in der Auslage hat endet der erste Durchgang bald.  Gespielt wird noch bis alle Spielenden in dieser Runde auch eine Reihe Karten bekommen haben. Dann kommt es zur Zwischenwertung. Die gesammelten Punkte werden notiert, Karten mit einem roten X abgeworfen und Karten mit einem grünen Haken in der Auslage belassen. Letztere punkten dann auch nochmal im zweiten Durchgang. Besagter zweiter Durchgang endet wiederum, wenn die Kartenreihen mit dem Nachziehstapel nicht mehr komplett ausfgefüllt werden können. Danach wird noch einmal gepunktet und es gewinnt, wer die höchste Gesamtpunktzahl erzielen konnte.

 

Den Auswahl-Mechanismus von Ku-Ka-König habe ich als durchaus spaßig erlebt. Er ist aber auch ein wenig zeitaufwändig und fehleranfällig. Leicht verheddert man sich mit den Fingern beim Anzeigen der Zahlen oder jemand kommt aus dem Takt. Für Vielspielende Menschen wäre es sicher einfacher, wenn man die Auswahl der Reihe mit einer Auwahlkarte anzeigen könnte. Dies würde bei vier Personen aber bedeuten, dass das Spiel weitere 32 Karten umfassen müsste. Auf Grund der damit verbundenen höheren Produktionskosten war dies wahrscheinlich keine Option für den Verlag. So richtet sich das Spiel vornnehmlich wohl an Familien mit Kindern. Hierfür spricht auch die Gestaltung der Karten, welche im Mittelaltersetting comichaft und niedlich daherkommen. Gestaltet wurden diese von Sandra und Oliver Freudenreich. Der Wertungsmechanismus bei Ku-Ka-König ist bekannt und bewährt. Dementsprechend gut funktioniert er.

 

 

Meines Ermessens nach hat Ku-Ka-König zwei Elemente, welche das Spiel interessant machen. Zum einem wären das bereits besprochene simultane Auswählen. Das andere Element wäre das vorgehende Abwägen der Reihen. Was passt am besten zu meiner eigenen Auslage? Wo muss ich die Mitspielenden im Blick haben? Es besteht ja auch die Möglichkeit Mehrheiten zu verhindern oder miteinader wirkende Karten bei den anderen am Tisch nicht zuzulassen. Dadurch, dass die Wertungskategorien an sich eingängig und einfach sind, funktioniert dass Abwägen gut und ist auch für noch nicht so spielerfahrene Mitspielende machbar. Laut Packung richtet sich das Spiel an 2-4 Spielende ab 8 Jahren. Von den Regeln her gehe ich da mit. Wirklich rechnen, welche Reihe für einen selbst punktemäßig am besten passt, werden das aber die wenigsten 8-jährigen schon können. Von der Anzahl der Mitspielenden her ist Ku-Ka-König in jeder Konstellation ähnlich gut spielbar. Als Familien-Gateway-Spiel kann ich Ku-Ka-König sehr empfehlen. Für spielerfahrene Erwachsenenrunden wird das Ku-Ka-König ausrufen meiner Einschätzung nach jedoch auf Dauer nichts sein. Eventuell hilft es sich dann aber mit selbsterstellten Auswahlkarten zu behelfen. So lange erschallt bis es zum Ohrwurm wird immer wieder: Kuuuu-Kaaaa-König!

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Ku-Ka-König

Autor: Reinhard Staupe

Erschienen bei KENDi

Für 2-6 Spieler*innen ab 8 Jahren.

Spieldauer etwa 20 Minuten



Sämtliche Bilder sind von uns selbst erstellt oder vom jeweiligen Pressematerial des Verlages (KENDi)