Ich bin ja bekennender "Antifan" von Partyspielen (Gegner wäre zu hart, weil manche finde ich ja doch toll, aber es muss dann schon was besonderes sein...), insbesondere von solchen, die einfach nur albern sind oder von einem verlangen, ausschließlich albern zu sein. Explizit davon ausgenommen sind solche, bei denen es um Quizze oder das Erraten von Begriffen geht. Ob Codenames, Just One oder auch andere nicht-SdJ-Gewinner, kommen eigentlich immer ganz gut bei mir bzw. auch bei uns daheim an. Da war Bunny Hops! eigentlich fast schon eine sichere Bank. Kommt bestimmt bei uns mega an. Dachte ich mir. Denn die Packung verspricht ein „familienfreundliches Partyspiel“ aber eben auch "Krass ablachen in nur 1 Minute!". Doch wenn man nicht genau hinschaut übersieht man schnell die Altersempfehlung „ab 14 Jahren“.
Da war ich erstmal stutzig, weil unsere 9jährige natürlich mit an den Tisch wollte. Aber gut, Hitster ist ja auch ab 16 empfohlen. Und ja: auch bei Bunny Hops! liegt die Altersempfehlung vor allem an den Begriffen. Denn unsere Kleine kennt weder Verona Poth noch „I want to hold you hand“ von den Beatles (also…sie kennt es schon, weiß nur nicht, wie es heißt), aber das lässt sich relativ leicht lösen, indem man solche Begriffe einfach aussortiert, wenn sie vorkommen – zumal es auch einfachere Begriffe zuhauf gibt (insgesamt 1000 verschiedene). Mal schauen, dachte ich mir. Das Spiel selbst ist die Umsetzung einer Handy-App, die ich bis dato ehrlicherweise gar nicht kannte und daher kann ich da auch nichts vergleichen.
Auf den Tisch kommt ein kleines Spielbrett an das die Karten der 9 unterschiedlichen Themen angelegt werden. Zu jedem Thema gibt es einen Punktemarker und jedes Thema ist zudem einer von drei Kategorien zugeordnet: Pantomime, Beschreiben, ohne das Wort selbst zu sagen (quasi Tabu light) oder "Sound", wobei sich dieses wiederum unterteilt in Summen, Imitieren oder Liedtexte fortsetzen. Wir spielen in Teams und gehen die Kategorien der Reihe nach durch. Spielt man nur zu zweit oder dritt, spielt einfach jeder gegen jeden. Bei jedem Thema entscheidet jedes Team für sich, wer rät und wer „vorträgt“. Nun hat jedes Team nacheinander Zeit, bei diesem Thema so viele richtige Antworten zu geben, wie nur möglich. Das Team mit den meisten Richtigen, bekommt den Punktmarker dieser Runde. Diese geben anfangs je einen Punkt, dann zwei und später drei. Das liegt natürlich auch am Schwierigkeitsgrad der Karten. Während man anfangs bspw. noch das Wort „Bratkartoffel“ erklären darf kommt spätestens beim Thema Musik der Knoten in den Kopf….denn das Thema ist in der Pantomime-Kategorie.
Damit das Ganze dann nicht zu gleichförmig wird, gibt es zusätzlich noch die Challenge-Karten. Hiervon wird bei jedem Thema eine neue gezogen und muss befolgt werden. Und da wird es dann ulkig-albern und zwar vom Feinsten. Da muss man bspw. seinen Sound auf einem Bein performen oder Erklärungen mit einem Daumen im Mund oder rappend präsentieren oder während der Pantomime das ABC vorsingen. Man kann diese Challenge-Karten natürlich auch weglassen und hat schon mit dem normalen Spiel viel Spaß. ABER, ungelogen, so sehr ich rein alberne Partyspiele nicht leiden kann, so sehr habe ich hier Tränen gelacht. Es lohnt sich also, diese in einer entsprechenden Runde auch tatsächlich zu nutzen und sie in nicht ganz so albernen Runden einfach wegzulassen. Natürlich bringt das Spiel optionale Regeln für ein Trinkspiel mit, aber das hätte man gar nicht zwingend gebraucht.
Und so ist Bunny Hops! tatsächlich eines dieser Partyspiele, die erstmal in der Sammlung bleiben werden und die einfach Spaß machen, wenn man denn eine Runde hat, die sich auch darauf einlässt. Und ja, eigentlich ist es Activity nur ohne Malen, aber mit Summen und mit albernen Challenges. Aber das finde ich nicht so schlimm, denn vom eigentlichen Anspruch her ist es schon einfach ein Stück weit „schwerer“, was die Begriffe angeht und daher darf es auch ein wenig albern sein. Und da schließt sich der Kreis zur Altersempfehlung. Wichtig bei all dem ist, wie bei so vielen Partyspielen: Eigentlich geht es hier nicht ums Gewinnen oder Verlieren, sondern um die Gaudi drum herum. Ob man dann also wirklich als Teams gegen einander spielt oder einfach in der Großgruppe rät ist fast schon egal.
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Bunny Hops von Pierre Burnel und Florence de Nazelle
Erschienen bei Huch!
Für 4 - 16 Spielende in 20 - 40 Minuten ab 14 Jahren
sämtliche Bilder sind von uns selbst erstellt oder vom jeweiligen Pressematerial des Verlages (hier Huch!)
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