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06.07.2024

Passt nicht!

 

Schon wieder eins dieser „bunte Zahlenkarten“ Spiele. Immer mal wieder verüben Spieledesigner Anschläge auf das wohl bekannteste „bunte Zahlenkarten“ Spiel mit den drei Buchstaben. Bisher hat es aber noch niemand geschafft die spanische eins vom Thron zu stoßen. Ob es Passt Nicht! gelingt, lest ihr hier.


Dass Passt Nicht! sich offensichtlich von UNO hat inspirieren lassen, ist kein Geheimnis; bunte Karten, Joker, Wunschkarten, eine offene Auslage und das Spielziel: Wer zuerst alle Karten abgeworfen hat, gewinnt. Ganz so einfach wie bei UNO läuft das Spielgeschehen aber nicht ab, denn neben der allgemeinen Auslage, hat man eine persönliche, mit besonderen Regeln. Aber alles der Reihe nach:
Der Spieler mit dem buntesten Kleidungsstück beginnt das Spiel. Jeder Spieler legt im Verlauf des Spiels immer genau eine Karte aus. Eine passende Karte, die entweder die gleiche Farbe oder Zahl wie die oberste Karte auf dem Ablagestapel hat, kann aus der Hand oder der Auslage auf den Ablagestapel gelegt werden. Dabei muss der Spieler "Passt!" sagen und keine Karte nachziehen. Alternativ kann eine nicht passende Karte aus der Hand in die persönliche Auslage gelegt werden, wenn sie weder die gleiche Farbe noch die gleiche Zahl wie die oberste Karte auf dem Ablagestapel hat. In diesem Fall sagt der Spieler "Passt nicht!" und zieht eine neue Karte nach. Wenn der Nachziehstapel aufgebraucht ist, wird die oberste Karte des Ablagestapels zur Seite gelegt und die restlichen Karten werden gemischt, um einen neuen verdeckten Nachziehstapel zu bilden. 

Ein Joker kann auf jede Karte gelegt werden und ermöglicht es dem Spieler, eine Zahl oder Farbe von der nächsten Person zu wünschen. Diese Person muss den Wunsch erfüllen oder einen weiteren Joker legen. Ein Durchgang endet, wenn ein Spieler keine Handkarten mehr hat. Dabei können sie nur ihre letzte Karte auf den Ablagestapel legen, nicht in ihre Auslage. Die Punkte werden dann gezählt: Die Zahlenwerte aller Karten in der persönlichen Auslage werden summiert und als Pluspunkte gewertet, während die Zahlenwerte der verbliebenen Handkarten als Minuspunkte abgezogen werden. Ein Joker in der Hand zählt dabei 10 Minuspunkte. Die Punkte werden zu den vorherigen Durchgängen addiert.
Das Spiel endet, sobald ein Spieler mindestens 50 Punkte erreicht. Der Spieler mit den meisten Punkten gewinnt das Spiel. Wenn niemand 50 Punkte erreicht, wird ein weiterer Durchgang gespielt.


Passt Nicht! ist ein sehr leicht zu erlernendes aber schwer zu meisterndes Spiel und macht auf den ersten Blick nur wenig anders als UNO. Das was es allerdings anders macht, bietet aber eine taktische Tiefe, die ein UNO niemals erreichen kann. Ich als Spieler muss immer einen Überblick über das Gesamtgeschehen haben und muss clever entscheiden, wohin ich meine Karten Spiele. Dadurch, dass ich die persönlichen Auslagen meiner Gegenspieler jederzeit sehe, kann ich sie dazu bringen ihre Pluspunkte zu verlieren, indem ich die richtigen Karten im richtigen Moment ausspiele. Außerdem muss ich meine Handkarten so managen, dass sie mir zum Spielende möglichst wenige bis gar keine Minuspunkte bringen, darf sie aber natürlich auch nicht leichtfertig ausspielen, um mich vor gegnerischen Angriffen zu schützen. Da wo bei UNO der Glücksfaktor ein Grund für Ärger war, ist bei Passt Nicht! die Gemeinheit der Spieler ein Faktor der für Frust sorgen könnte. Jeder der eine Runde Passt Nicht! spielen will, muss bereit sein Auszuteilen und Einzustecken, denn die Interaktion ist hier viel direkter und fieser als bei UNO, was besonders die kleinen Mitspieler abschrecken könnte. 

Alles in einem ist Passt Nicht! zumindest für mich ein weiterer UNO Killer, der mehr Taktik und Interaktion bietet, und gleichzeitig die Leichtigkeit eines UNOS beibehält, allerdings auf Kosten des Konfliktfaktors.

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Passt Nicht! -  Thomas Weber
Erschienen bei Schmidt Spiele
Für 2-6 Spieler in ca. 20 Minuten ab 8 Jahren
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sämtliche Bilder sind von uns selbst erstellt oder vom jeweiligen Pressematerial des Verlages (hier Schmidt Spiele)