30.07.2024

Mandragora



Der Begriff Mandragora setzt sich nach einigen Vermutungen aus dem griechischen mandra = Hütte, Gebirge und agora = Versammlung zusammen. Die gleichnamige Pflanze, die auch Alraune genannt wird, wächst in den südlichen Ländern und wird seit jeher als Heilmittel genutzt. Besonders bei Beschwerden der Verdauungsorgane wie Leber, Galle und Darm kommt die Pflanze zum Einsatz. Sie sollte also in keinem Trank fehlen! Zum Glück gibt es das Wunderkraut heute im Angebot, denn in dem Brettspiel „Mandragora“ ist Black Magic Friday und die Läden für Zaubereibedarf haben Schlussverkauf! Also greift zu, so lange es noch etwas gibt!

Mandragora ist ein Kartensammelspiel für 2-4 Spieler ab 8 Jahren von Bruno Cathala und Florian Sirieix von Game Factory. 



Runde um Runde laufen die Spieler 1-3 Läden weit mit dem Gehilfen durch das Dorf, das in Form eines Kreises aus 10 Ladenplättchen gebildet wird. Es gibt helle Läden, bei denen die magischen Zutaten offen liegen und dunkle Läden, bei denen diese verdeckt sind. Zu Beginn des Spiels wird an jeden Laden eine magische Zutat gelegt und jeder Spieler erhält eine Alraune (Joker) Karte. 



Laufen die Spieler mit dem Gehilfen zu einem Laden, nehmen sie sich die dort liegenden magischen Zutaten und legen anschließend an jeden vorbeigelaufenen Laden eine zusätzliche Zutatenkarte aus (offen oder umgedreht je nach Laden). Auf diese Weise füllen und leeren sich die Läden. Die magischen Zutaten enthalten Zauberbücher in verschiedenen Farben, Zutaten in verschiedenen Farben, Alraunen (Joker) und verfluchte Schriftrollen. 



Mithilfe der Zauberbücher können Zaubersprüche ausgeführt werden, indem die passenden Zutaten gesammelt werden. Diese Zaubersprüche ermöglichen einmalige oder bleibende Verbesserungen oder solche die erst an der Endwertung Vorteile bringen. Die Alraunen können als Zutat oder Zauberbuch verwendet werden. Für verfluchte Schriftrollen kann man Minuspunkte erhalten. 

Zudem gibt es eine Gruppenvariante im Spiel zu viert.

Das Spiel verläuft reihum, bis der magische Zutatenkartenstapel aufgebraucht und 3 weitere Runden gespielt wurden. Anschließend erfolgt die Wertung. In den letzten 3 Runden können die Spieler aus dem Spiel aussteigen. Die Spieler erhalten Punkte für ausgeführte Zaubersprüche und die dafür verwendeten Zauberbücher. Zudem gibt es Minuspunkte für übriggebliebene magische Zutaten. Der Spieler mit den meisten verfluchten Schriftrollen erhält das Verflucht-Plättchen und 2 Minuspunkte. Der Spieler mit den meisten Punkten gewinnt das Spiel. 



Fazit: 

Führt der Magic Black Friday in Mandragora zu einem Kaufrausch? Der Spieleinstieg in Mandragora ist einfach. Die Spielregeln sind gut erklärt und in mehreren Sprachen beigefügt. Die Spielebox ist in handlicher Größe und gleicht einem Zauberbuch. Das Material ist von guter Qualität. Also hält uns nichts vom Shoppen ab! In der ersten Runde ist das Zutatenangebot zwar noch gering, aber in jeder weiteren Runde wachsen die Angebote und wer weiß, ob sich hinter den verdeckten Zutatenkarten vielleicht ein richtiges Schnäppchen befindet?! Also wird schnell zugegriffen! 



In der ersten Spielhälfte werden hauptsächlich Zutaten und Zauberbücher gesammelt. Keiner möchte, dass ihm eine passende Zutat weggeschnappt wird! Dabei sind die Zaubersprüche der Bücher unterschiedlich schwer zu erfüllen, da manche Zutaten seltener sind als andere. Obwohl wir uns selber dafür entscheiden in welchem Laden wir zugreifen, ist der Glücksfaktor der Karten recht hoch. Zum einem, weil wir auf 1-3 Laufschritte beschränkt sind und zum anderen, aufgrund der verdeckten Karten. Zudem wissen wir nicht auf welche Zutaten es unsere Mitspieler abgesehen haben. 

Gerade zu Beginn des Spiels kann es deswegen sinnvoll sein, einen der kleineren Zaubersprüche durchzuführen. Dieser bringt dann zwar nicht so viele Siegpunkte am Ende des Spiels, er ermöglicht aber beispielsweise bis zu 4 Schritte zu laufen, eine beliebige Karte von einem Laden zu nehmen oder einem Mitspieler seine verfluchte Schriftrolle zu schenken, außerdem benötigt man für diese Zaubersprüche weniger Zutaten. Hierdurch erhöhen sich die strategischen Möglichkeiten und die Spielerintervention steigt. 



Mandragora ist ein Spiel mit relativ ausgeglichener Mechanik, wir haben Glücks- und Strategieelemente, wir sammeln für uns und doch agieren wir mit den anderen Spielern. Man kommt sehr schnell ins Spiel rein und eine Runde spielt sich flott. Allerdings hat sich bei uns kein Gefühl eines Kaufrauschs entwickelt. Das Spielgefühl glich eher dem alltäglichen Einkauf. Wir sammeln halt, um zu zaubern. Aber hin und wieder kommt ein Hochgefühl auf, wenn ein sehr gutes Schnäppchen gemacht wurde und die verdeckten Zutaten gerade mit den eigenen Zauberbüchern übereinstimmten oder man dem Gegner kurz vor Spielende noch eine verfluchte Schriftrolle schenkt und dieser dadurch 2 Minuspunkte erhält und diese Momente machen das Spiel aus.

Mandragora ist ein schnelles, kurzweiliges und unkompliziertes Familienspiel, dass sich gut für unerfahrenere Brettspieler eignet.


 
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Mandragora von Bruno Cathala und Florian Sirieix
Erschienen bei Game Factory
Für 2 bis 4 Spieler in ca. 30 Minuten ab 8 Jahren
sämtliche Bilder sind von uns selbst erstellt oder vom jeweiligen Pressematerial des Verlages (hier Game Factory)
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