Man kann Loosey Goosey Games nur wünschen, dass die Farbpatronen ihrer Drucker nie leer gehen, sonst hätten sie ein Problem bei den farbenprächtigen Spielen, die sie seit einigen Jahren veröffentlichen. Bei Lunar Laser Frogs strahlen uns die drei Mondfrösche mit ihrem roten, gelben und blauen Laser jedenfalls ganz schön knallig entgegen und passen so ganz genau ins Schema, das mit Surfosaurus Max bisher die besten Kritiken und den größten Hype erzeugt hat.
Bei Lunar Laser Frogs handelt es sich um ein Reaktionsspiel von Andreas Preiss, bei dem einer der Spielenden nach und nach sechs Würfel würfelt und die anderen versuchen, zum richtigen Zeitpunkt die Karten in den Schachtelboden zu werfen, die ihnen am meisten Punkte geben. Am Ende gewinnt, wer die meisten Punkte erhält.
Karten werfen zum richtigen Zeitpunkt
Auf den violetten Würfeln sind die drei farbigen Frösche vom Cover abgebildet, dazu gibt es leere Würfelseiten. Wenn wir der erste sind, der eine blaue Karte in die Mitte wirft, bekommen wir so viele Punkte, wie blaue Frösche gewürfelt wurden. Wirft jemand eine blaue Karte nach uns, geht er leer aus. Besonders lukrativ kann auch die violette Karte sein, sie gibt uns zwei Punkte für jeden Würfel, auf dem kein Frosch zu sehen ist.
Hier kommt der Laser-Clou von Lunar Laser Frogs dann aber zum Tragen! Wird von einer Farbe kein einziger Frosch gewürfelt, wird diese Farbe dann auf alle anderen Würfel (imaginativ!) gelasert und kann so die Punktewertung gehörig durcheinanderbringen. Der Vollständigkeit halber sei noch erwähnt, dass auch eine graue Karte gespielt werden kann, die keine Punkte für Frösche gibt, sondern für die vor ihr bereits gelegten Karten. Zuletzt kann auch der würfelnde Spieler selbst noch auf Punkte spekulieren und sich für einen anderen Spieler entscheiden, dessen Punkte er kopiert.
Kleine Einstiegshürde und Punktekarten
Das Ganze ist etwas kompliziert zu erklären und in den Partien, die ich Lunar Laser Frogs gespielt und beigebracht habe, gab es immer reichlich Fragezeichen in den Augen meiner Mitspieler. Was gibt jetzt wann wie viele Punkte? Ist diese Hürde nach einer Runde dann einmal ausgeräumt, laufen die Partien fluffig in einer Viertelstunde und alle Mitspielenden waren mit Spaß dabei.
Die Punkte zählen wir bei Lunar Laser Frogs mit einem ganzen Deck aus Punktkarten, die wir im Laufe der Zeit sammeln. Das ist sicherlich keine schlechte Idee, es wirkt aber etwas befremdlich auf mich, dass über die Hälfte des gesamten Schachtelinhalts nur Punkte sind und nicht das Spiel selbst. Vielleicht hätte man hier auch etwas downsizen können mit einer Punkte-Alternative?
Fazit: Frösche lasern für flinke Finger
Lunar Laser Frogs ist ein Spiel für Runden, die ein bisschen Chaos nicht scheuen und dann in Echtzeit würfeln und Karten werfen mögen. Das hat meinen Runden durchaus Spaß gemacht, verbraucht sich aber recht schnell wieder. Die Entscheidungen, welche Karte ich wann spiele, sind meistens vollkommen offenkundig und da bleibt eher wenig Freiraum für Taktik und Tiefe. Daher gibt es von mir nur eine eingeschränkte Empfehlung und die Warnung ganz genau aufzupassen, ob alle Frösche da sind, oder euch nicht am Ende doch noch die Karten aus der Hand gelasert werden.
____________________________________________________________________
Lunar Laser Frogs von Andreas Preiss
Erschienen bei Loosey Goosey Games
Erschienen bei Loosey Goosey Games
Für 3-8 Spielende in ca. 15 Minuten ab 8 Jahren
Sämtliche Bilder sind von uns selbst erstellt oder vom jeweiligen Pressematerial des Verlages (Loosey Goosey Games)