Kennt ihr das ? Ihr habt Kinder, die alt genug sind, mit euch zu spielen und fordern dann immer wieder UNO? Und ihr alle wisst: keiner spielt nach Originalregeln von UNO, sondern jeder macht es so, wie er es gelernt hat oder wie es ihm am meisten Spaß macht. Schön und gut, aber schnell wird das dann doch etwas langweilig, oder?!
Gral, von Mirakulus, bietet uns da nun eine Alternative, denn die Grundmechanik ist dieselbe wie bei UNO bzw. Mau-Mau. Wir bekommen eine Handvoll Karten und möchten diese nun komplett ablegen. Aber das ganze wurde nun mit Thema und ein paar Kniffen aufgewertet. Stößt es UNO vom Thron?
Die Autoren Joan Bacheré und Aurélien Filippi haben sich der Artus-Saga als Thema angenommen und so begeben wir uns auf die Suche nach dem Heiligen Gral. Alle Karten haben aber weiterhin eine Farbe und anstatt einer Zahl ein Symbol! Jeder Spieler übernimmt die Rolle einer bekannten Figur, wie z.B. Lanzelot oder Artus, die wiederum mit speziellen Fähigkeiten daher kommen.
In den ersten drei Runden spielen wir darum Quests zu gewinnen, heißt der erste Spieler, der alle Karten ablegen konnte, darf diese Quest in seinen Besitz nehmen und kann dessen Sonderaktion in den folgenden Runden verwenden.
Wie aus UNO bekannt, gibt es auch Angriffskarten, durch die Mitspieler z.B. vier Karten ziehen müssen, aber mit einem Schild kann eine solche Attacke blockiert werden, so entstehen Duelle zwischen Spielern, sofern sie die entsprechenden Karten besitzen. Dazu gibt es Zauberkarten, die weitere zusätzliche Aktionen hineinbringen, wie z.B. eine weitere Karte abzulegen oder die Richtung zu wechseln.
Im Deck gibt es natürlich auch eine Karte mit dem Heiligen Gral. Sollte ich diese in meiner Hand haben und sollte es mir gelingen, diese als letzte Karte zu spielen, dann gewinne ich das Spiel sofort, egal in welcher Runde! Andernfalls geht es in die vierte und letzte Runde, wo wir ein Turnier spielen. Sobald ein Spieler keine Karten mehr hat, wählt er einen Mitspieler, der ausscheidet und übernimmt dessen Karten, so lange, bis es nur einen Spieler gibt.
Gral erfindet das Rad natürlich nicht neu und man selbst gibt ja bereits die sehr nahe Verwandtschaft zu Mau-Mau zu und so bekommt man auch das, was man erwarten sollte. Ein altbekanntes Spiel mit ein wenig mehr Pep und toller Optik. Ja, die Suche nach dem Gral und dem damit verbundenen Sieg, finde ich etwas merkwürdig, andererseits auch witzig, denn so ist man schon geneigt Aktionen zu verwenden, die einem das Tauschen von Karten erlauben. Es könnte ja sein, dass jemand den Gral auf der Hand hat. Das Gute ist halt, dass nie alle Karten verteilt werden und somit unklar bleibt, ob der Gral dabei ist oder nicht.
Für mich, als Vielspieler, ist es schon eine gelungene Abwechslung zu UNO oder Mau-Mau, wobei die hineingebrachte “Komplexität” für manchen UNO-Experten schon zu viel sein mag, zumal ich die Symbole nicht immer 100%ig eindeutig finde.
Bei mir bleibt es auf jeden Fall im Regal und falls jemand wieder UNO in die Runde wirft, werde ich Gral als Gegenvorschlag liefern, vielleicht können wir ja doch noch ein paar Leute auf unsere Seite ziehen.
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