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07.06.2024

Wheels vs Doors


2022 stellte ein Nutzer auf Twitter eine verhängnisvolle Frage: Wovon gibt es wohl mehr auf der Welt? Räder oder Türen? Der Tweet ging viral und tausende von Nutzern sahen sich aufgefordert, zu dieser zentralen Frage der Menschheit im 21. Jahrhundert ihre Meinung abzugeben. Ein Jahr später ist mit Wheels vs Doors nun ein Partyspiel erschienen, das diese und andere ähnlich absurde Fragen zum Mittelpunkt des Spielgeschehens macht. 


Der Spielablauf: Setzen auf kuriose Fakten

In Wheels vs Doors spielen bis zu 6 Einzelspieler oder Teams gegeneinander und versuchen, durch geschicktes Einsetzen ihrer Chips die meisten Kärtchen zu sammeln. Der Spielleiter (der jede Runde im Uhrzeigersinn rotiert) deckt eine Karte auf, auf der 6 mehr oder wenige absurde Fakten unnützen Wissens notiert sind, die mit einer Zahl beantwortet werden können. Dazu werden zwei Zahlenkarten von 1-6 aufgedeckt, die bestimmen, welche der Fakten miteinander verglichen werden sollen. In Beispiel unten fragen wir uns, ob es mehr Wolkenkratzer über 150 Meter Höhe weltweit gibt oder Bäume in Kuwait.

Reihum vom Spielleiter setzen die Spieler einen bis vier ihrer Chips auf die Zahl, von der sie denken, dass es vom zugehörigen Fakt mehr gibt. Wolkenkratzer oder Bäume in Kuweit? Spoiler: Es sind die Bäume. Sind alle Chips gesetzt, wird die Faktenkarte umgedreht und die Zahlen verglichen. Wer richtig gesetzt hat, erhält so viele Kärtchen, wie gesetzt wurden. Wer falsch liegt, muss so viele Kärtchen abgeben. Diese Belohnungs-Kärtchen werden zufällig gezogen und zeigen auf ihrer Vorderseite entweder ein Rad (Wheel) oder eine Tür (Door). Gewonnen hat, wer am Ende zuerst 10 Kärtchen einer Sorte gesammelt hat. 


Diskussionen erwünscht: Wovon gibt es mehr?

Zunächst einmal ist Wheels vs Doors ein simples Rate- und Setzspiel, bei dem wir auf unser Schätzwissen möglichst ökonomisch bieten müssen. Das funktioniert prinzipiell gut, auch wenn spätere Spieler in der Spielerreihenfolge besser abschätzen können, welche Meinung wohl mehrheitsfähig sein könnte. Die Fakten sind allesamt gleichermaßen unnütz wie interessant und insbesondere nach dem Aufdecken entspinnen sich wunderbare Diskussionen, wie die Zahl auf der Rückseite nun wohl zustande kommt, dass es viel mehr oder weniger sind, als man gedacht hätte.

Schade finde ich, dass diese Diskussionen kaum vor dem Setzen möglich sind. Gebe ich zu viel meiner Gedanken preis, haben meine Gegenspieler natürlich einen Vorteil. Dem ließe sich das Spiel mit Teams entgegensetzen. Hier ist allerdings der Nachteil, dass der Rest des Tisches unsere Beratungen natürlich auch hören kann, sodass diese Variante in meinen Runden auch nicht gezündet hat und wir immer lieber zur Einzelspielervariante greifen würden. 


Schwächen hat das Spiel dann aber bei der Punktevergabe. Das zufällige Ziehen der Belohnungs-Kärtchen führt leicht zu Frust, wenn gerade die falsche Farbe aufgedeckt wird und man sich zum Erreichen des Spielziels so total dem Zufall überlassen fühlt. 


Fazit: Seichtes Schätzspiel mit hohem Glücksfaktor und lustigen Fakten

Letztlich ist Wheels vs Doors ein extrem seichtes Schätzspiel mit wenig Möglichkeit zur Taktik und viel Glück in der Belohnung. Wen dieses Zufallselement nicht stört und das Spiel nicht zu ernst nimmt, findet hier ein witziges Partyspiel, das ein großes Kartendeck voller Fakten bietet, die darauf warten, von uns verglichen zu werden. Ob die Fakten jedoch dem Lauf der Zeit standhalten können, sei einmal dahingestellt. Eine leichte Mehrheit sprach sich übrigens in der Umfrage dafür aus, dass es weltweit wohl mehr Räder als Türen geben müsse. Glaubt ihr das denn auch?
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Wheels vs Doors von unbekanntem Autor (wird nicht angegeben)
Erschienen bei Format Games
Für 2-12 Spielende in ca. 30 Minuten ab 8 Jahren

sämtliche Bilder sind von uns selbst erstellt oder vom jeweiligen Pressematerial des Verlages (Format Games)