Spiele mit interessanten Themen - das hatten wir ja vor kurzem erst in meiner Rezension zu “Dim Sum” - triggern mich sofort. Da bin ich interessiert und möchte sofort mehr erfahren. So ging es mir auch beim Pitch zu “Grease Monkey Garage” vom Verlag Board Game Circus. Jeder Spieler übernimmt die Rolle eines Auto-Mechanikers und es gilt so viele Autos wie möglich zu reparieren. Ich finde es spannend und ihr?!
Wie funktioniert das jetzt, ein Spiel über eine Autowerkstatt? Tatsächlich ganz einfach mit einem Worker Placement Mechanismus und wo macht ein “Worker” mehr Sinn als in einer Werkstatt, oder?
Wir alle tummeln uns dabei in derselben Werkstatt, die aus mehreren Orten besteht, die modular immer neu zusammengesetzt werden können, wenn man möchte. Jeder Spieler startet mit einem Mechaniker und kann im Laufe der Partie noch einen weiteren ins Rennen schicken. Zusätzlich gibt es auch einen Lehrling, welcher von jedem Spieler verwendet wird (die arme Socke).
Der spannende Aspekt bei diesem Worker Placement ist, dass ich meine Figur und den Lehrling immer nur ein Plättchen benachbart zum aktuellen Standort bewegen darf und dort dann die entsprechende Aktion ausführe. “Wir brauchen Reifen” kann dann schnell bedeuten, dass man 1-2 Runden braucht, um in den entsprechenden Bereich zu kommen.
Die Aktionen selbst sind ziemlich “straight forward” - wir können kaputte Fahrzeuge zur Reparatur annehmen, die in einer Kartenauslage bereit liegen, dann können wir, wie bereits erwähnt, einen zweiten Mechaniker einstellen. Zukünftig kann man so dann immer zwei Bewegungen und somit auch zwei Aktionen ausführen, plus die Aktion vom Lehrling natürlich. Die kaputten Fahrzeuge geben vor, welche Ersatzteile benötigt werden, die wir wiederum auf den entsprechenden Feldern erhalten. Die Rohstoffe sind übrigens limitiert und falls es nichts mehr im allgemeinen Vorrat gibt, dann bedienen wir uns bei den Mitspielern.
Falls bisher gesammelte Teile so gar nicht passen wollen, gibt es auch ein Feld wo wir tauschen können und, wie soll es anders sein, es gibt es auch ein Feld zum reparieren selbst. Wir geben dann die entsprechenden Teile wieder ab, erhalten Punkte und sammeln die fertigen Autos.
Garniert werden die Runden immer mit Ereigniskarten, die manchmal etwas von uns fordern und manchmal uns etwas anbieten. Sobald ein Spieler seinen sechsten Wagen repariert hat, endet das Spiel mit einer letzten Runde und eine Endwertung findet statt. Dabei ist zu beachten, dass nicht fertiggestellte Wagen Minuspunkte bringen und zu Beginn einer Partie hat jeder eine Karte erhalten, die uns eine Autofarbe vorgibt, für die wir am Spielende noch Sonderpunkte bekommen.
Der Spieler mit den meisten Punkten gewinnt dann natürlich und ja, was soll ich sagen, Grease Monkey Garage ist ein schönes Worker-Placement-Spiel, welches sich ideal für Einsteiger ins Genre eignet. Man kann es positiv und negativ sehen, aber hier geht es einzig allein darum, die Spots sinnvoll zu nutzen, Ressourcen zu sammeln und zu nutzen. Einfach erklärt und auch einfach gespielt. Die Erklärung für Neulinge könnte nicht einfacher sein und mit der thematischen Einbindung macht es auch Sinn und hilft beim Erlernen.
Die Optik und die Haptik sind ebenfalls absolut zufriedenstellend, hier hält man ein hochwertiges Produkt in der Hand. Allen muss nur die Zielgruppe klar sein. Das Thema verspricht beim Pitch glaub ich mehr Kennerspiel als am Ende enthalten ist, denn Grease Monkey Garage ist ein Familienspiel. Da macht es nicht viel verkehrt und kann dabei super geeignet sein, um Nichtspielern zu zeigen, was heute in Brettspielen möglich ist und das auf mehreren Ebenen. Schnell wird man sich dann aber auch satt gespielt haben und braucht dann doch mal was Neues, wenn man jetzt schon hunderte Spiele im Regal stehen hat, dann braucht man dieses Spiel wohl eher weniger, denn da gibt es deutlich interessantere Spiele mit Worker-Placement-Mechanik.
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