Bis heute warten wir Brettspieler ja immer noch auf DAS eine perfekte Spiel mit dem Thema: Vergnügungspark. Sicherlich gibt es schon einige Versuche, wie z.B. UnFair - aber so ein Mega-Knaller wie z.B. Arche Nova für das Thema Zoo gibt es leider noch nicht. Speed Wagon wird ebenfalls nicht in den Olymp aufsteigen, so viel vorweg, aber schauen wir mal, wie gut es sich im Bereich “Familienspiel” schlägt. 2-4 Spieler ab 8 Jahren versuchen sich hier daran, die Punkte reichste und längste Achterbahn in den Park zu bauen.
Generell erinnert der Spielplan hierbei ein wenig an “Zug um Zug”, denn es gibt schon viele vorgegebene Strecken auf denen wir unsere Achterbahnteile platzieren können. Um solch einen Teil bauen zu können, müssen wir je nach Art eine gewisse Menge an Material wie Bolzen oder Gleise abgeben.
Im eigenen Zug würfelt man mit zwei Würfel und darf sich dann in Höhe der Summe solche Materialien nehmen. Es gibt Bolzen für 2, Balken für 4 und Schienen für 6 - ungerade Würfelsummen werden abgerundet und ich darf mir dann Materialen in beliebiger Aufteilung nehmen. Achtung: Bei einem Pasch dürfen sich alle Spieler Materialien nehmen und bei der Summe “FÜNF” heißt es obacht, denn nun müssen alle Spieler, die mehr als 4 Material-Plättchen besitzen, so viele abgeben, dass es nur noch vier sind.
Nach dem Würfeln darf der aktive Spieler dann diese Plättchen tauschen, falls gewünscht und kann ggf. ein Achterbahn-Teil kaufen und platzieren, dabei immer ans Ende der eigenen Bahn um diese fortzusetzen. Ebenfalls zu beachten ist, dass Loopings und Freier-Fall-Teile nur auf bestimmte Felder gesetzt werden dürfen und dann gibt es noch Multiplikationsfelder, die den Wert des jeweiligen Achterbahnteils für die Endwertung verbessern. Es kann auch passieren, dass ihr euch mit einem Mitspieler ein wenig ins Gehege kommt, dafür gibt es spezielle Überbrückungsteile (der Höhenflug), womit ihr diese überwinden könnt.
Zu Beginn jeder Partie bekommt jeder Spieler eine geheime Auftragskarte, auf der eine Achterbahn vorgegeben ist bzw. die Bestandteile und sobald ein Spieler diese komplett erfüllt hat, sagt er dieses an und das Spiel endet, worauf eine Endwertung stattfindet.
In der Endwertung überprüfen wir alle Achterbahnteile samt möglicher Multiplikatoren, dann die Auftragskarte und der Spieler mit der längsten Achterbahn erhält ebenfalls Bonuspunkte.
Und das war's schon - ihr merkt ein ziemlich simples und leichtes Würfelspiel mit Ressourcenmanagement. Was für 1-2 Partien auch gut Spaß bringt, das Material ist ebenfalls ganz hübsch, wobei ich tatsächlich Holzteile hochwertiger gefunden hätte, da diese Plastikteile schon irgendwie billig wirken. Auch die Qualität des Bretts lässt leider arg zu wünschen übrig.
Auf Dauer birgt Speed Wagon zu wenig Abwechslung und wirkt schon innerhalb einer Partie recht repetitiv, da man stets die Vorgabe im Auge hat und danach versucht die Teile zu setzen. Für Vielspieler ist das dann schnell viel zu wenig. Und zu glückslastig, denn fallen die Würfel eher mager aus, kann ich auch kaum was bauen.
Familien und Kinder hingegen werden sicherlich ihren Spaß finden und eine Partie dauert dafür auch nicht allzu lang, denn mit 30 Minuten sollte man das hinbekommen. Aber als großen Dauerbrenner sehe ich es leider in keinem Regal.
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