Das Fenster zum Hof (engl. Rear Window) ist eine bekannte Verfilmung von Alfred Hitchcock, welche 1998 nochmal mit dem Superman-Darsteller Christopher Reeves eine Neuauflage erhalten hatte. Hierin geht es darum, dass ein Mann verschiede Personen im Nachbarhaus mit Hilfe eines Fernglases beobachtet und bis zuletzt unklar ist, ob er einen Mord beobachtet hat, oder eben nicht.
Das Designstudio Prospero Hall ist ja mittlerweile dafür bekannt, Lizenzen in Familienspiele zu verwandeln. Gute Beispiele sind hierfür unter anderem Back to the Future, Horrified, Villainous oder aber auch Pan Am! Die Spiele des Studios richten sich zumeist an Familien und Wenigspieler - so auch nicht anders bei Rear Window.
Spielerisch übernehmen wir - wie in der Filmvorlage - auch hier die Rollen der sogenannten Watcher (Beobachter), während ein Spieler die Rolle von Hitchcock persönlich übernimmt. In 4 Spielrunden legt der Director jeweils Karten in die Fenster des Spielplanes, um den Watchern Hinweise zu geben. Diese müssen nämlich nach jeder Runde Tipps abgeben, welche der Personen in den jeweiligen Wohnungen leben und was ihr jeweiliger Beruf ist. Sind die Tipps abgegeben, zeigt der Director an, wie viele der 8 möglichen Tipps korrekt sind. Erreichen wir nach spätestens 4 Runden 8 Richtige, haben wir gemeinsam gewonnen. Die Kommunikation läuft dabei aber ausschließlich zwischen den Watchern und nicht mit dem Director.
Rear Window spielt sich also in etwa so wie das bekannte Mysterium. Als Director versuche ich anhand der Karten Hinweise zu geben. Natürlich sind diese aber auch so gestaltet, dass mit genügend Interpretationsspielraum auch diverse Optionen möglich sind. Dabei habe ich aber auch immer die Möglichkeiten bis zu 2 Karten verdeckt zu spielen, wenn ich das Gefühl habe, dass nichts so richtig passt oder ich kann begrenzt Karten nachziehen.
Die Rolle der Watcher verläuft in der richtigen Kombination so, dass wir die Hinweise bestmöglich deuten. Eine eingespielte Truppe hat hier definitiv Vorteile und kann z. B. auch durch offene Kommunikation untereinander dem Director lautstark signalisieren, welche Hinweise sie nun bräuchten.
Kommen wir aber zum großen Clou von Rear Window. In seltenen Fällen spielt nämlich der Director nicht mit den Watchern gemeinsam, sondern versucht einen Mord zu vertuschen. Die Ungewissheit des Films spiegelt sich hier also toll wieder. Dies gilt es dann von den Watchern herauszufinden. In diesem Fall, ändern sich die Siegbedingungen. Der Director möchte nämlich nunmehr, dass die Watcher nun mindestens 6 von 8 Hinweisen richtig interpretiert haben und den Mord nicht aufgedeckt haben. Er will den Watchern also helfen, aber auch nicht 100% und ist somit gezwungen den Mord zu verdecken. Spannend!
Für mich ist die Ungewissheit, ob ein Mord stattgefunden hat DAS spannende Element in Rear Window. Nicht nur die thematisch wunderbar umgesetzte Filmvorlage findet hier im Spiel Einklang, sondern auch der stetig vorhandene leise Zweifel der Watcher macht Rear Window für mich zu einem besonderen Spiel. Empfehlung! Es bleibt selten bei nur einer Partie.
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Rear Window von Prospero Hall
Erschienen bei Funko Games
Für 3 bis 5 Spieler in ca. 30 Minuten ab 13 Jahren
sämtliche Bilder sind von uns selbst erstellt oder vom jeweiligen Pressematerial des Verlages (hier Funko Games)
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