Wenn zwei sich streiten, freut sich der Dritte. Diesen Spruch kennt glaube ich fast jeder und beim Spiel “Mit Trick und Tücke” wird dies gelebt. Zwei Geheimbünde konkurrieren um Macht und Geld und wir als Spieler auch! Aber uns ist die Seite eigentlich egal, hauptsache wir kommen mit der meisten Macht aus dem Spiel! Das Spiel stammt aus der Feder von Marc Hein und ist bei Piatnik erschienen. 3-6- Spieler können antreten.
Vom Spielgefühl erinnert es mich ein wenig an Loveletter, denn im Grunde spielt man immer eine Karte aus und führt aus, was dort steht. Allerdings fängt jeder Spieler mit den gleichen sechs Karten an. Wenn ich also am Zug bin, spiele entweder eine Karte aus oder hole mir bereits gespielte Karten wieder auf die Hand. Das erste Ziel dabei ist es, die Schatztruhe des Geheimbundes, auf dessen Seite ich gerade stehe, zu füllen. Denn wenn ich derjenige bin, der die fünfte Münze hinein legt, dann werde ich mit zwei Siegeln belohnt. Leider bekommen alle Spieler, die im selben Geheimbund sind, ebenfalls ein Siegel, aber mit geschicktem Spiel kann man das evtl. auch verhindern.
Die Aktionen der Karten haben dann auch immer was mit den Münzen zu tun, entweder bekomme ich welche, ich stehle sie oder ich zahle halt in die entsprechende Truhe. Dabei wechselt man evtl. selbst die Seite oder zwingt einen Mitspieler dazu. Alles eine Frage des richtigen Timings und guter Aufmerksamkeit, denn am Ende ist mir der Geheimbund egal, ich will an allen Siegel-Ausschüttungen beteiligt sein.
Denn wer zuerst 5 Siegel erhält, gewinnt das Spiel. Sollte das gleichzeitig mehreren Leuten gelingen, gewinnt der Spieler mit den meisten Münzen.
“Mit Trick und Tücke” lässt mich ein wenig ratlos zurück, denn im Grunde funktioniert das Spiel, aber richtig Spaß gemacht hat es mir leider nicht. Warum?! Zunächst bin ich nicht der größte Fan von Spielen, bei dem alle die gleichen Karten zur Auswahl haben und wenn es das schon gibt, finde ich den kleinen Zusatz, dass z.B. gleiche Karten sich aufheben oder ähnliches interessanter sind. Bei diesem Spiel kam mir kein Gefühl der freien Entscheidung auf und ich fühlte mich mehr und mehr getrieben.
Bei manchen Aktionen war vorherbestimmt, dass sie vom nächsten Spieler wieder aufgehoben wird und das fühlte sich irgendwie nicht rund an. Dazu ist der Ablauf relativ chaotisch, denn man wechselt die Seite schneller, als man gucken kann. Innerhalb einer Runde kann es halt zu 3-4 Wechseln kommen, zumindest wenn man immer als Ziel der Karten gewählt wird.
Aber ich denke schon, dass mit der richtigen Stimmung und Gruppe das Spiel Laune machen kann, denn es sind schon Take That Momente vorhanden, die Schadenfreude verursachen können. Hat man das aber nicht und spielt es ziemlich trocken runter, dann stellt sich recht schnell eine Monotonie ein: Karte spielen, Geld nehmen/zahlen, Geheimbund wechseln/wechseln lassen und so weiter und so weiter.
Also für mich wieder ein Spiel, wofür man in der Stimmung und in der richtigen Gruppe sein muss, die zu einem positiven Erlebnis führen kann, aber das Spiel führt einen leider nicht dahin. Auch die Thematik finde ich nur wenig überzeugend, sowie die Optik. Alles eher im unaufgeregten Bereich. Und ich frage mich, warum man recht ansehnliche Plastikmünzen gemacht hat, aber die Siegel dann aus Pappe…
Es bleibt zum Abschluss ein Spiel von vielen Spielen, was nicht sonderlich heraussticht.
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