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02.01.2024

Wie die Wombats


Wombats. Kennt ihr? Wenn nicht, gerne googlen, aber aufpassen, dass keine kleineren Kids hinter Euch stehen. Sonst fang ihr Euch schnell Diskussionen um ein neues Haustier ein und dürft erklären, warum das jetzt vielleicht nicht grade die beste Idee (und auch nicht erlaubt) ist, ein Wombat als Haustier zu halten. Die gleiche Diskussion kann Euch natürlich auch blühen, wenn ihr Wie die Wombats auf den Tisch bringt.

Wenn ihr die kleine quadratische Schachtel öffnet, den erwartet ein Haufen Wombat-Wimmelbilder, ein kleiner bedruckter Wombat-Meeple, Wombat-Aufgaben- und Pfeilkarten, sowie eine Wombat-Punktetafel und eine Wombat-Sanduhr. Ok, das war vielleicht etwas übertrieben, aber den Wombat-Meeple gibt es zumindest wirklich. Dieser Meeple zeigt nämlich die Punkte an, die wir im Spiel erzielt haben. Und wenn es nur einen Punktezähler für uns gibt, dürfte klar sein, dass wir hier kooperativ Wombats zählen. Die Wombat-Karten mischen wir und teilen sie in 5 Stapel mit unterschiedlicher Kartenzahl auf. Ebenso sortieren wir die Aufgabenkarten nach den 5 Stufen und mischen jeden Stapel für sich durch und legen auf jeden Wombat-Stapel je eine Karte in fortlaufender Stufenzahl, also links Stufe 1, daneben Stufe 2, etc. Dann legen wir noch die zwei Pfeilkarten aneinander, so dass sie unser „Koordinatensystem“ vorgeben. Punktetafel, Meeple und Sanduhr bereit und los geht’s:


Wir decken die Aufgabe der Stufe 1 auf, drehen die Sanduhr um, legen alle Karten des entsprechenden Wombat-Stapels offen aus und versuchen die Aufgabe zu lösen. Die Aufgabe zeigt ein Muster, das wir mit Wombat-Karten nachbauen sollen, wobei die Anzahl der Wombats je Karte entlang der Pfeile unseres Rasters (in der Regel von unten nach oben und von links nach rechts) größer werden muss. Um dieses Muster zu füllen, sind wir reihum dran und wenn ich am Zug bin darf ich entweder eine neue Karte ins Feld legen oder eine Karte aus dem Feld entfernen oder zwei gelegte Karten tauschen. Man darf jederzeit miteinander sprechen. Hält man sich nicht an die Regeln, muss man sich einen Minuspunkt „nehmen“ und läuft die Zeit ab, darf man die Sanduhr pro Aufgabe maximal zwei Mal umdrehen, wobei es hier auch jeweils 2 Minuspunkte gibt. Ist die Sanduhr abgelaufen, wenn man grade drehen wollte, gibt es sogar 4 Minuspunkte und wenn man die Uhr ganz vergessen hat, muss man abbrechen und bekommt 3 Minuspunkte und muss die Aufgabe austauschen. Diese ganzen Minuspunkte sind – zugegebener Maßen – grade zu Beginn des Spiels recht heftig, wie wir gleich sehen werden.


Ist die Spielendenrunde innerhalb der Zeit mit dem Muster zufrieden, stoppt die Zeit und es werden die Karten umgedreht. Auf der Rückseite steht nämlich, wie viele Wombats pro Karte aufgedruckt sind. Gibt es im gesamten Muster keinen oder maximal einen Fehler, bekommen wir Punkte in Höhe der Stufe der Aufgabe (also 1 bis 5). Hat man die Aufgabe fehlerfrei geschafft, ohne die Uhr zu drehen (das wären ca. 2 Minuten), verdoppeln sich diese zudem. Bei mehr als einem Fehler, geht man leer aus. Wobei leer nicht stimmt, denn pro Fehler, den man gemacht hat, gibt es einen Minuspunkt. Und da man die Karten immer in zwei Richtungen vergleichen muss, kann ein und dieselbe Karte durchaus auch mal zwei Minusunkte einbringen. Und bei bis zu 15 Karten pro Aufgabe plus die Minuspunkte für das Uhrumdrehen….puh.


Das Spiel endet, wenn alle fünf Stapel bearbeitet wurden oder vorzeitig, wenn man die 20 Minuspunkte „geknackt“ hat. Zu guter Letzt wird anhand einer Tabelle geschaut, wie gut man als Team war, wobei die Wertung bei „11 Punkte und mehr“ endet, während die Tafel bis zu 30 Pluspunkte vorgibt. Aber wie es bei vielen Spielen dieser Art ist: eigentlich geht es hier nicht um irgendwelche Tabellen, sondern darum, gemeinsam Spaß zu haben und den eigenen Highscore in die Höhe zu treiben. Wer viel Übung mit den Wombats hat, darf sich zudem noch an die schwere Variante machen: Dann zählen für eine Aufgabe nämlich nicht alle Wombats, sondern nur die weißen oder die roten. Welche dann zählen, wird von der Aufgabe vorgegeben.


Ob es diese Erhöhung des Anspruches braucht, muss man natürlich für sich selbst entscheiden, aber glaubt mir, Wie die Wombats hat es auch ohne diese Variante ganz schön in sich. Zum einen sind 2 Minuten echt wenig Zeit, sich über die – je nach Level – 11 bis 15 Karten überhaupt eine Meinung bilden zu können, geschweige denn noch diese kooperativ richtig einzusortieren. Klar, kann man die Zeit zweimal verlängern. Aber dann hat man schon 4 Minuspunkte und kann z.B. in Level 1 maximal einen Pluspunkt bekommen. Das macht also wenig Sinn. Das Spiel ist also purer, in eine Box gepresster Stress. Muss man mögen. Bringt auf jeden Fall einige Lacher mit sich, wenn auch stressbedingte. Und natürlich erkennt man schnell den Unterschied zwischen 12 und 52 Wombats. Aber zwischen 45 und 52 nur mit Mühe….von 51 und 52 gar nicht erst zu sprechen. Und natürlich sind die Punkte eigentlich nur Beiwerk und auch die Stoppuhr dient nur dem Zweck, dass man nicht auf jeder Karte das Wombatzählen zelebriert. Und natürlich, um die Spielzeit in Zaum und den Stresslevel an der Spitze zu halten.

Also ein perfektes Partyspiel? Nein, eigentlich gar nicht. Eher eine nette kleine Puzzle-/Knobel-Aufgabe für zwischendurch, bei der man mit steigender Anzahl an Partien auch sehr schnell mal die Muster erkennt und schlicht weiß, wie viele Wombats auf der jeweiligen Karte sind. Ein netter kleiner Zeitvertreib also, der kurzfristig durchaus Spaß macht, sich mittelfristig aber doch ziemlich abnutzt. Solo nicht ganz so witzig wie mit mehreren Mitspielenden, dafür aber genauso knifflig.
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Wie die Wombats von Thomas Schneider-Axmann
Erschienen bei Zoch
Für 1 bis 6 Spielende in ca. 20 Minuten ab 8 Jahren
sämtliche Bilder sind von uns selbst erstellt oder vom jeweiligen Pressematerial des Verlages (hier Zoch)

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