Der Titel “Trainsilvania” ist auf eine Art gut und witzig, aber für die Zielgruppe, also Kinder ab 6 Jahren, eher wenig zielführend. Kaum ein Kind wird dieses Wortspiel wirklich verstehen und sperrig auszusprechen ist es auch noch. Bei diesem Spiel vom Zoch Verlag für 2-4 Kinder heißt es für jeden seine vier Monster zum richtigen Bahnhof mit dem Nachtexpress zu bringen.
Da wären Dracula, Frankensteins Monster, die Mumie und der Werwolf. Jeder Spieler hat dafür einen Sitz-Meeple mit dem Bild des Monsters darunter und weiß zunächst nicht, welches Monster zu welchem Sitz gehört. Über Karten, die uns erlauben, Monster ein- oder aussteigen zu lassen oder die Reihenfolge im Zug zu ändern. Wenn jemand neu in den Zug einsteigt, kommt dieser nach vorne und falls jemand hinten rausfällt, muss er an diesem Bahnhof erstmal bleiben.
Mit den Karten kann ich aber auch den Zug bewegen, insgesamt gibt es hier vier Bahnhöfe, als für jedes Monster einen passenden. Und nur wenn ein Monster am Bahnhof steht, darf ich darunter schauen und prüfen, welches Monster es nun genau ist. Sobald es einem Spieler gelingt, dass drei der vier Monster richtig stehen und er dies laut sagt und die Prüfung übersteht, hat er das Spiel gewonnen.
Klingt doch ganz witzig, oder? Ist es aber nicht! Ich habe dieses Spiel mit vier Kindern im Alter von 5 bis 10 Jahren gespielt und wirklich keines davon hatte seinen Spaß. Warum? Die Regeln sind nicht eingängig und nicht witzig! Ein Kind versteht nicht, warum er die Reihenfolge ändern sollte, damit sein Monster nicht rausfliegt oder eben dieses erzwingen möchte. Ein Kind von 6-7 Jahren findet den Aktionsmechanismus mit den Karten auch eher kompliziert und wenn es verinnerlicht ist, dann läuft das Spiel ziemlich eintönig und repetitiv ab.
Ich hatte nicht das Gefühl, dass die Kinder den Reiz dahinter gespürt haben und von daher hätte ich aus diesem Spiel lieber ein Familienspiel ab 8 Jahren mit anderem Thema gemacht, denn die Grundmechanik und die Idee funktioniert ja. Und ich sehe Potential, dass es älteren Spielern gefallen könnte, wobei man dafür vielleicht noch 1-2 Schrauben drehen müsste, die man hier für ein Kinderspiel aber bewusst weggelassen hat.
Übrigens, auch der 3D-Zug aus Pappe ist keine Freude, sondern hält nur mäßig was aus, die Meeple sitzen ziemlich spack in dem Zug, so dass dieser nach nur wenigen Partien schon ziemlich demoliert daherkommt und ist generell eine wackelige Angelegenheit. Da hätte man auf ein anderes Material zurückgreifen sollen.
Es tut mir Leid für Paco Yanez, dem Autor, denn ich verstehe den Ansatz, aber leider hat es nicht zu dem geführt, was es soll - Kindern Spaß bringen.
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