http-equiv = "content-language" content = "en" lang = de; lang=de; The Mind - Soulmates - BoardgameMonkeys_Brettspielrezensionen <BoardgameMonkeys_Brettspielrezensionen></BoardgameMonkeys_Brettspielrezensionen> ~ BoardgameMonkeys_Brettspielrezensionen

24.01.2024

The Mind - Soulmates


The Mind war wohl nicht nur aufgrund der Nominierung zum Spiel des Jahres 2018 (damals holte Azul den Titel) sondern auch wegen des unfassbar einfachen Spielkonzepts in gefühlt jedem Laden, der in irgendeiner Form auch Brettspiele verkauft, omnipresent. Und neulich erst bin ich in einem Kaufhaus, das vielleicht fünfzehn Spiele im Repertoir hat, neben Dorfromantik, Skyo und Rummikub (unfassbar beliebt hier in Österreich) eben auch einmal mehr auf den kleinen Warsch-Erfolgstitel gestoßen.

Falls ihr das Ursprungsspiel nicht kennt, hier die Regeln: jeder bekommt eine zufällige Karte von 1-100 ausgeteilt, und dann gilt es ohne jegliche Kommunikation, die Karten in aufsteigender Reihenfolge offen vor sich abzulegen, wobei jeder zu jeder Zeit seine Karte hinlegen kann. Gelingt es den Spielenden, kommen sie in Level 2, in dem jedem zwei Karten ausgeteilt werden, usw. Macht man einen Fehler verliert man entweder ein zuvor erspieltes Leben, oder man hat keines mehr, scheitert und fängt wieder von vorne an. Und das ist im Grunde alles. Schon faszinierend, wie das funktionieren kann.


Und nun kommt mit The Mind – Soulmates eine weitere – aber nicht die erste – neue Version des Spiels um die Ecke und kehrt ein paar grundlegende Konzepte des Grundspiels um, ohne das übergeordnete The Mind – Feeling zu untergraben. Statt 100 Karten, sind es nun nur noch 50, anstatt jedem eine gewisse Anzahl zu geben, gibt es in jedem Level eine vorgegebene Gesamtzahl an Karten, und anstatt die Karten offen auszuspielen, werden sie nun verdeckt ausgespielt. Allerdings gibt es in jedem Durchgang einen Seher, der vor Rundenbeginn einen Teil der Karten anschauen darf und anschließend eine gewisse Anzahl dieser Zahlen als Tipp auf eine kleine Tafel schreibt. Sobald alle Karten verdeckt ausgespielt wurden, schaut sich der Seher die Karten an und verkündet entweder den gemeinsamen Erfolg, wodurch man sich gemeinsam dem nächsten Level widmen kann, oder er teilt allen mit, dass es diese Runde leider nichts geworden ist. In diesem Fall schreibt er oder sie eine weitere der Zahlen als Tipp auf die Tafel dazu und das Level wird mit denselben Karten bei zufälliger Neuverteilung nach demselben Prinzip erneut gespielt.


Steigt man in das nächste Level auf, wird der nächste Spieler zum Seher und so schreitet man gemeinsam solange voran, bis man selbst das letzte Level Nr. 12 (oder sogar noch weitere bis maximal Level 18) erfolgreich bewältigt hat. Anders als im Original gewinnt man Leben jedoch nicht in Leveln dazu, sondern hat von Beginn eine gewisse Anzahl je nach Spielerzahl zur Verfügung.

Es ergibt schon Sinn, dass man bei einem erfolgreichen Titel – wie man es auch von Bonanza wenn auch in ganz anderem Ausmaß kennt – immer mal wieder eine neue Version auf den Markt wirft, doch nach dem ebenfalls recht gut angeneommenen The Mind – Extreme (2019) war nun doch eine Weile nichts von The Mind zu hören. Kann das neue The Mind -Soulmates nun erneut überzeugen und bringt es auch Kennern des Originalspiels einen Mehrwert?


Tatsächlich macht diese Version – wie oben beschrieben – innerhalb des eingängigen Grundprinzips einiges anders. Der größte Unterschied ist sicher das verdeckte Ausspielen der Karten sowie auch das Wiederholen eines gescheiterten Levels mit denselben Karten, wodurch man die zuvor erhaltenen Infos wiederverwenden kann. Das alles ist durchaus interessant und bringt alteingesessenen The Mind – Fans in jedem Fall eine sich neu anfühlende Herausforderung. Ich kann mir durchaus vorstellen, dass das verdeckte Ausspielen der Karten und die Tatsache, dass man bis zuletzt nicht weiß, ob man damit richtig liegt, für Spannung sorgen kann. Wenn alle Karten gespielt wurden, starren sicher alle voller Spannung auf den Seher, der alles auf Richtigkeit prüft.

Ich persönlich konnte diese Spannung jedoch nicht wirklich fühlen und hatte am meisten Freude an den gescheiterten Durchgängen, da man dann mit alten und neuen Infos versucht das aktuelle Puzzle erneut zu lösen. Mir persönlich reicht das simple Original. Und ich würde Neulingen auch tatsächlich zunächst das Original empfehlen.


Sollte man dann jedoch von diesem und der Extreme-Variante noch nicht genug haben, bringt Soulmates einfach noch mehr The Mind Abwechslung.

Auf geht’s, konzentrieren… und los!

______________________________________________________________


The Mind - Soulmates von Reinhard Staupe & Wolfgang Warsch
Erschienen bei NSV
Für 2 bis 4 Spieler in ca. 20 Minuten ab 8 Jahren
sämtliche Bilder sind von uns selbst erstellt oder vom jeweiligen Pressematerial des Verlages (hier NSV)