“I like to move it, move it. I like to move it, move it!” - Naaa? An welchen Film müsst ihr jetzt denken? Wenn ihr, wie ich, sofort Madagascar im Kopf hattet, dann könnte evtl. euch auch dieses Spiel aus dem Hause Pegasus interessieren. KuZooka, der Name und aus der Feder von Leo Colovini. Hierbei handelt es sich um ein kooperatives Familienspiel, das sogar den Weg auf die Empfehlungsliste des Spiel des Jahres 2023 geschafft hat.
Bei KuZooka übernimmt jeder Spieler die Rolle eines Tieres, die sich zusammentun, um gemeinsam aus dem Zoo auszubrechen. Da muss allerdings ausreichend geplant und evtl. geübt werden und sicherlich sind einige Hilfsmittel auch nicht verkehrt. Mechanisch gesehen haben wir vor uns einen Spielplan, durch den sich eine Leiste schlängelt und in verschiedene Abschnitte geteilt ist. Zu Beginn einer Runde erhält jeder Spieler Handkarten mit Hilfsgegenständen, die hilfreich in Farben eingeteilt sind. Entsprechende Symbole und Farben finden wir auch jeweils in den Abschnitte der Leiste wieder. Gemeinsam gilt es nun herauszufinden, von welcher Art die Spieler gemeinsam die meisten Karten zusammenstellen können.
Und ihr ahnt es schon, natürlich darf man sich das nicht einfach sagen, weil dann bringt es keinen Spaß und das Spiel wäre sofort zu Ende. In meinem Zug darf ich aber einen meiner Tierkopf-Meeple auf ein Feld legen (angefangen im ersten Abschnitt). Das Feld zeigt die Kartenart sowie die Anzahl und ich mache damit deutlich, dass ich ziemlich sicher bin, dass man gemeinsam die Summe erreichen könnte. Allerdings darf ich nur den aktuellen Abschnitt oder einen Abschnitt weiter verwenden und nicht gleich bis zur eigentlichen Zahl der Karten springen.
So geben wir uns Schritt für Schritt Informationen über die Karten, die wir auf der Hand haben, bis jemand entscheidet, dass wir die Planung abschließen sollten und alle Karten offen auslegen. Haben wir die benötigte Menge der gesuchten Karten, werden wir mit Sternen belohnt, mit denen wir wiederum Erleichterungen für folgende Runden freischalten, wie z.B. mehr Handkarten die verteilt werden oder bereits offen ausliegende Karten, die mitgezählt werden. Wird ein Feld des letzten Abschnitts erfolgreich gelöst, hat der Ausbruchsversuch geklappt und wir haben gemeinsam gewonnen. Gelingt uns das nicht innerhalb von sieben Runden, sind wir leider gescheitert und werden vorerst im Zoo bleiben müssen.
Um unsere Chancen zu verbessern haben wir aber alle eine Sonderfähigkeit, die wir einmal je Runde verwenden können, so kann z.B. der Adler jemanden fragen ob derjenige eine Mindestanzahl einer Karte hat und der Elefant darf nach seinem Zug bestimmen, bei welchem Spieler es nun weitergeht.
Die Regeln sind also wirklich sehr familienfreundlich und somit schnell erklärt, aber wie sagt man so schön? Easy to learn, hard to master! So sieht es auch bei KuZooka aus, denn so leicht ist es gar nicht bis zum Ende zu kommen, gerade bei größeren Runden ab 4 Spielern (bis zu 6 können mitspielen), kann man sich schon schnell vertun. Zu zweit funktioniert es zwar auch (und das auch leichter), aber so richtig Spaß kommt dann auch erst ab 3-4 Spielern auf, das sollte man vielleicht im Hinterkopf behalten.
Ich empfand die Optik zu Beginn etwas gewöhnungsbedürftig, gerade der Spielplan wirkt schon recht überladen und unübersichtlich, aber die Kartengestaltung, die Tiere und auch die Tiermeeple sind sehr schön, auch die Qualität, gerade der Karten, ist über den Durchschnitt!
Klar ist, das KuZooka auf jeden Fall ein Spiel ist, welches gut funktioniert, auch wenn man vielleicht mal dem Onkel,der Tante oder der Oma nochmal sagen muss, dass man über seine Karten nicht reden soll. Spaß bringt es ebenfalls, aber evtl. mit einer Einschränkung, dass man schon Lust auf Knobelarbeit haben muss und es fast schon ein wenig ins Mathematische gehen kann. Auch eine gewisse Frustresistenz wäre gut, denn es gibt Runden, da kann es gar nicht zum Erfolg kommen, weil die Karten so gemischt sind, dass nie alle Karten einer Farbe verteilt wurden. Aber wen das alles nicht stört, der wird mit KuZooka auf jeden Fall sehr spaßige und knifflige Runden erleben. Ich persönlich sehe allerdings ein paar langfristige Motivationsprobleme. Es gibt zwar noch eine schwerere Spielplanseite (Hochsicherheit!), aber sobald beide Seiten geknackt wurden, gibt es kaum noch Anreiz, außer vielleicht den Einsatz anderer Tierarten.
Es bleibt auf jeden Fall ein insgesamt positiver Eindruck, aber auf die Empfehlungsliste hätte ich es nun weniger gesetzt.
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