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29.01.2024

Happy Fox


„Fuchs Du hast die Gans gestohlen, gib sie wieder her….gib sie wieder her“. Wie so oft bei Spielen (ja, nicht nur bei Hitster), bringen mir manche Spiele allein von ihrem Design oder Thema her irgendwelche alten Song-Schinken ins Gedächtnis. Manchmal ganz subtil, manchmal mit der Brechstange. Happy Fox passt eher in letztere Kategorie, denn wer denkt bei einem Spiel mit Füchsen und Gänsen nicht an das alte Kinderlied? Aber nun gut, schließlich macht bei einem Kartenspiel in der Regel nicht das Thema die Musik, sondern die Mechanik und da sich Happy Fox bereits selbst als „tierisch-witziges Kartenspiel“ bewirbt, sollten wir hier mal einen Blick drauf werfen.


Die Box enthält 5 farblich markierte Sets für bis zu 5 Mitspielende, die aus jeweils 15 Gänsen, 5 Füchsen und 4 Hunden bestehen (ja, nach dem Kinderlied wären Jäger passender gewesen, das hätte spielerisch aber nicht gepasst, glaube ich). Die Kartensets werden ausgegeben, jeweils gemischt, 5 Karten auf die Hand genommen und los geht es. Wer an der Reihe ist, legt eine Karte ab, zieht eine nach und dann ist die nächste Person an der Reihe. Gespielt wird, bis alle am Tisch alle eigenen Karten gespielt haben und es gewinnt, wer am Ende die meisten Karten auf dem eigenen Gewinnstapel hat. Soweit der grundlegende Ablauf, nun zu den Details: Beim Ausspielen einer Karte kommt es darauf an, was man spielt: Gänse und Hunde werden verdeckt ausgespielt und in eine gemeinsame Reihe gelegt – dann ist der Zug auch schon vorbei. Füchse werden allerdings offen ausgespielt und löst eine „Schnapp dir die Gänse!“-Phase aus: Habe ich den Fuchs gespielt, darf ich nun reihum von Mitspielenden eine ihrer verdeckt ausliegenden Karten stibitzen. Jede gemopste Karte muss sofort aufgedeckt werden, bleibt aber zunächst bei ihrer eigentlichen Besitzer/in. Ist es eine Gans, darf man mit der nächsten Person weitermachen. Das darf man bei ausschließlich erbeuteten Gänsen so lange machen, wie man möchte, um Extremfall bis niemand am Tisch außer man selbst noch Karten ausliegen hat. Doch Vorsicht! Ist die aufgedeckte Karte ein Hund, muss man das Wildern sofort beenden. Hat man so einen Raubzug freiwillig beendet, nimmt man sich alle gezogenen Gänse und packt diese auf den eigenen Gewinnstapel. Wurde man aber durch einen Hund zum Aufgeben gezwungen, so sind alle in dieser Phase gezogenen Gänse futsch. Und schlimmer noch: Alle anderen Mitspielenden dürfen beliebig viele der nun offen vor Ihnen liegenden Karten (ja, auch Hunde!) auf ihren eigenen Gewinnstapel legen und die Person, die den Hund hatte, bekommt auch noch den Fuchs als Belohnung dazu.


Wir haben hier also ein 100%iges Push-Your-Luck-Glücksspiel, wobei durch die identischen Sets ein gewisses „Mitzählen“ möglich ist. Wem das zu berechenbar ist, dem liefern die Autoren eine Variante mit: Sobald alle ihre Sets gemischt haben, nehmen alle die jeweils obersten vier Karten ihres Sets und legen sie unbesehen in die Packung zurück. Dies empfiehlt sich natürlich vor allem zu zweit, da das Mitzählen hier deutlich einfacher ist als in Vollbesetzung. Das war’s auch schon. Durch die absolut simple Mechanik lässt sich Happy Fox ganz schnell auch mit jüngeren Kids spielen und grade hier sehe ich die Stärke des Spiels, in der Familie und idealerweise sogar im Urlaub mal schnell nebenher. Hier muss niemand denken, alle werden gleichermaßen „geärgert“ und die Kids haben Spaß, wenn sie möglichst viele Gänse aufdecken. Auch als Einstiegsspiel für und mit Nichtspielenden eine tolle und runde Sache. Ob es für Vielspielende auch für die eigenen Runden als Absacker geeignet ist, kann ich nicht pauschal sagen. Das hängt ganz davon ab, wie man zum Push Your Luck Mechanismus steht. Es muss einem schon bewusst sein, dass man hier nicht wirklich irgendwie taktieren oder beeinflussen kann, wenngleich ein Fitzelchen Mindgame an Board ist, nach dem Motto „Du denkst bestimmt, ich hab da einen Hund, aber das ist eine Gans, den Hund lege ich erst als drittes aus, damit Du denkst, ich hätte nur Gänse“. Aber ganz ehrlich, das funktioniert bei einem Spiel wie Happy Fox nicht wirklich gut.

Lange Rede zu kurzem Spiel, kurz gefasst: Happy Fox ist ein nettes kleines Kartenablegespiel, das durchaus Spaß macht, wenn man die richtige Runde dafür hat und das dabei auch ganz nett ausschaut.

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Happy Fox von Wolfgang Kramer und Manfred Reindl
Erschienen bei Piatnik
Für 2 bis 5 Spielende in ca. 15 Minuten ab 6 Jahren


sämtliche Bilder sind von uns selbst erstellt oder vom jeweiligen Pressematerial des Verlages (hier Piatnik)
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