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08.01.2024

Age of Wonders Planetfall

Age of Wonders: Planetfall, Arcane Wonders / Hobby World, 2023 — front cover (image provided by the publisher)

Immer mehr Videospiele schaffen den Weg in die analogen Kartons unserer Spielzimmer. So auch Age of Wonders – Planetfall. Das 2019 veröffentlichte 4X-Strategiespiel, das Euch in die Rolle eines Kommandanten schlüpfen ließ, der auf interplanetarischen Reisen versuchte seine Zivilisation voranzubringen, wurde zwar durchweg positiv bewertet, blieb jedoch weitestgehend unter dem Radar. Wer diese Spielreihe kennt und vom analogen Ableger erwartet, das Videospiel wiederzuentdecken, den muss ich leider enttäuschen, dann das Thema ist kaum präsent.
Aber alles der Reihe nach.


Age of Wonders – Planetfall ist ein kompetitives Set-Collection-Spiel, in dem sich die Spieler die Ressourcen auf einem Planeten erobern müssen, ihren eigenen Planeten aufbauen und durch Kartensynergien mächtige Combos zum Punkten aufbauen. Bevor das Spiel losgeht, entscheidet sich jeder Spieler für eine Alienrasse, die individuelle Vor- bzw. Nachteile bietet. Außerdem werden so die Startwerte der drei Ressourcen des Spiels festgelegt: Erfahrung, Stärke und Energie. Das Spielbrett wird durch die ausgelegten Karten gebildet. Diese Karten sind in sieben Kategorien eingeteilt, die die verschiedenen Planeten darstellen sollen, welche die Spieler bereisen können. Vor jeder neuen Runde werden die Karten des aktuellen Planeten zufällig auf drei Reihen in der Tischmitte aufgeteilt. Abwechselnd dürfen dann alle Spieler ihr Raumschiff nehmen und auf einer Karte platzieren, die sie haben möchten. Oftmals müssen Ressourcen ausgegeben werden um die Karten aufnehmen zu dürfen. Erhält man eine Karte, bringt diese dann entweder Siegpunkte, Synergien oder erhöht einen Ressourcenwert. Der Clou hierbei ist, dass die Karten, die oben liegen, meist einfacher zu erobern sind dafür aber weniger Ressourcen einbringen als die Karten die in den zwei unteren Reihen liegen. Außerdem bestimmt die Reihenfolge der ausgespielten Schiffe, die Zugreihenfolge für die nächste Runde. Neben der ausliegenden Karten, liegt über dem Spielfeld eine große Planetenkarte, die zum Ende des Spiels aktiv wird und weitere Siegpunkte für beispielsweise den Spieler mit den meisten Forschungseinrichtungskarten bringt. Am Ende des Spiels, wenn der siebte Planet abgehandelt wurde, werden die restlichen Siegpunkte verteilt und der Gewinner ermittelt.

Age of Wonders – Planetfall ist ein sehr solides Set-Collection-Spiel mit cleveren und innovativen Ideen. Eine dieser Ideen spiegelt sich in dem Belohnungssystem wider, dass je nach Reihe variiert und außerdem die nächste Zugreihenfolge bestimmt. Man muss sich also ständig neu entscheiden, wo der Fokus für die nächste Runde liegen sollte. Da einige Kartentypen, die gesammelt werden wollen, in ihrer Anzahl begrenzt sind, kommt es oft zu indirekten Interaktionen die ab und an in die Parade fahren können. Mit sechs Spielern, kann das Ganze ein unübersichtliches Durcheinander werden, sodass man immer mit dem Arbeiten muss, was übrig bleibt und schnell die Übersicht verliert. Mit vier bzw. weniger Spielern ist das Spiel sehr schnell und intuitiv gespielt. Die individuellen Spielerfähigkeiten sorgen meist dafür, dass jeder seine Agenda ohne größere Schwierigkeiten verfolgen kann. Die Komponenten sind das einzig wirklich negative am Spiel, da die Spielertableaus sehr dünn sind und die Ressourcenwürfel schnell mal verschoben. Das Artwork ist zumindest auf den Spielertableaus sehr hübsch und die Symbole eindeutig. Allerdings gibt es einige Karten mit längerem Text, der jedoch schnell auswendig gelernt ist und nur am Anfang für Down Time sorgt. Wer eine Alternative zu anderen, schnellen Set-Collection Spielen sucht und trotzdem eine neue Herausforderung erwartet, wird hier definitiv nicht enttäuscht werden. Für mich schafft Age of Wonders – Planetfall einen würdigen und anspruchsvolleren Ersatz für mein geliebtes Splendor ohne die Spielzeit merklich zu verlängern. 

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Age of Wonders – Planetfall von Stepan Opalev
Erschienen bei Hobby World
Für 2-6 Spieler in ca. 20-40 Minuten ab 12 Jahren
sämtliche Bilder sind von uns selbst erstellt oder vom jeweiligen Pressematerial des Verlages (hier Hobby World)