Noch ein Star Wars Spiel? Ja, noch eins. Star Wars: The Deckbuilding Game ist aber nicht nur ein weiteres Spiel mit der bekannten Lizenz im Portfolio von Fantasy Flight Games und hat so ganz nebenbei auch nichts mit der In-House-Produktion - dem Star Wars LCG - zu tun. Star Wars: The Deckbuilding Game ist ein kleines, schnelles Zweipersonen-Deckbauspiel, was bei mir bisher in allen Runden überzeugen konnte.
Einen großen Vorteil hat es aber definitiv, dass so viele Titel mit der Lucasarts-Lizenz beim Verlag beheimatet sind (Rebellion, Outer Rim, Talisman usw.), denn der Grafikstil ist auch hier große Klasse und bedient sich teilweise natürlich auch der bereits vorhandenen Bilddateien des Verlages. Irgendwo zwischen Foto und Zeichnung lässt sich der Stil vermutlich beheimaten. Er gefällt mir aber in jedem Fall sehr!
Auch spielerisch weiß Star Wars: The Deckbuilding Game zu gefallen. Wir haben hier ein ganz klassisches Deckbau-Spiel, bei welchem wir mit einem identischen Deck aus schwachen Karten starten und uns dann aus der gemeinsamen Auslage (Galaxie) Karten hinzukaufen, die unser Deck verstärken. Dabei sortieren wir auch immer wieder alte schwächere Karten aus, sodass unser Deck schön fluffig ist. Ihr kennt das!
Die Besonderheit beim Star Wars: The Deckbuilding Game besteht darin, dass ich - neben dem gegnerischen Planeten (was das Hauptziel ist) - auch gegnerische Karten aus der Auslage abschiessen kann. Dadurch bekommt mein Gegenüber nicht nur den Zugriff auf diese Karten verwehrt, sondern ich erhalte auch einen kleinen Boost dafür. Das macht jede entscheidung spannend. Will ich Schaden auf den gegnerischen Planeten machen und komme dadurch dem Sieg näher? Oder konzentriere ich mich erstmal auf die Auslage, damit mein Gegenüber nicht diese eine tolle Karte kaufen kann?
Star Wars wäre auch nicht Star Wars, wenn es die Machtleiste nicht gäbe. Die lohnt sich für mich besonders um gratis Ressourcen zu bekommen, aber auch um unterschiedliche Karteneffekte zu triggern. Das alles wirkt ziemlich organisch implementiert, sodass sich Star Wars: The Deckbuilding Game tatsächlich selten mechanisch, aber oft wie ein wirkliches Duell im Weltraum anfühlt.
Einziger Wehrmutstropfen ist, dass eine Partie oft gefühlt zu kurz ist. Habe ich erstmal genug Ressourcen, um mir endlich Luke Skywalker kaufen zu können, kommt er maximal 1-2 mal zum Zuge. Andererseits ist es auch gerade die Stärke des Spiels, dass es selten länger als 20 Minuten dauert. So kommt es oft zur Revanche mit Rollentausch. Star Wars: The Deckbuilding Game ist alles in allem eine große Empfehlung - auch für Leute, die mit dem Thema wenig anfangen können.