Flashback: Zombie Kidz

Zombies und Kinder schließen sich also thematisch nicht mehr aus, vor allem nicht, wenn die blutrünstigen Monster (also die Zombies, nicht die Kinder!) so tollpatschig und wenig furchteinflößend daherkommen wie in diesem kooperativen Detektivspiel. Mechanisch hat es nichts mehr mit seinen Vorgängern zu tun und erinnert nur durch seine Thematik, die Charaktere und die visuelle Gestaltung an die beiden kooperativen Pick-up and Deliver-Spiele im Legacy-Modus.

Bei Flashback: Zombie Kidz werden hingegen Karten aufgedeckt, mit deren Hilfe wir Rätsel lösen müssen. Dabei zeigt jede Bildkarte die Erinnerung eines Charakters, egal ob Zombie oder Kind, zu einem bestimmten Zeitpunkt. Ist ein weiterer Charakter in dessen Blickfeld, wird uns eine Zahl angezeigt und wir können diese Karte als nächstes aufdecken.

So entspannt sich im Laufe einer Partie ein Netz aus zusammenhängenden Erinnerungen, die einen bestimmten Moment in der Vergangenheit von allen Seiten beleuchten. Setzen wir die Informationen von diesen Karten logisch zusammen, können wir die Fragen beantworten, die auf den Rätselkarten gestellt werden.

Abwechslung (und Herausforderung) bringen Spezialkarten ins Spiel, die in jedem Fall durch eine besondere Mechanik gefunden werden können. Wie das genau funktioniert, möchte ich hier nicht spoilern. Es sei aber gesagt, dass hierdurch reichlich Pep ins Spiel gebracht wird. So reicht es eben nicht nur aus, die meist sehr klar sichtbaren Zahlen nacheinander aufzudecken, sondern wir müssen genau hinschauen und mitdenken, um auch die Spezialkarten zu finden. Diese brauchen wir nämlich auch zur Lösung der Fälle.

In der Box von Flashback: Zombie Kidz sind drei Fälle, bzw. Erinnerungen, enthalten, die sich jeweils in ca. 30 Minuten lösen lassen. Zu jeder Erinnerung gibt es einen separaten Stapel Bildkarten, die von hoher Qualität sind. Hervorzuheben ist, dass der Verlag das Spiel fast plastikfrei verpackt und die Karten bspw. durch Papierbanderolen getrennt sind. Die Aufteilung des „Eierkarton“-Inlays habe ich aber bis zuletzt nicht verstanden. Ein weiterer kleiner Kritikpunkt an der Produktion sind die Lösungen der Rätselfragen. Diese befinden sich ohne Spoiler-Schutz einfach auf der Rückseite der Spielanleitung. Schaue ich die Lösung für Erinnerung 1 nach, laufe ich also durchaus Gefahr, die weiteren Lösungen auch schon zu sehen. Hier wäre eine alternative Möglichkeit (Lösungskarten im Umschlag?) wünschenswert gewesen.

Das Spiel ist konzipiert für Kinder ab 7 Jahren und zunächst sei gesagt, dass die Zombie-Thematik niemanden abschrecken sollte. Die „Monster“ sind wenig furchteinflößend gestaltet. Dennoch hat das Testen mit dem Patenkind gezeigt, dass ein wenig Hilfe nötig ist, um die Fragen beim Betrachten der Bilder nicht aus den Augen und in der Menge der Karten nicht den Überblick zu verlieren. Am Ende fand er es aber eher „geht so spannend“. Bilderrätsel sind einfach nicht so seins.

Vielen Kindern dürfte es aber einigen Spaß bereiten, sich von Bild zu Bild hangeln und mit jeder Karte etwas Neues über die aktuelle Erinnerung herauszufinden. Wem die drei Partien mit je ca. 30 Minuten noch nicht genug sind, für den finden sich in der Anleitung noch weitere kleine Rätsel im Stil eines klassischen Kinder-Rätselheftes, die sich mit Hilfe der Bilderkarten lösen lassen. Diese tragen aber nicht mehr viel zum eigentlichen Spielerlebnis bei.

Für reine Erwachsenenrunden ist Flashback: Zombie Kidz selbstverständlich nicht geeignet, aber das ist auch nicht seine Zielgruppe. Ich kann es empfehlen für Familien mit Kindern, die gerne gemeinsam Rätsel lösen. Dabei sind die Erwachsenen gar nicht unbedingt außen vor, denn die Fragen beantworten sich keinesfalls von selbst! Am meisten macht es hier aber eben Spaß, gemeinsam zu rätseln.