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06.09.2023

Pacifica: Die Stadt am Meeresgrund


Die Kosmos-Reihe „Spiele für zwei“ ist ja durchaus etwas ganz Besonderes. Seit beinahe 30 Jahren beglückt uns der Verlag in dieser Reihe ab und an mit so einigen echten Brettspieljuwelen, die explizit für zwei Personen designt wurden, immer im gleichen Packungsformat – quasi von weitem erkennbar – und wenn auch nicht immer alles Gold ist, so glänzt die Reihe doch mit einigen echten Dauerbrennern. Nun kommt also Pacifica als neuster Output der Reihe daher, diesmal von den Chrono Cops Machern und in der Welt von Arielle und Aquaman…also nicht direkt, aber unter dem Meer halt.


Pacifica ist ein kartengetriebenes Spiel und dementsprechend finden wir so einige davon in der Packung. Diese sortieren wir nach den Symbolen auf ihrer Rückseite in sieben verschiedene Stapel (diese sind thematisch eingebettet, z.B. „Schätze“, aber letztlich handelt es sich um ein durchaus sehr abstraktes Spiel und die Symbole herrschen über das Thema), die wir in einer bestimmten Reihenfolge verdeckt auf den Tisch legen. Dazu legen wir acht sogenannte Idole (Drehscheiben, die alle zu Beginn den Wert 3 zeigen; 7 davon zeigen die gleichen Symbole wie die Karten) auf den Tisch. Und schon geht es los! Wer dran ist hat drei Aktionen und drei Möglichkeiten, diese zu nutzen: Eine Karte von einem beliebigen Stapel ziehen (Achtung: Handkartenlimit von 3), eine Karte ausspielen oder bis zu zwei Karten aktivieren.


Jede Karte zeigt auf der linken Seite Symbole, die diese Karte zur Verfügung stellt, wenn sie aktiviert wurde (die häufig mit dem Symbol auf der Rückseite identisch sind). Die beiden ersten Stapel im Spiel enthalten allerdings fast ausschließlich Karten, die schon aktiviert ins Spiel kommen. Diese braucht man also immer zuerst. Andere Karten erfordern nämlich als „Aktivierungskosten“ das Vorhandensein (grauer Rahmen) oder das Abgeben (roter Rahmen) bestimmter Symbole auf aktivierten Karten in unterschiedlichen Mengen. Damit man mit all dem Aktivieren nicht durcheinanderkommt, gibt es Marker, die man nach der Aktivierung einer Karte auf die Anforderungen legt. Das ist simpel, aber schön gelöst (ein Querlegen der nicht-aktivierten Karten wäre ja auch denkbar gewesen, aber hier durchaus nervig). Zwei der sieben Kartentypen bringen noch Sondereffekte ins Spiel, die nach der Aktivierung der entsprechenden Karte einmalig oder dauerhaft genutzt werden können.


Am Ende jedes Zuges wird dann geschaut, wer wie viele Karten der einzelnen Typen hat. Wer zuerst drei Karten des gleichen Symbols aktiviert hat, nimmt sich das dazu passende Idol und dreht es auf die 5. Wer im späteren Verlauf der Partie von dieser Kartenart 5 Karten hat, nimmt sich das Idol (also, entweder behält man es selbst oder das Gegenüber schnappt es einem weg) und dreht es auf die 7. Bei 7 entsprechenden aktivierten Karten wird das Idol zum „gesicherten“ Eigentum des entsprechenden Spielenden. Das achte Idol ist dabei etwas außer der Reihe. Dieses kann erstmals erworben werden, wenn man von jeder Symbolart eine auf aktivierten Karten besitzt und kann nochmal den Besitzenden wechseln, sobald jemand zwei Ressourcen jeder Art besitzt. Dann ist es bereits gesichert. Wer als erstes drei gesicherte oder insgesamt fünf (gesicherte und ungesicherte) Idole besitzt, gewinnt das Spiel sofort.


Pacifica ist schön (aber nicht besonders thematisch) gestaltet und spielt sich in 20 bis maximal 30 Minuten schnell runter und kann ohne schlechtes Gewissen bei den seichten Familienspielen einsortiert werden. Denn ein Spiel für Strategie oder Taktik oder Menschen, die mit Glückspielen grundsätzlich wenig anzufangen wissen, ist es definitiv nicht, sondern eher ein seichtes, leicht dahinplätscherndes Tauziehen, bei dem man zwar immer denkt „wenn ich jetzt von diesem Stapel eine Karte nehme und später ausspiele, kann ich diese Karte spielen und die erste aktivieren und dann…“, aber das nie Kopfschmerzen bereitet, da einem das Spiel eigentlich immer vorgibt, was man grade „braucht“. Und entweder bekommt man es oder halt etwas anderes und zieht dann eben nochmal vom gleichen Stapel. Oder um es kurz zu machen, Pacifica ist ein Glücksspiel zum Abschalten und/oder nicht viel nachdenken müssen. Nicht mehr, nicht weniger. Auch wenn man immer darauf achten sollte, wie viele Ressourcen das Gegenüber schon aktiviert hat. Denn sonst kann eine Partie im Zweifel viel schneller vorbei sein, als man zur Entspannung braucht. Keine Besonderheit diesmal, aber auch keine Gurke. Ganz ok eben. Das Thema sucht man allerdings vergeblich.

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Pacifica: Die Stadt am Meeresgrund von Matthias Prinz und Martin Kallenborn
Erschienen bei Kosmos
Für 2 Spielende in ca. 30 Minuten ab 10 Jahren


sämtliche Bilder sind von uns selbst erstellt oder vom jeweiligen Pressematerial des Verlages (hier Kosmos)
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