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20.09.2023

Catan - Aufbruch der Menschheit



Da spielt man so viele Spiele im Jahr, meistens Neuheiten und dennoch gibt es auch für uns Rezensenten Klassiker, die wir nicht besitzen oder noch nie gespielt haben. Ich z.B. habe noch nie Kingdom Builder oder Carcassonne gespielt. Und ich besitze tatsächlich kein Catan. Nun habe ich mit Aufbruch der Menschheit endlich ein Catan im Regal, auch wenn es sich hierbei um eine Variante handelt, kann ich die Lücke nun schließen.

Das Spiel ist eine Neuauflage von dem Spiel “Catan - Abenteuer Menschheit", welches schon 2002 erschienen ist, damals stammte dies noch allein aus der Feder von Klaus Teuber, hat sich nun aber in der Neuauflage der Sohn Benjamin Teuber eingeklinkt. Wir wollen in dieser Variante nun aber nicht allein eine Insel besiedeln, nein, nun geht es um die gesamte Erde.



Mit unserem Stamm beginnen wir auf dem afrikanischen Kontinent und möchten uns nun von dort aus über Europa und Asien nach Amerika und Australien verbreiten - allerdings ohne Kolonialisierungsgedanken, denn wir sind noch weiter in der Geschichte der Menschheit zurück und befinden uns in der Steinzeit.

Das grundlegende Prinzip von Catan ist aber gleich geblieben. In jedem Zug werden zwei Würfel geworfen, wodurch Felder aktiviert werden, die den Spielern Rohstoffe geben. Dafür muss man an einem Eckpunkt eines solchen Feldes aber ein Lager haben. Der Ära entsprechend gibt es auch andere Rohstoffe als üblich und zwar Fell, Fleisch, Knochen und Feuersteine.

Diese Rohstoffe kann ich unterschiedlich verwenden. Wie man sich denken kann, baue ich damit weitere Lager, das geht aber nur an Orten wo Entdecker von mir stehen. Diese kann ich mit der Abgabe von Fell und Fleisch platzieren. Mit Fell oder Fleisch kann ich diese Entdecker bewegen. Und nun kommen wir an den Punkt, worauf das Spiel hinausläuft, denn wie beim normalen Catan gewinnt derjenige, welcher zuerst 10 Punkte sammeln konnte. Diese Punkte bekomme ich auf unterschiedliche Art, aber immer damit verbunden, dass ich die Welt erkunden muss.



So sammle ich z.B. Lagerplatz-Plättchen in Form von Nahrung, also Brombeeren, Pilze, Macadamia Nüsse und Kartoffeln. Jedes dieser Plättchen ist einen Punkt wert und bin ich der erste, welcher von allen vier etwas sammeln konnte, bekomme ich den "schnellsten Sammler” Marker, welcher gleich zwei Punkte wert ist. Auch das Jagen will gelernt sein und so befinden sich in jedem Kontinent wilde Tiere, die uns beim Jagen Boni oder Punkte geben können. Der Spieler mit den meisten gejagten Tieren erhält dazu den Marker für den erfolgreichsten Jäger und somit einen Punkt. Die Tiere zu jagen ist aber gar nicht so einfach, denn viele haben Vorgaben, die wir auf der Fortschrittsleiste erfüllt haben müssen.

Es gibt insgesamt vier Leisten, auf denen wir uns entwickeln können, und zwar in den Bereichen Konstruktion, Kleidung, Nahrung und Jagd. Thematisch hat man dies wirklich sehr charmant umgesetzt. Denn nur wenn man “Bootsbau” erreicht hat, wird man in der Lage sein nach Amerika und Australien überzusiedeln. Und ohne Schuhe wird man nicht in die Gebirge im Norden kommen. Die Leiste Nahrung erhöht übrigens unsere Reichweite wenn wir uns bewegen wollen und die Jagd gibt es uns immer einen einmaligen Vorteil in Form der Bedrohungen die es gibt.



Genau, beim klassischen Catan gibt es den Räuber, dieser wurde ersetzt durch den Neandertaler, der in Europa/Asien sein Unwesen treibt und den Säbelzahntiger, den wir in Amerika/Australien antreffen können. Funktionsweisen sind aber gleich, stellt man diese Bedrohung auf ein Feld, müssen angrenzende Lager einen Rohstoff abgeben und das besetzte Feld wirft so lange keinen Ertrag ab.

Mit Geschick im Handeln, kluger Wahl an Lagerplätzen und Würfelglück breiten wir uns also schnellstmöglich aus, sammeln, jagen und entwickeln uns und wem so die 10 Punkte als erstes glücken, gewinnt das Spiel.

Ich bin kein großer Kenner von Catan, habe es in meinem Spielerleben nicht wirklich oft gespielt, daher fällt es mir schwer einzuordnen inwiefern man dieses Edition braucht, wenn man das Original-Catan besitzt, allerdings bin ich der Meinung feststellen zu können, dass es schon wirklich ausreichend anders ist um als Alternative im Regal zu stehen. Das Prinzip funktioniert weiterhin einwandfrei und ich habe das Gefühl, dass man hier nicht so sehr abhängig vom Handeln ist, wie es evtl. beim Klassiker der Fall sein kann. Aufgrund der recht großen Spielfläche hat man doch einige Möglichkeiten entsprechend sich zu positionieren.



Trotz des Alters merkt man die Erfrischung, die es erfahren hat, denn es fühlt sich zu keiner Zeit “outdated” an. Catan - Aufbruch der Menschheit ist immer noch ein Familienspiel, was heutzutage funktioniert und Spaß bringt. Die thematische Umsetzung empfinde ich ebenfalls als sehr gelungen und Material sowie Grafik sind ebenfalls positiv zu erwähnen. Auch die Möglichkeit, das Spiel über eine App zu erlernen, klappt hervorragend und geht flüssig von der Hand.

Für mich bleibt also ein Catan auf jeden Fall im Regal und zwar dieses hier. Fans von Catan sollten ebenfalls einen Blick riskieren, spielt es sich doch ausreichend anders und auch Freunde des (gehobenen) Familienspiels können antesten - denn eins bleibt: Catan ist und bleibt irgendwie zeitlos!

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Catan: Aufbruch der Menschheit von Benjamin und Klaus Teuber
Erschienen bei Kosmos
Für 3 bis 4 Spieler in ca. 90-120 Minuten ab 10 Jahren
sämtliche Bilder sind von uns selbst erstellt oder vom jeweiligen Pressematerial des Verlages (hier Kosmos)