Ave, Leo!

Wir von den BoardgameMonkeys können uns ja glücklich schätzen, dass wir von den großen Verlagen in Deutschland und der Welt häufig bedacht werden, um euch über unsere Eindrücke über die jeweiligen Spiele zu informieren. Umso spannender ist es aber dann auch mal die Spiele von den kleinen, exotischen Verlagen zu erhalten. Und so ein Titel ist nämlich “Ave, Leo!” aus dem Hause “al-Khwarizmi Games”. Autor ist Alex Pchelintsev und das recht interessante Design stammt von Paul Titov.

Bei “Ave, Leo!” handelt es sich um ein Würfel-Familienspiel für 2-6 Personen ab 8 Jahren und thematisch sind wir hier im alten Rom angekommen. Genauer gesagt in einer Gladiatorenarena. Jeder Spieler übernimmt die Rolle eines solchen Gladiators und startet je nach Spieleranzahl an gewissen Randfeldern der Arena.

In der Mitte startet immer der Löwe, welcher wiederum von allen Seiten von “Gold”-Würfeln umgeben ist. Ziel des Spiels ist es nun insgesamt 7 Goldmünzen zu sammeln, entsprechend durch diese gelben Würfel dargestellt. Das Prinzip, diese zu erhalten, ist dabei relativ einfach. Es gibt zu Beginn einen Würfelpool aus grünen Würfeln und einem roten Würfel, diese werden alle geworfen und in Spielerreihenfolge darf man sich dann einen Würfel nehmen und die entsprechende Aktion ausführen.

Die grünen Würfel stehen für die Schritte, die wir uns in der Arena bewegen können. Die gibt es in den Werten 1 bis 3 und wir dürfen uns immer nur gerade in eine Richtung bewegen. Sollten leere Felder benachbart von Mitspielern und/oder dem Löwen sein, erhöht sich die benötigte Schrittzahl jeweils um eins. Erreiche ich ein Feld mit einem gelben Würfel, also einer Goldmünze, kann ich mir eine solche gutschreiben und der Würfel kommt für den nächsten Wurf zum Pool hinzu.

Der rote Würfel steht für den Löwen und funktioniert exakt genau, nur dass ihm die evtl. gesammelte Münze nicht gutgeschrieben wird. Sollte man den Würfel wählen, kann man diesen nun klug verwenden, um einen zukünftigen Zug eines Mitspielers “teurer” zu machen oder zu versperren.

Wenn in den späteren Runden der gelbe Würfel gewählt wird, dann wird dieser im Abstand zwischen 1 und 3 (je nach gewürfelter Seite) Feldern vom Löwen aus in die Arena platziert. Dies darf derjenige Spieler entscheiden, welcher diesen Würfel wählt.

Ansonsten bleibt es unblutig in diesem Spiel, heißt es geht wirklich nur darum, sich so geschickt in der Arena zu bewegen, um schnellstmöglich 7 Münzen zu sammeln.

Ihr seht schon, ein wirklich kleines Würfelspiel, welches sein Potential aber erst ab 4 Spieler zeigt. Am besten sind natürlich die sechs, die möglich sind, denn nur wirklich dann wird es auch ausreichend eng und actionreich in der Arena. Bei niedrigerer Spieleranzahl kann man sich relativ gut aus dem Weg gehen und ziemlich ungehindert Münzen sammeln.

In großer Runde hingegen gibt es das große Hauen und Stechen und bringt dann auch wirklich Spaß. Strategische Entscheidungen sind möglich, durch die doch recht große Auswahl an Würfeln und ob man evtl. nicht doch lieber den Löwen oder die Münzen bewegt, statt sich selbst. Nachteil der größeren Runde ist vielleicht ein wenig die Dauer des Spiels, die sich ein wenig zieht. Ich denke, als Ziel fünf Münzen auszugeben wäre hier ratsamer gewesen und bei bis zu vier Spielern kann man bei sieben bleiben. Denn 15-20 Minuten sind die ideale Länge, bevor es dann doch etwas ermüdend und gleichtönig wird. Generell hapert es ein wenig an der Wiederspielbarkeit, schnell hat man das Gefühl immer das Gleiche zu machen.

Um dem entgegenzuwirken, hätte ich evtl. noch 1-2 andere Würfelarten hinzu gepackt und evtl. auch ein paar Abwandlungen durch Plättchen für die Arena. Natürlich muss man bedenken, dass hier alles eher “hausgemacht” ist und daher konnte dieses kleine Projekt schon mein Herz gewinnen und wenn ein “größerer” Verlag da noch ein wenig Hand anlegt, könnte daraus noch viel mehr werden.

Ave, lieber Leser!