Space Base ist für mich auch weiterhin das viiiieeel bessere Machi Koro - klar, es ist auch deutlich komplexer und nicht 100%ig vergleichbar, aber wer auf die Mechanik steht, der wird mit Space Base halt deutlich mehr Spaß haben. Mittlerweile gibt es dazu schon zwei Erweiterungen: die Kommando-Station, die aber nur Material für weitere Spieler hinzufügt und eine größere Schachtel bietet, in der alles Platz findet. Dann gibt es noch eine “Saga-Erweiterung” mit Namen “Der Aufstieg des fremden Pluto”, die ein paar mechanische Add-Ons eingebettet in eine Geschichte gebracht hat.
Nun haben AEG und Autor John D Clair eine zweite Saga-Erweiterung veröffentlicht, leider bisher nur auf Englisch verfügbar und es ist wohl mittlerweile unwahrscheinlich eine deutsche Fassung zu erwarten. Die angefangene Story aus der ersten Erweiterung wird nun weitergeführt, ABER es ist nicht notwendig diese zu besitzen, neue Bestandteile aus der ersten Erweiterung sind nämlich ebenfalls enthalten und werden zu Beginn der Regeln auch erklärt.
Wer nun nichts über die erste Erweiterung wissen möchte, sollte hier abbrechen zu lesen, denn zumindest diesen Teil möchte ich hier kurz erläutern um euch dann einen kleinen, spoilerfreien Einblick in die zweite Erweiterung zu geben.
Mitgenommen aus der ersten Erweiterung wurde nämlich das Shy Pluto Mining Station Board samt der dazugehörenden kleinen Würfel. Diese kann ich nun mit Hilfe von Patrol Ship Tokens kaufen und dann in meinem Zug bzw. auch im Zug der Mitspieler werfen und den jeweils dargestellten Boni erhalten, wenn ich diesen würfel. Allerdings hat nur eine von sechs Seiten ein Symbol. An die Patrol Ship Token komme ich über den Kauf von Raumschiffen, die evtl. diese bei sich tragen. Ebenfalls “neu” sind Bonuswürfel, die ich verwenden kann, wenn ich durch ein Raumschiff einen Bonuswurf erhalte.
Da ich die erste Erweiterung nicht besitze und auch nicht gespielt habe, kann ich leider nicht sagen, ob es nicht evtl. noch andere Zusätze gab, aber die genannten sind zumindest die, welche wir nun auch in der zweiten Erweiterung benötigen.
Kommen wir kurz zu dieser Erweiterung, wobei ich euch natürlich nicht spoilern werde bzw. möchte. Die jeweiligen Änderungen in BEIDEN Erweiterungen sind tatsächlich relativ gering bzw. ändern kaum den Spielablauf des Basis-Spiels. Es gibt natürlich neue Raumschiffe mit neuen Fähigkeiten und zum Teil neue Würfel, die Boni bringen. Bei Terra Proxima nun wird dieses Material über fünf Partien schrittweise hinzugefügt und bietet zum Schluss Material, welches wir fortan immer verwenden können und dem Spiel noch mehr Tiefe geben. Das ist vor allem natürlich an Spieler gerichtet, die Space Base schon sehr häufig gespielt haben und neue Herausforderungen suchen.
Die Story ist hierbei eher nebensächlich und auch ziemlich oberflächlich, wer also nun eine packende Story erwartet, der wird enttäuscht am Spieltisch sitzen. Die Saga-Erweiterungen dienen nur dazu, die Spieler gemächlich an das zusätzliche Material zu gewöhnen, daher kann ein Spieler, der die erste Erweiterung übersprungen hat, zunächst etwas erschlagen sein. Mechanisch ist es aber insgesamt ein gleichbleibendes Niveau. Ja, es bekommt mehr Tiefe, aber es wird nun nicht bedeutend komplexer, sondern bietet mehr neue Herangehensweisen.
Ich empfinde die Erweiterungen nicht als Must-Have, denn Space Base bringt auch ohne sie Spaß und würde daher diese Boxen nur wahren Fans und Enthusiasten empfehlen, die nach mehr Abwechslung suchen. Das Gebotene integriert sich dann gut ein und bringt ebenfalls Spaß. Auch das Material und die Art, wie alles verpackt wurde, um es spoilerfrei zu halten, ist gelungen. Ich für mich bin aber mit dem Basisspiel allein sehr zufrieden und werde die Erweiterung wohl eher selten nutzen.
Schade nur, dass Asmodee wohl kein Interesse hat, die deutschen Käufer weiter zu versorgen, so bleibt man mit einer angefangenen Saga sitzen und müsste nun ins Englische wechseln, was bei manchen Karten aber schon kompliziert werden kann. Aber anscheinend sahen es zu viele wie ich und dachten sich “kann man machen, muss man aber nicht”. Irgendwie auch schade…
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