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16.08.2023

Beethupferl


"Wachsen Gurken eigentlich am Baum?", fragte mich mal ein Kind. Das könnte doch sein! Wenn Kinder noch nie gesehen haben woher unsere Nahrungsmittel kommen und wie sie entstehen, wie sollen sie es dann wissen?! Ein Beet, ein kleiner Gemüsegarten oder ein Gewächshäuschen auf dem Balkon ermöglichen es Kindern den Kreislauf der Natur zu erforschen und zu beobachten wie Gemüse auf und unter der Erde wachsen und welche Arbeit hinter der Ernte steckt. 


Dieser Thematik widmet sich auch das neue Kinderspiel Beethupferl vom Zoch Verlag. Ein Mitmach- und Merkspiel für Kinder ab 4 Jahren, dass von Bernhard Weber stammt und den Gemüsegarten auf den Tisch bringt.

Spielmaterial und Spielaufbau:

Die Brettspielbox verwandelt sich in kürzester Zeit zu einem frisch gesäten Gemüsebeet, umgeben von grüner Wiese und summenden Insekten. Aus Pappteilen werden 4 kleine Gießkannen zusammengesteckt und das Beet mit den Erd-/Gemüseplättchen bestückt, so dass die Erdseite nach oben zeigt. Die Wassertropfen werden in einer Schale bereitgestellt. Schon kann es los gehen! 


Spielverlauf:

Reihum befüllt ein Kind seine Gießkanne mit 1 Wassertropfen und gießt diesen über dem Beet oder über der Wiese aus (je nach Spielvariante). Kullert der Regentropfen über eine der Kuhlen, dreht sich das Plättchen um und bringt ein Gemüse zum Vorschein. Der Wassertropfen gelangt in die Kule und versickert förmlich in der Erde. Auf diese Weise sprießen immer mehr Pflanzen aus dem Boden. Aber Achtung, der feuchte Boden lockt auch gefräßige Schnecken an!
Die Kinder Gießen reihum weiter, bis 3 gleiche Gemüse oder 3 Schnecken zu sehen sind. Dann erntet das Kind eines der 3 Gemüse oder nimmt eine der Schnecken aus dem Bett und legt das Plättchen vor sich ab. Die beiden anderen Plättchen werden wieder auf die Erdseite gedreht und die darunter enthaltenen Wassertropfen herausgenommen und in die Schale zurückgelegt. 


Das Spiel endet, wenn das letzte Plättchen aus dem Vorrat ins Beet gelegt wird oder wenn insgesamt 3 Schnecken aus dem Beet genommen wurden. 
Gewinner ist der Spieler, der das meiste Gemüse geerntet hat. Aber Vorsicht, eingesammelt Schnecken fressen ein Gemüseplättchen weg! 

In der Spieleanleitung gibt es außerdem eine kooperative Spielvariante, die sich auch zum Solo spielen eignet. 


Fazit:

Beethupferl bringt den Gemüsegarten ganz ohne Dreck und Gartenarbeit ins Haus und lässt die Pflanzen auf dem Tisch sprießen. Auf spielerische Weise, entdecken die Kinder das Pflanzen Wasser benötigen, um aus der Erde zu wachsen und die Schnecken ein Feind des Gärtners sind. Toll finde ich, dass hier auch weniger bekanntes Gemüse wie Blaukraut und Rote Beete zum Vorschein kommen, das vielleicht manch ein Kind noch nie auf dem Teller hatte oder gegessen hat. Beet hupferl eignet sich auch sehr gut als thematischens Spiel im Kindergarten, um Projektarbeiten zum Thema Gärtnern oder Gemüse spielerisch zu untermalen oder einzuführen. Es bietet ein schönes Anschuungsmaterial und einen guten Lerneffekt. 


Beethupferl überzeugt durch eine gute Mischung aus aktiver Handlung (gießen), Beobachtung/Reaktion (Wassertropfen bewegt sich, welches Gemüse erscheint) und Merkprozess, so dass die Kinder das ganze Spiel über gefesselt bleiben. Bereits jüngere Kinder (< 4 Jahre) lassen sich vom Gieß-Effekt begeistern, auch wenn sie die Spielregeln nicht unbedingt verstehen. Und selbst die 9 und 10 Jährigen Spieletester haben an Beet hupferl viel Freude gehabt und das Gemüsebeet öfter aus dem Brettspielregal geholt.
Bei Beet hupferl steht einem Familien-Garten-Tag nichts im Weg, denn es lässt sich auch in altersgemischten Gruppen sehr gut spielen. Der Glücksanteil ist hoch genug, um jüngeren Kindern genügend Gewinnchancen, gegenüber Älteren zu bieten, selbst wenn sich diese die Gemüseplättchen nicht gut merken können. Andererseits ist genug Strategieanteil (Merken der Plättchen, gezieltes Gießen) und Überraschungseffekt enthalten, um älteren Spielern Freude am Gemüse ernten zu geben. 
Durch die kooperative Variante, die auch im Solo-Spiel verwendbar ist, sind dann selbst Einzelspieler oder Kinder, die lieber in Gruppen spielen oder schwer verlieren können, abgeholt. 


Einfache Spielregeln, eine gute Regelanleitung und tolle Illustrationen runden das Spiel noch ab. 

Wer jetzt keine Lust zum Gärtnern bekommen hat, da weiß ich auch nicht mehr weiter! Wir hupfen jedenfalls rein, ins Beet-Vergnügen und ernten etwas Gemüse fürs Abendessen. ;-)

 
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Betthupferl von Bernhard Weber
Erschienen bei Zoch
Für 1 bis 4 Spieler in ca. 15 Minuten ab 4 Jahren
sämtliche Bilder sind von uns selbst erstellt oder vom jeweiligen Pressematerial des Verlages (hier Zoch)
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