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25.07.2023

Rolling Heights


Rolling Heights ist das neue Ding von John D. Clair, welcher getrost mittlerweile als Haus- und Hofautor von AEG durchgehen könnte. Auf sein Konto gehen viele Spiele aus meiner Sammlung, die stets etwas gemeinsam haben: Sie sind innovativ. Nicht verwunderlich ist also, dass Rolling Heights ebenfalls mit einer neuartigen Mechanik aufwartet - wir würfeln nämlich unsere Meeple und entscheiden, je nach Auftreffposition, über die Anzahl an Aktionen bzw. Ressourcen, die ich bekomme. Doch nochmal einen Schritt zurück.

In Rolling Heights machen wir zunächst etwas durchaus Bekanntes, wenn wir das Portfolio des Verlages verfolgen: Wir bauen eine Stadt. Ähnlich wie bei anderen Titeln aus dem selben Haus (Tiny Towns oder Shake That City) versuchen wir dies nach klassischen Legeprinzipien. Wohngebiete nicht neben Industrie, Einkaufszentren neben Wohngebiete, Parks machen alles schöner etc. - wir kennen solche Prinzipien. Dabei bauen wir aber alle an der selben Stadt und versuchen dabei um die lukrativen Gebiete zu konkurrieren. Spannend wird es in Rolling Heights durch die Ressourcengenerierung. So haben wir nämlich unterschiedliche Meeple, welche wir in eine Box würfeln und je nach Landeposition 1, 2 oder garkeine Ressourcen der jeweiligen Art bekommen. Klingt erstmal nach viel Zufall: Ist es auch! Netterweise bekomme ich nicht nur so lange die Möglichkeit nachzuwürfeln, bis mindestens 50% der Meeple produktiv sind, sondern ich habe auch danach die Möglichkeit mit einem Push Your Luck Element aufs Ganze zu gehen. Entweder ich räume groß auf dem Ressourcenbasar ab, oder ich gehe mit einem Trostpreis nach Hause. Die Meeple selbst reichen dabei vom simplen Ressourcenproduzieren, bis hin zu Sonderaktionen (Neuwürfeln, Siegpunktgenerieren usw.).
 

Die Entscheidungen in Rolling Heights selbst sind eher schlichter Natur und beschränken sich in erster Linie auf die Auswahl der Bauplättchen. Habe ich selbige dann mit den entsprechenden Rohstoffen finalisiert, erhalte ich neue farbige Meeple, die andere in meinem Pool zunächst ergänzen, später dann aber vollständig ersetzen. So bekomme ich auch in mehreren Partien unterschiedliche Wege zum Ziel.
 
Hingucker und Unique-Selling-Point von Rolling Heights ist ohne Frage das Würfeln der Meeple. Das macht großen Spaß und fühlt sich einfach frisch an. Leider nutzt sich dieses Gimmick relativ schnell ab, wenn die Erkenntnis einsetzt, dass bloße Würfel es auch getan hätten. Ein weiterer Hingucker ist, dass die Stadt auch mit zunehmender Spieldauer in die Höhe schießt. So werden die Rohstoffe nämlich in Form kleiner Klemmbausteine auf die Teilchen gelegt und aufeinander gesteckt. Dabei entsteht eine instagramfreundliche Skyline-Szenerie, die  in den unterschiedlichsten Farben im Licht glitzert und einfach tip top aussieht, ABER auch zeitgleich für großen Frustfaktor sorgen kann, wenn man beim Bau der Nachbargebäude so manch hohen - und dadurch recht instabilen - Wolkenkratzer ungewollt umwirft.
 
Was bleibt bei Rolling Heights? Leider konnte mich das Konzept nicht nachhaltig begeistern. Die strategischen Entscheidungen bewegen sich auf Familienspieler-Niveau. Leider stehen die Herausstellungsmerkmale dem Prinzip langfristig im Weg, da sie recht umständlich zu handhaben sind und zeitgleich doch recht schnell ihren anfänglichen Reiz verlieren. Im Bereich der Städtebauspiele empfehle ich dann doch lieber das bekanntere Tiny Towns oder das schnellere Shake That City.
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Rolling Heights von John D. Clair
Erschienen bei AEG
Für 1 bis 4 Spieler in ca. 15 Minuten ab 8 Jahren
sämtliche Bilder sind von uns selbst erstellt oder vom jeweiligen Pressematerial des Verlages (hier AEG)
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