Elben, Zwerge, Goblins, Menschen und Drachen natürlich - Das klingt nach feinstem Fantasystoff!
Aetherya bietet uns all das. Und so bilden wir in der fernen Wildnis aus unseren Karten ein wundervolles und gedeihendes Königreich voller Harmonie und Eintracht.
Um erfolgreich zu sein und entsprechend zahlreiche Harmonie- bzw. Siegpunkte zu erhalten, müssen wir unser Königreich allerdings weise bilden und nicht kreuz und quer Karten ablegen.
Vielmehr geht es darum, seine Karten geschickt so zu platzieren, dass man einerseits Harmoniepunkte erhält, indem man bspw. neben die Stämme die jeweils bevorzugte Landschaft legt und andererseits Minuspunkte vermeidet.
Denn im Königreich kann es schnell zu Konflikten kommen: Zwerge mögen keine Elben und Elben keine Zwerge. Goblins mag grundsätzlich niemand und ungezähmte Drachen im Königreich klingen per se schon nach Ärger. Um punkteträchtig zu werden, müssen Drachen durch zwei gleiche und angrenzende Stämme gezähmt werden. Bei mehreren Drachen potenzieren sich die Punkte schon sehr lohnend. Aber Obacht. Zuviele Drachen sind auch wieder nicht gut und ab dem 4. Drachen regnet es dann auch schon wieder Minuspunkte.
Punkte lassen sich also vielfältig erhalten bzw. verlieren, der Spielablauf dagegen ist sehr simpel:
Jeder Spieler startet bei Aetherya mit einem Königreich aus 2x2 Karten und 12 umliegenden Wildniskarten. Wildniskarten sind dabei einfach die verdeckten Königreichkarten. Also der noch unentdeckte und zu besiedelnde Teil des Königreichs.
Als aktiver Spieler haben wir nun zwei Möglichkeiten unser Königreich auszubauen: Entweder wird eine offene Karte vom Ablagestapel oder eine verdeckte vom Zugstapel gewählt. Die offene Karte muss in das Königreich gebaut werden, die verdeckt gezogene dagegen kann eingebaut werden.
Hierzu wird die neue Karte gegen eine Karte aus dem eigenen Königreich getauscht. Entweder entscheidet man sich nun dazu sein Königreich zu optimieren, indem man die Karte gegen eine bereits offen liegende Karte austauscht oder eine Wildniskarte zu drehen und sich zu vergrößern.
Drachen und Portale allerdings sind so fest mit dem Königreich verbunden, einmal im Königreich untergebracht, bleiben sie dort bis zum Spielende und können nicht zu Optimierungszwecken abgeworfen werden.
Neben den Königreichkarten liegen zusätzlichen Legendenkarten aus. Davon liegen jederzeit 8 Karten aus und zeigen Bedingungen für weitere Punkte. Wird die Bedingung erfüllt, erhält man sofort die Karte und sichert sich die Punkte. Unabhängig davon, ob die Bedingung aufrechterhalten wird oder nicht.
So entstehen und vergrößern sich abwechselnd und nach und nach die Königreiche.
Das Spiel endet sofort, sobald der erste Spieler seine letzte Wildniskarte umgedreht und damit sein Königreich vollendet hat.
Gewinner von Aetherya ist der Spieler mit den meisten Harmoniepunkten.
Neben dem Grundspiel gibt es noch eine Solo- und kooperative Variante, sowie ein Modul welches Charaktere und Gegenstände ins Spiel bringt. Diese erhöhen zum einen die Interaktionen zwischen den Spielern, sowie die Möglichkeiten das Königreich einfacher zu optimieren und mehr Harmoniepunkte zu erhalten.
Jeder Spieler erhält einen Satz aus 12 Plättchen und legt diese verdeckt auf seinen Wildniskarten ab. Wird die Wildniskarte aufgedeckt oder abgeworfen kann man sich nun entscheiden, ob man das Plättchen behalten möchte oder nicht. Eigene Plättchen werden offen vor sich abgelegt und können am Ende des eigenen Zugs eingesetzt werden.
So erhält man nun u.a. die Möglichkeit Konflikte von benachbarten Karten zu unterdrücken, Drachen mit einem Schlag zu zähmen oder Karten die Plätze tauschen zu lassen.
Fazit
Als ich die Regeln las fühlte ich mich sofort an Skyjo erinnert. Die im Raster ausliegenden Karten, das austauschen und aufdecken der Karten und das immer weitere optimieren der eigenen Auslage.
Grob gesagt ist Aetherya ein komplexeres Skyjo mit Thema.
Aetherya ist schnell gespielt. Eine Partie dauert maximal 20 Minuten. So lassen sich mehrere Runden locker hintereinander wegspielen.
Allerdings hat es Schwächen im Spiel zu zweit und wird erst ab 3 bzw. 4 Spielern interessant.
Pro Spieler sind jeweils zwei Karten pro Typ vertreten. Dadurch ist die Auswahl bei zwei Spielern einfach sehr gering. Die Möglichkeiten sich auf bestimmte Kombinationen zu konzentrieren schwierig. Zudem ist man ständig am Mischen.
Auch die Legendenkarten haben bei zwei Spielern kaum Relevanz. Wenn insgesamt 4 Wälder im Spiel sind und ich für drei aneinander liegende Wälder 4 Punkte erhalte, ist das schlicht zu wenig. Da macht es mehr Sinn auf die 4 Punkte zu verzichten und die Wälder diagonal an Elben zu platzieren, da sich dadurch deutlich mehr Punkte erzielen lassen.
Zusätzlich sind die Bedingungen der Legendenkarten zum Teil kontraproduktiv und bringen bei der Endwertung Minuspunkte. Natürlich hat man die Möglichkeit Konflikte im Spielverlauf wieder zu lösen, aber im Zweifel erhält man dazu die Gelegenheit nicht mehr.
In unseren Spielen war es eher so, dass Legendkarten nebenbei mitgenommen wurden, anstatt sie gezielt anzustreben.
Die Ikonographie auf den Königreichkarten ist sehr eingängig und schnell verstanden, so dass ein nerviges „Was gab nochmal Punkte?“ blättern in den Regeln entfällt. Leider fehlt dies gänzlich auf den Charakter und Item Plättchen. Sie zeigen lediglich, was nach der Nutzung mit dem Plättchen geschieht. Möchte man allerdings wissen was es überhaupt macht, muss man ständig im Regelheft blättern. Dies stört den ansonsten flotten Spielfluss. Eine Kurzübersicht wäre an dieser Stelle sehr hilfreich gewesen.
Aetherya bietet die Möglichkeit sein Königreich immer weiter und punkteträchtig zu optimieren. Allerdings nur in der Theorie. Wenn auch nur ein Spieler auf das Optimieren verzichtet und in jedem Zug sein Königreich erweitert ist das Spiel sehr schnell vorbei und man selber steht vor einem halbfertigen Königreich.
Zudem ist es natürlich sehr glückslastig. Man wirft eine Wildniskarte ab die perfekt für den nachfolgenden Spieler ist oder man dreht als eine der letzten Karten einen Drachen und erhält keine Gelegenheit mehr ihn bis zum Spielende zu zähmen. Oder plötzlich erscheint ein Portal und schwört Konflikte herbei indem verfeindete Stämme nun nebeneinander liegen.
Und zu guter Letzt benötigt es einfach sehr viel Platz auf dem Tisch. Besonders zu viert.
Aus diesen ganzen Gründen konnte es mich leider nicht überzeugen. Wer allerdings Skyjo mag, sollte definitiv einen Blick auf Aetherya werfen.
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Aetherya von Francois Bachelart
Erschienen bei HUCH!
Für 1 bis 4 Spieler in ca. 20 Minuten ab 10 Jahren
sämtliche Bilder sind von uns selbst erstellt oder vom jeweiligen Pressematerial des Verlages (hier HUCH!)
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