Es ist schon fast 3 Jahre her, da hatten vier von uns ein paar Folded Space Inlays auf dem Tisch. Damals waren es die Inlays für die Spiele Carcassonne, Village, Concordia und die Quacksalber von Quedlingburg. Nun, nachdem eben jene drei Jahre ins Land gezogen sind, zogen wir erneut aus, uns dem unorganisierten Chaos unserer Spieleschachteln zu stellen und besiegten die bösen Mächte der Plastiktütchen mit Folded Space Inlays zu Terra Mystica, Anachrony und Robinson Crusoe. Doch während sich damals noch Marcus, Rouven und Alexej zu den Inlays ausließen, dürfen mir dieses Mal Roy und Johannes Gesellschaft leisten.
Meine grundsätzliche Meinung zum Thema Inlays habe ich bereits in unserer letzten großen Rezension kundgetan, und auch den – unserer Meinung nach - großen Vorteil der Folded Spaces könnt ihr dort gerne Nachlesen (Spoiler am Rande: es hat was mit Geld zu tun) so dass wir dieses Mal etwas mehr aufs Handling eingehen können.
Wem Folded Space so gar nichts sagt: Wir basteln uns ein Inlay aus diversen Hartschaumteilen, die in vorgestanzten Bögen daherkommen und meist auch die ein oder andere Erweiterung in die Grundbox integrieren. Und so bestehen auch die hier beschauten Inlays aus diversen standardisierten Schächtelchen. Alles nichts Überraschendes.
Gehen wir also mal der Reihe nach durch:
Johannes hat bei seinem Terra Mystica Inlay nach dem Basteln alles eingeräumt und schnell festgestellt, dass Hochkantlagerung und Transport gut klappten. Nichts flog herum und man spart sich einen Berg Zip-Tüten. In der Grundbox sind nun auch alle Token plus das Holzmaterial des Grundspiels plus Feuer und Eis enthalten, doch leider passen die Playerboards sowie die Kultleiste nicht mehr hinein, so dass man leider auch weiterhin die Expansionbox für diese Teile nutzen muss. Die Trays selber halten soweit zusammen. Wirklich fest dürfte man aber nicht dran ziehen. Es langt aber dafür, dass man sie aus der Box nehmen und auf den Tisch stellen kann. Die meisten Trays sind sehr spack gefüllt. Gerade bei den Holzteilen muss man ein wenig sortieren, damit sie hineinpassen. Es ist aber überhaupt kaum noch Luft in der Box. Mehr ginge nur rein, wenn die Trays dünnere Wände hätten. Für das Schaumstoffmaterial wird der Platz also sehr effektiv genutzt.
Roy hatte Anachrony – und ist nun nicht grade überschwänglich begeistert, aber hinsichtlich des Preis-Leistungs-Verhältnisses geht das voll in Ordnung. Leider versagte bei ihm aber die "Einräum"-Anleitung, die dann doch etwas misslungen war. Zum Teil war nicht klar, was in welche Schachtel gehört, da man zum Teil andere Begriffe verwendet als das Spiel selbst. Ein Blatt mit Bild, bei dem man sieht, wo alles eingeräumt ist, wäre angebracht und deutlich praktischer gewesen. Ohne dass dies die Kosten in Höhe treiben sollte. So wäre dann aber gleich klar gewesen, wie sich die Hersteller die Füllung des Inlays vorgestellt haben. Schade. Außerdem rät Roy beim Anachrony-Inlay dringend dazu, die Teile zu kleben, da schon recht viel spack bzw. auf Spannung eingeräumt wird. Alles in allem bringt ihm das Inlay aber eine gute Erleichterung und ist bei dem Preis seine 1. Wahl.
Und auch mir ging es erstaunlicherweise anders, als damals bei Village. Während damals alle Teile noch sehr gut ohne Kleben hielten, haben die Schachteln bei Robinson Crusoe oftmals mehr als nur vier Ecken. Dies führt einerseits dazu, dass der Platz in der Box für das Grundspiel samt Beagle-Erweiterung optimal genutzt wird – verlangt aber andererseits zwingend den Einsatz von Bastelkleber. Nicht schlimm, denn empfohlen ist es ohnehin und es macht auch Sinn. Wer aber nach einem Inlay wie Village denkt „das Kleben spar ich mir“ ist hier auf dem Hartschaumweg. Da man aber etwas, dass die Anleitung selbst vorgibt, schlecht kritisieren kann, soll dies nur als Hinweis diene.
Bezüglich der Aufteilung der ganzen Tokens und Teile war ich mir – wie auch Roy - dann mit der Anleitung nicht so ganz einig und habe einen alternativen Weg gewählt. Aber da die Kästchen nicht von Haus aus beschriftet sind, ist das natürlich kein Problem…wenn doch etwas störend und irgendwie ärgerlich, weil man nicht so wirklich weiß, wie dieses Inlay nun letztlich gedacht ist. Aber gut, wer eine Beschriftung braucht, kann diese locker an diversen Stellen der einzelnen Kästchen anbringen – per Hand oder Beschriftungsgerät. Schön finde ich, dass auch dieses Inlay so geplant ist (ich glaube, dass trifft auf alle Folded Spaces zu, aber nagelt mich nicht fest), dass man die Schachtel anschließend auch hochkant stellen kann. Und das ganz ohne Deckel auf den Kistchen. Und trotzdem fliegt nichts in der Gegen herum.
Ich bin durch das vorliegende Inlay nun kein größerer Fan von Folded Space geworden, aber meine Erwartungen wurden auch nicht enttäuscht. Ich find die Dinger weiterhin echt cool.
Wie ihr seht, bleibt am Ende unser Fazit im Kern das gleiche, wie vor 3 Jahren. Wer Inlays mag, aber eigentlich nicht bereit ist, für einen "Sortiereinsatz" mehr zu bezahlen, als so manches Spiel kostet, ist mit den Folded Space Inlays mehr als gut bedient. Klar, muss man erstmal basteln, aber wer puzzeln kann und schonmal einen Kleber in der Hand hielt, bekommt das auch als Bastel-Abstinenzler (ich persönlich hasse basteln!) trotzdem locker hin. Das Preis-Leistungs-Verhältnis passt.