Bohnanza ist und bleibt ein unverwüstlicher Klassiker. Und wie bei jedem Klassiker gibt es die einen, die es lieben, die anderen, die es hassen und die dritten, denen es egal ist und die vierten, die sich irgendwo dazwischen einreihen. Ok, zugegeben, das gibt es immer und nicht nur bei Klassikern, und doch ist Bohnanza aus der Spielelandschaft einfach nicht wegzudenken. Und das – wie ich finde – aus gutem Grund. Denn egal ob als Gatewayspiel oder als Absacker oder vollgepackt mit diversen Erweiterungen als durchaus nicht zu unterschätzender Knobler: Bohnanza macht (mir) eigentlich immer Spaß. Auch wenn ich in der Regel verliere. Oder vielleicht grade deswegen?...Man könnte nun meinen, Amigo folgt dem Trend, aus großen Titeln Würfelspiele zu machen, wenn da nicht gleich mehrere Wenns wären. Denn zum einen ist Bohnanza natürlich kein großes Spiel, zum anderen – und das ist das eigentliche Aber: Das Würfelspiel zu Bohnanza ist ja nix Neues. Das gab es schon vor über 10 Jahren und hieß damals halt „Würfel Bohnanza“….und ging komplett an mir vorbei. Daher umso besser nun die Neuauflage, bei der ich endlich mitspielen kann.
Die Packung enthält einen Stapel zweiseitiger Karten mit einer Münze einerseits und keinen Bohnen, sondern den „neuen“ Ernte-Übersichten, andererseits sowie fünf Würfel und fünf Übersichtskarten. Von den Erntekarten bekommt man jeweils zwei Stück, Würfel und Schachtel kommen in die Mitte, jemand wird zum Startspieler (mit einer schicken Holz-Bohnenfigur markiert) und fertig ist der Spielaufbau.
Wer die Bohne hat, schnappt sich die Würfel und würfelt. Aus dem Ergebnis darf die Person nun beliebig viele Würfel auf das Bohnenfeld legen und die anderen neu würfeln. Die Würfel zeigen natürlich Bohnen in zwei unterschiedlichen Verteilungen. Damit man dies während des Spielens besser erkennt, sind die beiden Würfelverteilungen auf zwei verschiedenfarbige Würfel verteilt: weiß und …ich nenne es mal beige. Das ist tatsächlich eher suboptimal, da man im Eifer des Gefechtes oder im Sommer im Abendrot auf der Terrasse diesen Unterschied tatsächlich nicht unbedingt deutlich sieht. Aber sei’s drum. Man kann sich arrangieren. Das Auswählen der Bohnen(würfel) dient natürlich dem Zweck, die eigenen Aufträge der Erntekarten zu erfüllen. Jede Karte hat nämlich 5 davon und diese muss man in der gesetzten Reihenfolge von unten nach oben abarbeiten.
Aber zurück zum Spielablauf. Das Würfelmenschlein würfelt, sucht sich ein paar Würfel für seine Aufträge aus und will die anderen neu würfeln (wer hat hier Kniffel gesagt?). Doch halt! Bevor die Würfel auf das Bohnenfeld gelangen, dürfen alle anderen Mitspielenden prüfen, ob der aktuelle Wurf einen ihrer Aufträge erfüllt hat und dies entsprechend markieren. Dann wird der Rest gewürfelt, alle Nicht-Würfelnden dürfen wieder schauen, ob mit den restlichen Würfeln ein Auftrag erfüllt wurde und die Startbohne muss wieder mindestens einen Würfel ins Bohnenfeld legen und dann ggf. weiter würfeln. Damit das Würfelmenschlein auch eine Chance hat, darf es einmal pro Zug einen Würfelwurf wiederholen. Alle anderen profitieren dann natürlich doppelt, da sie mehr Auswahl haben. Liegen endlich alle fünf Würfel im Bohnenfeld, darf auch das Würfelmenschlein mit den vorhandenen Würfeln Aufträge erfüllen. Das schöne dabei: Würfel werden nicht verbraucht.
Und wo kommen nun die Taler ins Spiel? Wie schon gesagt hat jede Karte fünf Aufträge. Sobald man drei Aufträge erfüllt hat, darf man die Karte ernten. Doch bekommt dafür nur einen Taler. Nach dem vierten Auftrag bekommt man schon zwei und schafft man alle fünf Aufträge, dann erntet man sich drei Taler. Nach dem Ernten erhält man eine neue Erntekarte (bzw. hat diese bereits) und sollte man hier direkt Aufträge erfüllen können, darf man dies natürlich direkt tun. Sobald der Bohnenstapel drei Mal….ach nee, falsches Spiel…sobald jemand 10 oder mehr Taler hat endet das Spiel. Dann darf nochmal munter geerntet werden und das reichste Bohnenanbaumenschlein gewinnt.
Das war’s. Sehr schnell ausgepackt, erklärt, gespielt und eingepackt. Und dabei jede Menge Bohnanza-Spaß gehabt. Denn auch wenn wir es hier natürlich nicht mit dem klassischen, durchaus auch mal taktischen Großvater zu tun haben, so herrscht doch Bohnanza-Flair, aber eben kompakter, schneller und trotzdem spaßig. Die unterschiedlichen „Farben“ der Würfel brauchen eine ordentliche Ausleuchtung des Geschehens, was durchaus ärgerlich ist, aber dem Spielspaß an sich keinen Abbruch tut. Wenn man es so möchte, ist Bohnanza: Das Würfelspiel also ein (fast) rundum gelungenes kleines schickes Würfelspiel für nebenbei, als Absacker oder als reiner Zeitvertreib. Ein super Spiel, grade für den Garten- oder Urlaubstisch. Der Frühling kann also gerne kommen!
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Bohnanza: Das Würfelspiel von Uwe Rosenberg
Erschienen bei Amigo
Für 2 bis 5 Spielende in ca. 30 Minuten ab 10 Jahren
sämtliche Bilder sind von uns selbst erstellt oder vom jeweiligen Pressematerial des Verlages (hier Amigo)
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