Dass die Pandemie viel verändert hat, brauche ich euch ja nicht zu erzählen. Während viele Video-Gamer mit den Lock-Down-Bedingungen keine Probleme hatten, war es für viele Brettspieler eine enorme Umstellung, nicht mehr in den gewohnten Runden spielen zu können. Einige haben in der Partnerschaft Zweierspiele für sich entdeckt, andere sind ins Solospielen reingekommen. Wieder andere haben angefangen online Brettspiele zu spielen: Tabletop Simulator, BoardGameArena usw. Aber auch über Zoom, Skype und Co. haben sich Menschen zum Spielen getroffen. Jamey Stegmaier hat für diesen Umstand 2020 aus all seinen Welten ein Best-Off zusammengestellt, welches kostenlos heruntergeladen und mit beliebig vielen Menschen über Videokonferenzen gespielt werden konnte. Dieses Spiel ist in der Community so gut angekommen, dass viele sich eine physische Umsetzung gewünscht haben. Das Spiel Würfelwelten liegt nun in der deutschen Lokalisierung von Feuerland vor mir.
In Würfelwelten werfen wir über drei Runden hinweg in verschiedenen Stonemaier-Welten die Würfel und versuchen maximale Punkte zu sammeln. Jede Welt erinnert dabei ein wenig an die großen Vorbilder. Mal ist diese Nähe sehr zu spüren, mal eher weniger. Gerade die Welten zu Tapestry durch das Vollpuzzeln einer Landschaft und die zu Zwischen zwei Schlössern haben mich jedoch sehr an die originalen Spiele erinnert. Dieses kleine Roll’n Write macht genau das: Seichtes Erinnern an die großen Spiele. Man bekommt auch direkt Lust, richtig Flügelschlag zu spielen und nicht nur ein paar Zahlen unter einer Feder einzutragen.
Der Natur der Videokonferenzen geschuldet, spielt sich Würfelwelten eher solitär. Klar – alle greifen auf den selben Würfelpool zu, sodass man sieht, wer am Ende das Beste draus gemacht hat, wirklich Interaktion mit den Mitspielern gibt es jedoch nicht. Dafür wurde in der physischen Ausgabe noch eine Art Golfkurs ergänzt: Hier kann man solo durch die verschieden Welten spielen und hat bestimmte Punkteziele zu erfüllen.
Alles in Allem ist Würfelwelten ein rundes Spiel und erinnert immer noch sehr an den Umstand der Pandemie. Die Idee, verschiedene Brettspielwelten in winzigem Format wieder aufleben zu lassen, ist großartig. Vor allem war die Entwicklung als Print’n Play wirklich genial! Ob man es nun in einer physischen Variante braucht – ich bin mir da unsicher. Wenn es irgendwo mal auf den Tisch kommt, dann spielt ruhig eine Runde mit. Oder noch besser, probiert es mal als Download aus.
Würfelwelten von Jamey Stegmaier
Erschienen bei Feuerland
Für 1 bis 6 Spieler in 30 Minuten ab 14 Jahren
Sämtliche Bilder sind von uns selbst erstellt oder vom jeweiligen Pressematerial des Verlages (hier Feuerland)
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