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26.04.2023

Tales are real: Animalis vs. Schatten


Hand auf’s Herz: Wer kann mit Magic: The Gathering nichts anfangen? Also, in spielerischer Hinsicht. Du? Dann kannst Du gerne zu einem anderen Artikel wechseln, denn dann ist Tales are real absolut nichts für Dich. Denn was in der kleinen kompakten Box liegt, ist dem Grunde nach nichts anderes, als eine auf zwei Spielende heruntergebrochene, deckbau- und manalose, aber um ein Würfel-RPG-Flair ergänzte Variante des großen alten TCG-Dauerhits.


Zum Start wählen die Kontrahent/inn/en je eine Seite: Animalis oder Schatten und bekommen zwei Champions, von denen sie je einen auswählen. Dazu kommen noch vier weitere Kreaturen, die man zufällig aus dem eigenen Deck aufdeckt. Nun dürfen wir noch vom allgemeinen Ausrüstungsdeck Karten ziehen und unsere Kreaturen ausrüsten und dann wird gekämpft: Man wählt eine Kreatur aus und greift an, die andere Seite verteidigt mit einer Kreatur nach Wahl. Die beiden Kreaturen werden getapped und der Verteidigende wird zum Angreifenden. Waren alle fünf Kreaturen einmal dran, werden besiegte Kreaturen durch neue zufällig gezogene ersetzt, man kann neu ausrüsten und die Kämpferei beginnt von vorne. Das ganze läuft insgesamt fünf Mal und wer am Ende die meisten getöteten Kreaturen zu verzeichnen hat, hat das Spiel verloren. Es sei denn, jemand hat schon vorher seinen Champion verloren. Dann endet das Spiel sofort mit einem Sieg für den Champion-Töter.

Soweit die „Rahmenhandlung“. Ergänzt wird das ganze durch Fraktionsfähigkeiten: Die Animalis haben eine Chance, erhalten Schaden komplett zu heilen. Die Schatten können ihn halbieren. Dafür hat jede Figur einen Wert, den man nach dem Angriff er- oder überwürfeln muss. Bei den Ausrüstungsgegenständen warten neben Nah- und Fernkampfwaffen (die den Schaden erhöhen oder Sonderfähigkeiten wie „Erstschlag“ bringen) auch Schilde (Würfeln um die Chance eines Blocks zu ermitteln) und Tränke (Heilung, etc.). Und natürlich hat jede Kreatur eigene Gesundheits- und Schadenswerte, sowie bestimmte Fähigkeiten. Im Kern erwartet einen hier also grundsolide altbekannte Rollenspiel-Kost mit Magic: The Gathering-Flair, aber ohne das taktische Ausspielen von Kreaturen, da diese einfach nur aus dem eigenen Stapel gezogen werden und man eben nicht aus der Hand gezielt Karten ausspielt. Magic Duell light sozusagen... wobei dieser Titel ja eigentlich viel besser auf das Pokemon TCG passt. Also hätten wir hier Pokemon ultra light(?). Sowas in der Art.


Das mag jetzt negativ klingen, ist aber gar nicht unbedingt so gemeint. Ja, zugegeben, Tales are real ist nicht mein Spiel. Das liegt aber daran, dass es mir zu seicht und dadurch zu „belanglos“ ist. Ich kann mir aber schon vorstellen, dass man bei entsprechend anderen Erwartungen ordentlich Spaß an dem Spiel hat. Grade weil es leichte Regeln mit Karten(ver)kloppen kombiniert und mal eben schnell gespielt werden kann und sämtliche Fähigkeiten etc funktionieren und gut zusammenspielen und vor allem: weil das Balancing wirklich passt! Wobei es sich aufgrund der fünf Durchgänge (bei denen man schmerzlich einen Rundenzähler vermisst!) dann doch länger anfühlt, als nötig wäre. Aber gut, man kann ja auch einfach nur drei Durchgänge spielen. Hindert einen ja niemand dran und macht spielmechanisch auch nichts kaputt. 

Bei allem nicht so euphorisch klingenden Untertönen möchte ich zu guter Letzt aber definitiv die Gestaltung der Karten erwähnen. Denn die sehen wirklich toll aus! Auch wenn ich mir nicht so ganz sicher bin, welche Tales hier real werden, aber sei’s drum…

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Tales are Real von Richard Heinrich
Erschienen bei Tales are real
Für 2 Spielende in ca. 15-60 Minuten ab 14 Jahren
sämtliche Bilder sind von uns selbst erstellt oder vom jeweiligen Pressematerial des Verlages (hier Bombyx)
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