Bei der Ankündigung zu “Sweet & Spicy” habe ich wirklich lange über die Notwendigkeit dieser “kinderfreundlichen” Version gegrübelt und bin auch weiterhin etwas unschlüssig. Denn rein mechanisch gibt es nahezu KEINE Unterschiede zu Spicy. Über dieses hat unser lieber Andreas bereits eine Rezension (hier) verfasst. Ich werde also nur auf die Unterschiede hierzu eingehen.
Was macht denn diese Version nun kinderfreundlicher? Ganz einfach, nur wenige Kinder werden was mit Wasabi anfangen können und werden da stets ihr Problem gehabt haben, um diesen überzeugend beim Lügen einzubringen, also wurde dies nun durch die deutlich bekanntere Zitrone ersetzt.
Auch optisch wurde es für ein deutlich jüngeres Publikum angepasst, hat das Original “Spicy” einen coolen, aber irgendwie auch harten Look, sind die Karten nun richtig chibi-mäßig süß mit kleinen Kätzchen. Im Zuge dessen hat man dann aber auch von der Metalloptik Abstand genommen, was ich ein wenig schade finde, denn dies ist für mich immer noch ein kleiner USP dieser Kartenreihe.
Und auch mechanisch gibt es einen kleinen Zusatz, aber auch hier mit dem Fokus, das Spiel einsteigerfreundlicher zu machen, und zwar gibt es nun Super-Joker-Karten, die jeden Wert und jedes Gewürz annehmen können. Davon bekommt jeder eine Karte zu Beginn auf die Hand und für jeden Spieler sind diese auch ersichtlich, sie haben nämlich eine eigene Rückseite. Kann man eine solche Karte in seinen Stapel ergattern, sind diese dann immerhin 5 Punkte wert und falls man sie am Ende noch auf der Hand hat, verliert man genauso viel.
Alles weitere ist dann aber gleich, wir müssen gleiche Gewürzarten aufsteigend verdeckt ablegen und müssen dabei hin und wieder (oder auch mehrfach) flunkern, wobei es immer noch ein tolles Element ist, dass man nur mit einem Element (Zahl ODER Gewürz) angezweifelt werden kann und erwischt der Mitspieler, den Part, wo man nicht gelogen hat, man dennoch mit der eigentlich Lüge durch kommt. Ein so simpler Kniff, welcher aber den kompletten Spielspaß von Spicy ausmacht und somit immer wieder Bestandteil in meinen Spieleabenden ist.
Zitrone statt Wasabi finde ich persönlich auch besser, denn wenn es mal hakte, war es bei Wasabi, aber ob es dafür nun diese neue Version gebraucht hätte, glaube ich weniger. Für Kinder ist es immer schwierig zu flunkern, ohne dass es auffällt - daran ändern auch diese kleinen Veränderungen nichts.
Hat man also das goldene Spicy schon zu Hause, braucht man diese Version nicht. Für die Neuanschaffung ist Sweet & Spicy gut, man muss dann mehr nach Geschmack gehen. Will ich die strange Originaloptik in Gold oder halt süße kleine Katzen. Auch die Verfügbarkeit spielt sicherlich hin und wieder eine Rolle. So oder so, Spicy bzw. Sweet & Spicy bleibt ein tolles Spiel, welches für jede Runde gut geeignet ist. Selbst schlechte Lügner haben hier eine Chance und dann auch ihren Spaß.
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Sweet & Spicy von Zoltán Györi
erschienen bei HeidelBär Games
Für 2 bis 6 Spieler in ca. 15 Minuten ab 8 Jahren
sämtliche Bilder sind von uns selbst erstellt oder vom jeweiligen Pressematerial des Verlages (hier HeidelBär Games)
