Nachdem Terra Mystica zum absoluten Klassiker der Brettspielmoderne geworden ist und seine mechanische Verfeinerung in Gaia Project fand, ist es nun an der Zeit, mutige Neulinge ins Brettspielhobby zu führen. Natürlich wollen wir diese nicht direkt überfordern, also wurde Terra Nova geschaffen.
Wenn dir die oben genannten Spiele alle bekannt vorkommen, dann springe gern in den letzten Abschnitt dieser Rezension. Long story short: Terra Nova = Terra Mystica ohne Tempelleiste, mit nur einem Rohstoff und fünf Runden. Wem das zu kurz war, hier eine ausführlichere Beschreibung dessen, was in Terra Nova auf dich wartet:
Vertraute Welt mit seichtem Einstieg
In Terra Nova spielst du eines von 10 asymmetrischen Völkern. Ziel ist es, dich über fünf Runden auszubreiten und dabei gut Punkte zu sammeln. Gebäude, die du baust, schalten durch ihr Wegnehmen auf den Spielertableaus Ressourcen und Fähigkeiten frei. Ein wichtiges Konzept in Terra Nova ist Nachbarschaft und Distanz. Distanz zu anderen Spielern brauchst du, um dich gebührend auszubreiten. Nähe und Nachbarschaft generieren dir jedoch günstigere Baukonditionen und Macht.
Macht ist das zweite Konzept, welches du in Spielen wie Terra Mystica, Gaia Project oder eben hier, in Terra Nova verstehen musst. Kleine Steine werden durch drei sogenannt Schalen geschoben. In Schale drei angekommen, können die Steine für mächtige Bonusaktionen genutzt und in den Machtkreislauf zurückgeführt werden.
Ein Element, welches alle drei Spiele verbindet, ist das sogenannte Terraformen. Das eigene Volk kann nur in einer bestimmten Umgebung leben, also musst du die Landschaft für dein Volk verändern. In Terra Nova ist das etwas einfacher gehalten, da es nur fünf verschiedene Landschaftstypen gibt, wodurch das Terraformen kostenmäßig in einem überschaubaren Rahmen bleibt.
Punkte gibt es in Terra Nova vor allem durch die Rundenwertungen. Ein geschicktes Timen der Aktionen ist also für den Sieg unabdingbar. Alles in allem fühlt sich Terra Nova schon sehr ähnlich zu seinem großen Bruder, Terra Mystica an. Die Welt ist schön illustriert und lädt zum Verweilen ein. Die einzelnen Völker haben kleine Unterschiedlichkeiten, überfordern jedoch nicht direkt. Zudem gibt es für jedes Volk eine eigene Hilfekarte, welche dir Strategietipps für dieses spezifische Volk mit an die Hand gibt.
Von Wertung und eigener Meinung
Ich sagte bereits, dass die Welt vertraut und schön ist. Verkürzt kann man sagen, dass Terra Nova genau der vereinfachte Einstieg in die großen Vorgänger ist, welcher er versucht zu sein. Im Schwierigkeits- und Komplexitätsgrad irgendwo im Kennerspiel angesiedelt, mag der ein oder andere danach vielleicht zu den größeren Vorgängern greifen.
Für mich stellt sich immer ein bisschen die Frage, welches Spiel nun auf den Tisch kommt. Terra Mystica hatte für mich stets die schönere Optik, wohingegen Gaia Project mechanisch den Vorgänger versenkt. Terra Nova nun lässt die Welt von Terra Mystica wieder aufleben, was mir sehr gefällt. Mir persönlich ist es wohl aber ein wenig zu schlicht und ich greife dann eher wieder zu den größeren Spielen. Man könnte Terra Nova aber nutzen, um Terra Mystica oder Gaia Project vorzubereiten oder aber als Geschenk an unwissende Spielebegeisterte, um ihnen den Einstieg in den Expertenbereich schmackhaft zu machen.
Für das was, was es sein will, ein voller Erfolg! Aber erwartet kein Terry Mystica.
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