Die wenigsten wissen, dass ich in meiner Jugend ein leidenschaftlicher Basketballspieler war. Um genauer zu sein, war ich es bis zur C-Jugend. Dann trugen die Umstände, dass ich schlicht zu langsam, zu klein und zu weiß war, dazu bei, dass ich meine Karriere beenden musste (ein kleines Comeback in der Altherrenmannschaft mal ausgenommen). Meine Leidenschaft zum Basketball ist aber auch in der Zeit meiner aktiven Karriere stehen geblieben, d. h. ich bin weiterhin großer Fan des NBA Basketballs der 90er Jahre. Jordan, Rodman, Garnett usw. Keine Frage also, dass mir noch ein gutes Basketballspiel in meiner Sammlung gefehlt hat.
Über Basketboss, was in seiner ersten Edition beim Verlag Cwali erschien hatte ich viel Gutes gehört. Leider reizte es mich optisch so garnicht. Umso erfreuter war ich dann, als Boardgametables bekannt gab, dass sie eine Neuauflage von Basketboss auf Kickstarter herausbringen wollen. Boardgametables steht für mich stets für qualitativ hochwertig produzierte Spiele in einer kleinen Box mit einfachen Regeln, aber tiefen Entscheidungen. On Tour, Q.E. oder aber auch Kabuto Sumo sind auch heute noch in meiner Sammlung und werden gerne gespielt.
Basketboss reiht sich dabei perfekt in das bisherige Portfolio des Verlages ein. Spielerisch war ich zunächst etwas ernüchtert nach dem Lesen der Anleitung. Ein simples Auktionsspiel? Keine großen Kniffe? Trägt das? Ja, tut es! Um Gefallen an einer Runde Basketboss zu haben, muss ich keinerlei Beziehung zum Sport Basketball selbst haben. Zwar sind die in Pixelgrafik der Playstation 1 gehaltenen Spieler mit rein zufälligen Ähnlichkeiten zu echten Spielern ein nettes Gimmick, wenn man sie auch erkennt, aber auch ohne die Liebe zum Sport, hat man mit Basketboss großen Spaß.
Über sechs Saisons ersteigern wir reihum neue Spieler für unser Team, welche stets einen Einkommenswert und einen Stärkewert haben. Eine Saison dauert dabei lediglich ein paar Minuten, denn nach der Ersteigerung der aktuellen Auslage durch uns, werden schlicht und ergreifend alle Stärkewerte zusammengezählt und ein Bonus für das Besetzen unterschiedlicher Positionen vergeben. Wer die meiste Stärke hat, bekommt die größte Trophäe (die meisten Punkte), Platz 2 die zweitgrößte usw. Danach werden Spezialfähigkeiten für die nächste Saison gedraftet, Einkommen erzielt und schließlich altern noch die Spieler! Altern?! Richtig.
Hier ist das Gimmick von Basketboss. Spieler altern, indem man ihre Karte ein Stück weiter in die double-layered Boards hineinschiebt. Es erscheint sodann ein neuer Stärkewert, der manchmal nach oben oder manchmal nach unten geht. Alle Stärkewerte sind aber bereits von Anfang an bekannt. Ich wieß also, ob ein Spieler mit zunehmendem Alter besser oder eher schwächer wird. Das ist nicht nur höchst-thematisch, da so Spieler auch ihre "Prime" erleben, bevor sie aufs Abstellgleis geraten, sondern bietet auch eine enorme Tiefe zum sonst so simplen Bieten! Ich überlege ständig, ob ich JETZT viel Geld investieren will für einen Spieler, der mir aktuell noch nichts hilft, aber in 3-4 Saisons zum Superstar avanviert oder eben nicht. Da hilft oft nur der Blick auf das Tableau der Gegenüber. Brauche ich die Stärke jetzt, um eine Trophäe zu gewinnen, oder plane ich meine Ära gegen Ende des Spiels?
Basketboss spielt sich schnell, hat simple Regeln, bietet aber enorme Entscheidungen. Fazit: Klare Kaufempfehlung!
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Basketboss von Corné van Moorsel
Erschienen bei Boardgametables
Für 2 bis 5 Spieler in ca. 45 Minuten ab 12 Jahren
sämtliche Bilder sind von uns selbst erstellt oder vom jeweiligen Pressematerial des Verlages (hier Boardgametables)
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