http-equiv = "content-language" content = "en" lang = de; lang=de; Douc in Danger - BoardgameMonkeys_Brettspielrezensionen <BoardgameMonkeys_Brettspielrezensionen></BoardgameMonkeys_Brettspielrezensionen> ~ BoardgameMonkeys_Brettspielrezensionen

28.11.2022

Douc in Danger


Was hat ein abgestelltes Fahrrad in der Großstadt mit einem Affen im Dschungel gemeinsam? Beides wird gerne gestohlen, weil es sich gut verkaufen lässt. Und je weniger Exemplare, desto lukrativer das Geschäft!

Kein alltägliches Thema für den gemeinen Brettspieler. Ein sehr Großes dagegen für den Spieleautor Noël Campana. Mit Douc in Danger kommt nach Douc Kids nun sein zweites Spiel zu Kickstarter mit dem er spielerisch auf die missliche Lage der rotschenkligen Kleideraffen (engl. Red-shanked Douc) in Südostasien aufmerksam macht. Diese sind durch Wilderei und der fortschreitenden Zerstörung ihres Lebensraums mittlerweile stark gefährdet und vom Aussterben bedroht. 

Grund genug für Noël nicht nur seine Spiele nach ihnen zu benennen, sondern zusätzlich einen Teil der Erlöse an Tierschutzorganisationen vor Ort in Vietnam zu spenden. So steht er den rotschenkligen Kleideraffen nicht nur beim heimischen Spieleabend zur Seite sondern engagiert sich auch im wahren Leben für ihren Erhalt.


Wie bei Douc Kids stammt auch hier die bezaubernde Grafik wieder von Thomas Gerger und Katharina Trilsbeek. Jede Karte ist individuell gestaltet und jedes Set zeigt die unterschiedlichen Entwicklungsstufen und Lebensabschnitte vom kleinen Äffchen bis hin zum gestandenen Affenmann und seiner Äffin. 




Douc in Danger ist im Kern ein Stichspiel, welches thematisch sehr schön umgesetzt ist. 

Wir spielen in unterschiedlichen Phasen, wechseln nach jeder Phase die Rolle und je nachdem bringen wir die Kleideraffen als Wilderer in Gefahr indem wir eine Karte ausspielen oder müssen sie als Ranger mit einem Stich retten. Touristen haben zu Beginn noch die Wahl, ob Sie Affen retten oder in Gefahr bringen und spielen eher eine passive Rolle. 


Sind keine Affen mehr gefährdet oder kann ein Ranger während einer Phase nicht alle Tiere retten, endet sein Rangereinsatz. Die verlorenen Affen bekommt er als Minuspunkte zu sich, die Handkarten werden aufgefüllt und die Rollen wandern weiter. 

Die heiße Phase beginnt, sobald der Nachziehstapel aufgebraucht ist. Nun zeigt sich, ob man seine Hand in der ersten Spielhälfte gut genug optimiert hat und gegen die Angriffe des Wilderers und der Touristen bestehen kann. Touristen dürfen in dieser Phase nur noch dem Wilderer zur Seite stehen und Affen in Gefahr bringen. Der Ranger ist fortan auf sich allein gestellt. 


Die Runde endet, sobald nur noch ein oder kein Spieler mehr Karten auf der Hand hat. Wer nach drei Runden die wenigstens Minuspunkte durch Affenkarten vor sich liegen hat, hat einen meisterhaften Rangerjob erledigt und gewinnt das Spiel. 

Bereit für noch eine Runde? Aber anders? Kein Problem! Über verschiedene Module, den Danger Leveln, werden verschiedene Spielelemente oder weitere Karten hinzugefügt. Diese können unterschiedlich miteinander kombiniert werden. So lässt es sich in der Komplexität variieren und abhängig von seiner Spielergruppe ein individuelles Spiel gestalten.


Ok, auf ein Hühnerniveau bekommt man das Spiel auch nur mit seinen Basiselementen nicht, aber laut Anleitung kann man bereits 8-jährige an den Spieletisch bitten. 

In der Grundbox sind 3 Danger Level enthalten. Diese enthalten bspw. die Fallenkarten, Spenden- und Rettungsteamkarten. Das bringt neue Regeln und macht das Spiel abwechslungsreicher und unberechenbarer. Es kommt neue Action ins Spiel und ein rettender Affe kann blitzschnell selber in Gefahr geraten. Man muss also stets auf der Hut sein. 



Über Kickstarter lassen sich noch weitere Danger Level hinzufügen, so dass einem insgesamt 6 verschiedenen Level zur Verfügung stehen. Dort sind bspw. neue Rollenkarten mit Spezialfähigkeiten enthalten. 


Ich konnte das Basisspiel von Douc in Danger vorab testen und habe es zuerst mit meinen Kindern (10&13 Jahre) gespielt. 

Meinen Kindern sind Stichspiele unbekannt, und daher war die Einstiegshürde für die beiden recht hoch. Es hat mehrere Testrunden gebraucht, bis die Grundmechanik verstanden war. Gerade mit dem wer wann wie angreifen und retten darf und dem gleichzeitigen spielen haben sie sich schwer getan. Fröhliche Gesichter waren das keine am Spieletisch. 

Daher kam bei mir die Frage auf, ob es das Spiel einfach nicht für meine Kinder geeignet ist und habe meine nichtspielenden Arbeitskollegen zu Tisch gebeten. 

Wir waren zu fünft und es gab schon deutlich mehr Spaß am Tisch. Aber auch hier hat es eine ganze Weile gedauert, bis die Grundregeln gesessen haben. Und irgendwann wurde mir die nackte Wahrheit einfach ins Gesicht geworfen: „Ich glaube es liegt einfach an dir und deiner fehlenden Fähigkeit es zu erklären!“. Ja, diesen Schuh ziehe ich mir an. Ein Erklärbär auf der Spiel wird aus mir keiner mehr. Abgesehen von diesem Faux pas hat das Spiel dann fast allen sehr gut gefallen. 

Zwischendurch hatte es fast schon kooperative Züge, als sich gegenseitig beraten wurde, wer jetzt welche Karten spielen soll und welche besser nicht. Es wurde sehr viel kommuniziert und auch gelacht. 

Und als letzte Testgruppe: Meine Vielspielergruppe. Ihnen sind Stichspiele natürlich bestens bekannt und daher waren die Regeln insgesamt sehr schnell verstanden. (Liegt es doch nicht an mir?). Auch hier ist das Spiel wieder sehr gut angekommen und das Prädikat „Gutes Absackerspiel“ wurde vergeben. Nach dem Spiel wurden schon Strategien ausgetauscht. Typisch Vielspieler halt ☺ 

Kommen wir nun zu meinem Fazit: 

Während des Testens hatte ich sehr häufig meine Geschwister und mich vor Augen. Wie wir früher im Urlaub stundenlang Karten gegeneinander spielten. Immer und immer und immer wieder. Definitiv hätten wir die Regeln geändert. Man spielt nicht nur drei Runden, sondern wer als erstes 100 Minuspunkte hat verliert. Oder 500! Douc in Danger Extreme quasi. 

Und hier sehe ich dieses Spiel: Im Urlaub, am Strand, an geselligen Abenden unter Freunden, auf Familienfeiern mit Oma und Onkel. Es ist kurzweilig, hat einige Elemente, die für Gelächter und Spaß am Tisch sorgen und je größer die Gruppe, desto besser. Zu zweit würde ich es auf keinen Fall spielen. Ab 4 wird es interessant. Bis 6 Spieler können mitspielen. 

Kinder und Nichtspieler könnten zu Beginn Schwierigkeiten haben mit den Regeln, dies legt sich aber nach einigen Runden. 

Ich freue mich definitiv darauf die höheren Danger Level zu spielen und die Elemente zu testen, die für einen Vielspieler mehr strategische Tiefe bringen sollen.


Ich habe bereits Douc Kids rezensiert und auch hier bleibt mir nur zu sagen, dass das Projekt von Noël und seinem Team in jeglicher Form Unterstützens wert ist. 

Douc in Danger ist nicht nur ein weiteres Spiel. Es ist ein Artenschutzprojekt und hat ein Team hinter sich, welches das Spiel mit viel Liebe zum Detail entwickelt hat. Jede Karte hat auch im tatsächlichen Leben der Kleideraffen eine Relevanz und ihren Weg ins Spiel nicht zufällig gefunden.


Hat das Spiel euer Interesse geweckt und ihr möchtet auch ein eigenes klimaneutral und ressourcenschonend in der EU produziertes Exemplar in Händen halten? Dann unterstützt Douc in Dangerab dem 29. November bei Kickstarter.

____________________________________________________________________


Douc in Danger von Noel Campana
Erschienen bei Douc in Danger GmbH
Für 2 bis 6 Spieler in ca. 15 Minuten ab 8 Jahren
sämtliche Bilder sind von uns selbst erstellt oder vom jeweiligen Pressematerial des Verlages (hier Douc in Danger GmbH)
*es handelt sich um einen Affiliate Link. Für Euch entstehen dabei keine Kosten, wir erhalten jedoch eine kleine Provision.