Ein Leben auf dem Mond ist möglich… Zumindest spielerisch in Luna Capital von Devir.
Wir besiedeln den Mond, machen ihn bewohnbar und wetteifern darum die Metropole des Mondes zu werden. Unsere Rakete ist bereit Richtung Mond zu starten in 3…2…1… Takeoff! Luna Capital lässt diese Vision wahr werden.
Spielidee
Luna Capital ist ein Puzzel- bzw. Plättschenlege-Spiel für 1 - 4 Spieler*innen, bei dem wir versuchen die punkteträchtigste Mondbasis zu bauen. Wer seine Vitalsysteme, Gewächshauser und Gebäude am sinnvollsten auf der eigenen Mondlandschaft anordnet, gewinnt das Spiel und wird zur Hauptstadt des Mondes gekürt.
Spielablauf
Nachdem alle teilnehmenden Spieler*innen ein Sponsoren-Plättchen und dazugehörige Holzmeeple gewählt haben, wird das Spiel in 3 Phasen über ingesamt 12 Runden im Uhrzeigersinn gespielt.
Der Spieler*in am Zug wählt aus der offenen Auslage eine Spalte, bestehend aus einer Mondlandschaftskarte und den darunter liegenden Projekt-Plättchen (je nach Runde 1-4 Plättchen). Entscheidet sich der Spieler*in für die Spalte in welcher der „Letzte-Zug-Marker“ liegt, muss er diese Wahl mit einer Karte aus seiner Hand bezahlen.
Die Mondlandschaftskarte wird auf die Hand genommen und anschließend wird eine seiner Handkarten in die persönliche Auslage gespielt. Hierbei müssen einige Regeln beachtet werden:
So muss der Spieler immer angrenzend an eine bereits ausliegende Mondlandschaftskarte anbauen (rechts, links, oben oder unten). Auch müssen die Karten in aufsteigender Nummerierung angelegt werden, erkenntlich an der Zahl in der oberen linken Ecke der Karte. So dürfen maximal 3 Kartenreihen in aufsteigender Reihenfolge gebildet werden.
Anschließend müssen die Projekt-Plättchen auf den ausliegenden Landschaftskarten platziert werden. Hierbei ist man recht frei in seinen Entscheidungen, wobei planerisch sinnvoll platziert werden sollte, denn man möchte möglichst große Gruppen gleicher Vitalsysteme bzw. Gewächshäuser bilden und auch Gebäudeplättchen so platzieren, dass ihre Punktevorgaben erfüllt werden können. Über manche Plättchen können wir außerdem Sonder-Token für Vorteile im Spiel oder neue Landschaftskarten erhalten.
So wird das Spiel in 3 Phasen mit je 4 Runden gespielt, wobei in jeder Runde ein weiteres Projekt-Plättchen unter den Landschaftskarten in der Auslage hinzugefügt wird, sodass pro Runde immer mehr Plättchen „eingebaut“ werden müssen.
Zusätzlich können am Ende einer Phase noch öffentliche Auftragskarten erfüllt werden, dies jedoch immer lediglich einmal (ggf. auch von mehreren Spielern gleichzeitig am Phasenende). Dadurch ergibt sich ein kleiner Wettlauf um das Erfüllen der Aufträge für Bonuspunkte.
Nach 12 Runden (am Ende der dritten Phase) erfolgt die Auswertung. So werden nun Punkte gezählt für die größten Gruppen der einzelnen Vitalsysteme und Gewächshäuser. Man bekommt außerdem Punkte für Sets von Gewächshäusern, für Mehrheiten von Meteoriten, die einzelnen Gebäudeplättchen werden gewertet und übrige Handkarten bringen ebenfalls noch Punkte ein. Zu guter Letzt werden die Punkte für die öffentlichen Aufträge vergeben und so insgesamt der Sieger ermittelt.
Fazit
Devir hat für mich mit Spielen wie z.b. Bitoku und Red Cathedral zuletzt komplett abgeliefert. Und vorweg…
Auch Luna Capital hat mir viel Spaß gemacht!
In den Grundmechaniken erinnert es mich teilweise an Cascadia. Auch in Luna Capital wählen wir spaltenweise und legen zunächst unsere „Landschaften“ aus, um diese dann mit Gebäuden zu bestücken, welche wir clever anordnen müssen um zusammenhängende Gruppen zu schaffen und möglichst viele Punkte dadurch zu erzielen. Auch hier, Luna Capital ist leicht und schnell zu erlernen und bietet dennoch eine ausreichende Spieltiefe.
Der Auswahlmechanismus gefällt mir einfach gut und so muss man immer mit dem „arbeiten“, was ausliegt. Auch das Anordnen der Mondlandschaftskarten finde ich tricky und somit ein spannendes Element im Spiel.
In meiner Spielrunde jedoch kamen durchaus gemischte Meinungen zu dem Spiel auf. So empfanden es manche Spieler als nicht ganz intuitiv. Diesen Punkt kann ich durchaus etwas nachvollziehen, da vereinzelt die Anleitung nicht ganz eindeutig ist und manche Frage offen lässt. Ausführliche Antworten hierzu lassen sich jedoch auf BGG (Boardgamegeek) finden.
Aufbau und Handhabung wurden teilweise als etwas fummelig empfunden, insbesondere das Bestücken und der Umgang mit der ansonsten optisch gelungenen Papprakete. Auch die Ikonographie auf den Plättchen ist etwas sehr klein geraten, sodass auch manchmal Symbole übersehen bzw. vergessen werden können.
Das Material ist ansonsten toll und sehr ansprechend, wenn auch zum Teil überflüssig. So z.b. werden die durchaus sehr hübschen Holzmeeple der einzelnen Spieler*innen lediglich verwendet um anzuzeigen, dass man eine öffentliche Auftragskarte erfüllt hat. Bei der tollen Optik dieser Meeple hätte ich mir einen umfangreicheren Einsatz gewünscht aber das ist wirklich „meckern“ auf ganz hohem Niveau.
Die Wertung am Schluss ist immer spannend, da man selten absehen kann, wer die Partie letztlich gewinnt.
Insgesamt ist Luna Capital tricky, macht Spaß, ist thematisch und stimmungsvoll gut umgesetzt durch das schöne Material. Die Spielzeit mit 30 - 60 Minuten ist realistisch und sehr angenehm und somit eignet es sich auch mal als Spiel für Zwischendurch.
Der Solomodus hingegen konnte mich nicht überzeugen, da er aufgesetzt wirkt und auch frustrierend sein kann, da der Automa bei Spielende einfach nahezu überall automatisch volle Punktzahl erhält und somit wenig realistisch einen Gegenspieler nachahmt.
Luna Capital ist aus meiner Sicht ein solides Plättchenlege-Spiel mit Abzügen in der B-Note, welches jedoch kurzweilig ist und spannende Puzzelelemente bietet. Somit spiele ich immer wieder gern eine Runde mit und habe meine Freude daran!
Luna Capital von José Ramón Palacios
Erschienen bei Devir
Für 1 bis 4 Spieler in ca. 30 - 60 Minuten ab 8 Jahren
sämtliche Bilder sind von uns selbst erstellt oder vom jeweiligen Pressematerial des Verlages (Devir)
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