Milestones

Wolltet ihr schon immer mal mit Steinzeitmenschen ein kleines, lustiges, wenn auch hektisches kooperatives Würfelspiel mit Kartenmechanik spielen? Nein? Wieso denn das?

Gut, zugegeben die Mischung wirkt auf den ersten Blick eigentlich nicht steinzeitlich, sondern eher ein wenig befremdlich. Aber einen Blick dürft ihr dennoch riskieren. Alles andere wäre echt schade, denn was Amigo mit Milestones auf die Spieltische wirft macht wirklich viel Spaß. Hm, jetzt ist es raus. Milestones ist mein persönlicher Amigo-Hit des letzten Herbsts.

Und dabei dauert eine Partie gerade einmal 3 Minuten. Dann ist auch schon Schluss. Oder man spielt halt noch eine Partie und noch eine und noch eine und….so weiter ;)

Ziel der wilden Würfelei ist dabei ein ganz simpler: Knackt gemeinsam Euren Highscore. Und das geht so: Zu Spielbeginn werden die Aufgabenkarten nach Schwierigkeitsgrad sortiert gemischt und in der Tischmitte parat gelegt. Jeder schnappt sich eine beliebige Karte, schaut sich diese an, prägt sich die dort vermerkte eigene Aufgabe gut ein, jemand dreht die Sanduhr um und ein anderer jemand wirft die sechs Würfel. Die Zeit läuft: Reihum darf nun jeder so viele Würfel, wie er mag, neu würfeln und dann ist auch schon der nächste an der Reihe. Wird dabei die eigene Aufgabe (die man geheim hält) von irgendjemandem erfüllt, legt man die Karte offen hin und nimmt sich eine neue Aufgabenkarte von einem der drei Stapel.

Bei den Aufgaben handelt es sich dabei um ganz klassische Würfelaufgaben zwischen „drei gleiche Zahlen/Farben“ hin zu „vier Würfel in einer Reihe“ aber auch um Kombinationen dieser wie „zwei Dreier und zwei gelbe“ oder „drei mit 1 oder 2 und drei mit 5 oder 6“. Da wird es im Eifer des Gefechts (das Ganze geht ja auf Zeit) nicht nur hektisch, sondern durchaus auch unübersichtlich. Doch Übersicht ist genau das, was man hier braucht. Denn wer einfach nur stumpf versucht, seine eigene Aufgabe zu erfüllen, der sieht a) kein Land und stampft b) den Highscore der Runde ins Bodenlose. Wenn nämlich Spieler A 5 blaue Würfel braucht und Spieler B 5 gelbe, dann darf man schlicht und ergreifend nicht nur die eigenen Aufgaben im Blick haben, sondern sollte immer auch ein Auge darauf haben, was denn die anderen so machen und was sie vielleicht brauchen könnten. Dann lässt man die eigene Aufgabe einfach mal Aufgabe sein und hilft einfach mal den anderen. Grade die schweren Aufgaben sind sonst praktisch unlösbar.

Natürlich muss man, um ein guter Helfer zu sein, eine Ahnung davon haben, welche Aufgaben es denn in welchem Stapel so gibt. Aber das ist auch durchaus gewollt. Nur durch diesen Lerneffekt, verbessert sich die Teamleistung von Runde zu Runde und nur so sind immer höhere Highscores erreichbar.

Das klingt jetzt natürlich alles hochtrabender, als es ist, denn Milestones ist und bleibt ein hektisches Würfelspiel. Aber es ist nun mal alles andere als hirnlos. Und wer es auf die 60+ Punkte geschafft und somit einen überaus tollen Highscore hinbekommen hat, so dass irgendwann die Herausforderungen fehlen, der bekommt direkt noch ein paar Varianten mitgeliefert. Und hier kommen dann auch noch Spezialaufgaben ins Spiel: Die ein bis drei Pflichtaufgaben werden offen ausgelegt und müssen bis zum Ende des Spiels erfüllt werden (sonst ist der Highscore pfutsch); die Sanduhraufgabe wird ebenfalls offen ausgelegt und bei Erfüllung wird die Sanduhr gedreht. Und wer möchte, kann letztere bei Erfüllen der Aufgabe einfach umdrehen und die Karte im Spiel lassen, so dass die Sanduhr noch viele Male gedreht werden darf. Hierüber sind dann natürlich astronomische Highscores möglich. Aber mal ganz ehrlich: Ein Endlosspiel braucht Milestones nicht zwingend, um gut zu sein

Im Gegenteil: Die Stärke des Spiels liegt eindeutig darin, dass es ultra-kurz und knackig ist und sich dank seiner leichten, unkomplizierten Regel für sämtliche Spielerkonstellationen eignet. Egal ob Kinder, Familien, Vielspieler, Experten oder oder oder, sofern man denn Lust auf eine schnelle, hektische aber nicht chaotische Würfelei hat.