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09.07.2022

Claim Kingdoms


Gerade in den Corona-Zeiten des Bundes-Lockdowns hatten zwei-Spieler-Spiele natürlich Hochkonjunktur. Da kam ein Spiel wie Claim Kingdoms grade recht. „Moment mal!“, wird sich nun sicherlich der oder die ein oder andere denken…“Claim? Habe ich doch schon mal gehört“ und liegt damit nicht falsch. Aus dem gleichen Hause wie Claim Kingdoms stammt bereits mit Claim – Duell um den Thron ein Stichspiel für ebenfalls zwei Personen, damals jedoch ausschließlich als reines Kartenspiel.

Wer das Kartenspiel kennt, kann die nachfolgende Rezension gerne überspringen, denn im Kern ist Claim Kingdoms die Plättchenlege-Variante von Claim – Duell um den Thron. Die Namensverwandtschaft kommt also nicht von ungefähr. Aber fangen wir wie immer mit den Komponenten an. Die (in Summe viel zu große) Schachtel enthält je sieben Plättchen (in ordentlicher Qualität) für die 10 Fraktionen im Spiel plus eine Handvoll Meeple pro Spieler, sowie einen Punktemarker. Dann werden von den 10 Fraktionen drei in Schachtel zurückgelegt und der Rest gemischt. Jeder Duellant bekommt nun zwei Plättchen auf die Hand und der Tisch bekommt drei in die Auslage. Nachdem das Startplättchen gelegt wurde, geht es auch schon los.


Wer am Zug ist, legt ein Plättchen aus, stellt einen Meeple auf dieses Plättchen und nutzt die Sonderaktion der jeweiligen Fraktion. Diese Sonderaktionen beschränken sich in der Regel auf zwei Kategorien: A) Siegpunkte erzielen oder B) Meeples oder Plättchen auf dem Spielfeld verändern. Das war’s. Entsprechend nimmt die eigentliche Spielanleitung auch tatsächlich ein stolzes Drittel einer DIN-A5-Seite ein. Wurden alle Plättchen gespielt oder hat ein Duellant keine Meeple mehr, endet das Spiel und die Abschlusswertung erfolgt. Nun geht man die Fraktionen einzeln durch und schaut, welcher Duellant jeweils die Mehrheit der Meeple auf Plättchen dieser Fraktion hat. Nur dieser Spieler bekommt dann auch die Abschlusssiegpunkte dieser Fraktion.

Das Tolle an Claim Kingdoms ist tatsächlich, dass man es mit jeder beliebigen Person innerhalb von 2 Minuten spielen kann. Auspacken, mischen, verteilen und einfach losspielen. Die Regeln werden im Fluge erklärt, auch wenn das Gegenüber noch keine Ahnung vom Spielablauf hat. Dann spielt man eben noch eine zweite Runde als Revanche hinterher, denn spätestens da dürfte jeder kapiert haben, wie das Spiel zu spielen ist und wie die einzelnen Fraktionen clever genutzt werden können. Also leicht zu lernen und leicht zu meistern? Das hängt hier tatsächlich vom Gegenüber ab. Claim Kingdoms hat nämlich durchaus mehr Tiefgang, als es bis hierhin den Anschein macht, doch zugegeben, allzu tief ist dieser dann auch wieder nicht. Doch braucht es manchmal dann schon einige Überlegungen dazu, zu entscheiden, welches seiner Plättchen man denn nun wo am gewinnbringendsten einsetzen kann…auch wenn dann der Gegner direkt mit einem Riesen das eben gelegte Plättchen verwüstet und man dieses umdrehen und der eigene Meeple traurig wieder nach Hause laufen muss.


Grade durch die Fraktionen, die entweder das Spielbrett oder aber die darauf befindlichen Meeple verändern, kommt bei Claim Kingdoms echtes Duell-Feeling auf. Da ist man sich in einem Moment noch recht sicher, dass man am Ende des Spiels die Mehrheit bei einer Fraktion hat (denn es gibt ja nur 7 Plättchen pro Fraktion, da ist das schnell ausgerechnet), da kommt dann ein Untoter vorbei und nimmt einem eines der Plättchen weg oder ein Ritter schickt meine Meeple Heim oder…fast noch übler…ein fremder Gnom stellt sich einfach mit auf mein Plättchen. Grade durch diese Fraktionen ist das Spiel also hochgradig interaktiv, während die übrigen Fraktionen zum Punktemachen herhalten müssen.


In Summe ist Claim Kingdoms dank seiner angenehmen Spielzeit von maximal 30 Minuten also ein nettes Duell, dass in allen möglichen Altersklassen und -kombinationen gut spielbar ist. Ob dies nun der Opa mit der Enkelin, die Geschwister oder Erwachsenen unter sich oder auch die Kumpels, die sich schnell mal duellieren wollen, sind. Viel- und vor allem Expertenspieler werden hier aber unterfordert und finden durchaus bessere Duellspiele, die deutlich tiefschürfendere Entscheidungen von ihnen abverlangen. In dieser Zielgruppe dürfte Claim Kingdoms höchstens als Spiel zum gedanklichen Abschalten herhalten dürfen.

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Claim Kingdoms von Scott Almes
Erschienen bei Game Factory
Für 2 bis 4 Spieler in ca. 30 Minuten ab 8 Jahren
sämtliche Bilder sind von uns selbst erstellt oder vom jeweiligen Pressematerial des Verlages (hier Game Factory)
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