Das Wasserkraft ein hervorragendes Expertenspiel ist konntet ihr bereits in der Rezension von unserem Marcus zum Basisspiel lesen. Falls noch nicht geschehen könnt ihr es natürlich hier nachholen. Nun also die Erweiterung mit dem Titel “Leeghwater Projekt” und wir wollen mal schauen was es genau damit auf sich hat. Die Spieleranzahl bleibt auf jeden Fall gleich, auch wenn eine weitere Nation hinzukommt. Bitte also beachten, dass man dadurch nicht zu fünft spielen kann!
[THEMA & MECHANIK]
Thematisch ändert sich natürlich nicht viel mit der Erweiterung. Zunächst gibt es ein wenig “more of the same”, also neue Chefingenieure und Technologieplättchen. Mit den Niederlanden kommt auch eine neue Nation ins Spiel, wie erwähnt, erhöht das allerdings nicht die Spieleranzahl!
Mit dem Leeghwater Projekt kommen im Grunde zwei neue Dinge ins Spiel und das über ein neuen Managementplan, der sich nun zum restlichen Material gesellt.
Zum einen kann man nun Auftragsarbeiten übernehmen. Die funktionieren so ähnlich wie die Verträge aus dem Grundspiel, allerdings muss man dafür keine Energie abgeben, sondern Baumaschinen! Hab ich also zwei Arbeiter platziert und die passenden Baumaschinen abgegeben, kann ich mir den angezeigten Ertrag der Auftragsarbeit nehmen.
Zum anderen gibt es eine neue Gebäudeart: die privaten Gebäude. Hier werden zu Beginn fünf aus zehn zufällig gezogen und auf dem Managementplan gelegt. Diese Gebäude muss ich zunächst bauen um sie dann später mit Arbeitern verwenden zu können. So kann ich zB. Teslaspulen bauen, die mir dann mit Abgabe von einem Hydro (Geld) ganze 4 Felder auf der Energieleiste bringen. Oder das Entwicklungsbüro, was mir erlaubt das Technologieplättchen wieder aus der Bauscheibe zu nehmen (nicht aber die Maschinen). Ihr seht, da kommen einige Möglichkeiten hinzu neue Strategien zu fahren.
Spannend find ich auch den neuen Chefingenieur Tommasso Battista, der einen Architekten-Meeple mit sich bringt, den ich statt eines Arbeiters verwenden kann und mir nach Einsatz auf einem “einfachen” Feld gleich eine weitere Aktion erlaubt.
[MATERIAL, DESIGN & ANLEITUNG]
Das Material reiht sich nahtlos an die Grundbox an und für mich gibt es da nichts zu beanstanden. Gute Qualität wie man sie von Feuerland auch gewohnt ist. Auch das Design ist gleich und gefällt mir weiterhin sehr gut, gerade die Charaktere find ich grandios. Auch die Anleitung ist absolut ok und deckt alles ab was man wissen muss.
[FAZIT]
Man hat ein wenig das Gefühl, dass diese Erweiterung zunächst im Hauptspiel enthalten war und dann “künstlich” wieder herausgenommen wurde. Sei es des “Geldes Willen” oder weil es sonst zu komplex geworden wäre, wenn man mit Wasserkraft anfängt. Offiziell wird sicherlich das zweite korrekt sein. Auf jeden Fall ist das eine Erweiterung die man bestimmt nicht braucht um aus Wasserkraft ein gutes bzw. besseres Spiel zu machen. Wasserkraft IST ein tolles Spiel. Leeghwater-Projekt treibt die Komplexität nochmal auf die Spitze, weil sich nun einfach noch mehr Möglichkeiten bieten.
Ich würde sagen für Fans und Liebhaber von Wasserkraft und sehr komplexen Spielen ist diese Erweiterung ein Muss, für den Gelegenheitsspieler bzw. jemanden der Wasserkraft mag aber eh nie so häufig auf den Tisch bekommt, der kann sich die Ausgabe sparen. Die Erweiterung macht nichts besser, anders oder so, sondern gibt das, was der Wasserkraft-Spieler gern hätte: MEHR!
[FAKTEN-CHECK]
Thema: 4,5 von 5 (tolles Thema und die Erweiterung ergänzt es sehr schön)
Mechanik: 4 von 5 (die Erweiterung bringt eigentlich nicht viel neues oder anderes)
Material: 5 von 5 (alles prima)
Regal-Präsenz: 3,5 von 5 (passend zur Grundbox, vielleicht etwas groß ausgefallen)
Tisch-Präsenz: 4 von 5 (Wasserkraft sieht toll aus, durch die Erweiterung ist aber noch mehr los auf dem Tisch…)
Anleitung: 5 von 5 (gute Anleitung)
Zielgruppe:
Wie im Fazit erwähnt, ein Muss für Wasserkraft-Fans und Spielern von SEHR komplexen Titeln. Raucht einem die Birne schon beim Grundspiel muss die Erweiterung nicht zwingend sein.
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Erschienen bei Feuerland
Für 1 bis 4 Spieler in ca. 60 bis 120 Minuten ab 14 Jahren
sämtliche Bilder sind von uns selbst erstellt oder vom jeweiligen Pressematerial des Verlages (hier Feuerland)