The Border – Setze deinen Grenzen!, der Spieleautoren Michael Kiesling (Azul, Tikal) und Reinhard Staupe (Havana, Träxx) ist ein Roll&Write-Spiel für 2-4 Personen. Das bei NSV erschienene Spiel richtet sich an Spielende ab 8 Jahren und spielt sich in etwa 30 Minuten. Ziel des Spiels ist es durch passendes Würfeln Kästchen abzukreuzen und damit Gebiete zu umschließen, welche Punkte bringen.
Als Spielmaterial gibt es für jede Person am Tisch ein abwischbares Spielertableau und einen nicht-permanenten Stift. Auf dem Tableau sind neun Gebiete abgebildet, welche von Hexagon-Kästchen umgeben sind. Diese Kästchen stellen Grenzen dar und Gebiete teilen sich auch immer Grenzen mit anderen Gebieten. Jedes dieser Kästchen hat eine Farbe. Es gibt sechs zu erwürfelnde Farben plus zwei weiße Kästchen, welche als Startfelder bereits mit Kreuzen markiert sind. Bei den zu erwürfelnden Farben gibt es immer Segmente wo diese Farbe mehrfach hintereinander vorkommt. So gibt es von jeder Farbe ein 2er, 3er, 4er und 5er-Segment. Diese Segmente sind auf allen Tableaus unterschiedlich angeordnet. Weiterhin auf dem Tableau abgebildet: Die Punktwerte, welche man erreicht, wenn man ein Gebiet umschließt. Schafft man dies als erstes winkt eine hohe Punktzahl. Alle Spielenden, welche es später schaffen, bekommen den niedrigeren angegebenen Wert. Dass man ein Gebiet eingegrenzt hat, markiert man durch Einkreisen dann auch direkt in dem Bereich wo die Punkte angegeben sind.
Am Zug werden zwei Aktionen durchgeführt. Die erste Aktion führt nur der oder die aktive Spieler*in durch. Es wird dabei gewürfelt, wobei man die Würfel bis zu zwei Mal nachwerfen darf. Mit dem Endergebnis hat man dann aber zu leben. Danach sucht man sich aus dem Würfelergebnis (die 5 Würfel zeigen jeweils die 6 Farben der Grenzfelder) Würfel einer Farbe aus. Hat man gut gewürfelt, so kann man dann damit ein Farbsegment auf dem eigenen Tableau vollenden. Dies kann an beliebiger Stelle sein. Bedingung ist jedoch, dass man mit den farblichen passenden Würfeln das Segment in jedem Fall beenden muss. Dies bringt uns dann auch schon zur zweiten Aktion. Diese wird nämlich von allen anderen Personen am Tisch ausgeführt. Hierbei nutzen diese die in der ersten Aktion ungenutzten Würfel und dürfen farblich passende Felder auf ihrem Tableau damit ankreuzen. Anders als in der ersten Aktion: Die Felder müssen an Felder angrenzen, in welchen bereits ein Kreuz vorhanden ist. Dafür dürfen mit den Würfeln aus der zweiten Aktion aber auch Segmente begonnen werden.
Somit sollte klar sein, worauf es hinausläuft. Im eigenen Zug ist man schwer am Abwägen wie sehr man darauf pokert möglichst viele gleichfarbige Würfelseiten zu erwürfeln. Denn braucht man bspw. vier grüne Seiten, endet aber nur mit derer drei, dann kann der Zug auch mal ganz bitter enden, indem man selbst gar nichts ankreuzen kann. Währenddessen freuen sich alle anderen am Tisch, dass sie im fremden Zug bis zu 5 Kreuzchen setzen dürfen. Es gilt also gut abzuwägen wie sehr man sein Glück pushen mag. Eventuell ist es auch besser sich mit weniger zufrieden zu geben und darauf zu hoffen im Zug eines anderen Mitspielenden erstmal die großen Segmente ein wenig kleiner zu machen.
Gespielt wird das Ganze bis es jemanden gelingt sechs Gebiete zu umschließen. Sodann endet das Spiel unmittelbar nach Aktion 2 und die Siegpunkte werden addiert. Die höchste Gesamtpunktzahl bestimmt dann den oder die Gewinner*in der Partie.
Wie man dieser Rezension schon entnehmen kann, sind die Regeln des Spiels sehr simpel und schnell erklärt. Es ist problemlos mit Kindern ab dem Grundschulalter spielbar. Vom Design und den Mechanismen her passt sich das Spiel perfekt in das Portfolio des NSV ein. Soll heißen: Wer an Qwixx, Qwinto oder Träxx Freude hatte, der sollte auch hierauf einen Blick werfen. Auch wenn das Spiel mit den Grenzsetzungen im Vergleich zu vielen anderen Spielen des Verlags ein Thema bekommen hat, spielen wir mit The Border aber doch ein sehr abstraktes Spiel. Meines Ermessens wäre es auch gut vorstellbar gewesen die Mechanik in einem ähnlich abstrakten Gewand wie bei Träxx umzusetzen, ohne dass es dem Spielvergnügen Abbruch getan hätte. Meiner Ansicht nach kommt die Bebilderung der Gebiete auch eher der Erkennbarkeit entgegen, als dass dadurch das Spielthema getragen würde. „Ich habe die Villa eingekreist“, ist für den Spielfluss sicher besser als, wenn jemand umständlich das umkreiste Gebiet beschreibt. Gut gefällt mir weiterhin, dass NSV bei diesem Spiel in den Schachteldeckel sogar ein Vlies eingebaut hat, mit welchem sich die abwischbaren Spielertableaus wieder reinigen lassen. Das ist praktisch und schont die Umwelt. Durch die einfachen Regeln, das übersichtliche Spielematerial und den geringen Platzbedarf beim Spielen eignet sich The Border perfekt als Reisespiel für Zug, Strand etc.. Für einen kurzen Absacker ist die Spielzeit mit etwa 30 Minuten vielleicht schon wieder ein wenig hoch. Ist aber noch ein wenig mehr Zeit vorhanden und steht der Runde das Gemüt doch eher nach etwas Leichterem zum Abschluss, so könnte The Border dafür eine gute Option sein.
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The Border -Setze deine Grenzen! von Michael Kiesling, Reinhard Staupe
Erschienen bei NSV
Für 2 bis 4 Spieler*innen in 30 Minuten ab 8 Jahren
sämtliche Bilder sind von uns selbst erstellt oder vom jeweiligen Pressematerial des Verlages (Hier NSV)